Otfried Deubner

Otfried Deubner

Otfried Deubner (* 19. Dezember 1908 in Königsberg (Preußen); † 2001) war ein deutscher Klassischer Archäologe und Diplomat.

Deubner, Sohn des Klassischen Philologen und Religionshistoriker Ludwig Deubner, besuchte das Lessing-Gymnasium in Frankfurt und das Berthold-Gymnasium in Freiburg i. Br. bis zum Abitur Ostern 1926. Anschließend studierte er zunächst je ein Semester an der Technischen Hochschule Stuttgart und München, bevor er in Freiburg, Heidelberg, Berlin, Königsberg und München Klassische Archäologie, Klassische Philologie und Alte Geschichte studierte. Am 17. Dezember 1931 wurde er in München bei Ernst Buschor promoviert. Für 1932-1933 erhielt er das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts. Seit Herbst 1933 war er als Mitarbeiter der Ausgrabungen von Pergamon im Asklepieion tätig. 1935-1936 war er als Hilfsassistent an der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts angestellt. Von November 1937 bis Februar 1938 leistete er seinen Wehrdienst. Seit dem 1. April 1939 war er als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Pergamonmuseum in Berlin tätig. Ab dem 11. Juli 1940 arbeitete er als Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Chiffrier- und Nachrichtenwesen des Auswärtigen Amts.

Nach Kriegsende war er kurz von den Amerikanern interniert, bevor er vom 1. November 1945 bis 31. März 1949 an der Universität Marburg lehrte, wo er auch am 18. Dezember 1946 in Klassischer Archäologie habilitiert wurde. Seit März 1946 war er zugleich im hessischen Schuldienst tätig und legte das Staatsexamen ab. Seit Mai 1949 war Lehrer an der Schule Schloss Salem.

Zum 7. Dezember 1950 trat er erneut in das Auswärtige Amt ein und war zunächst in der Zentrale in Bonn beschäftigt. Von 1953 bis zur Pensionierung am 31. Dezember 1971 war er als Kulturreferent in den deutschen Vertretungen in Lissabon, Dublin, Damaskus, Karatschi, Bern und beim Heiligen Stuhl tätig.

Veröffentlichungen

  • Hellenistische Apollogestalten, Athen 1934 (= Dissertation)
  • Das Asklepieion von Pergamon: kurze vorläufige Beschreibung, Berlin 1938
  • Ludwig Deubner: Kleine Schriften zur klassischen Altertumskunde, Herausgegeben und mit einer Bibliographie sowie einem ausführlichen Register versehen von Otfried Deubner, Königstein/Taunus 1982, ISBN 3-445-02250-X

Literatur

  • Inge Auerbach: Catalogus professorum academiae Marburgensis. Zweiter Band: 1910 bis 1971. Marburg 1979, S. 487–488
  • Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 1: Johannes Hürter: A–F. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-71840-1, S. 416-417 (mit Bild).

Weblinks


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