- Otto Bögeholz
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Otto Bögeholz (* 26. November 1805 in Tatenhausen bei Halle (Westf.); † 29. Mai oder 1. Juni 1895 ebenda) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Heimatdichter. Bis zum Herbst 2010 galt er als erfundene Person. [1]. Seine tatsächliche Existenz konnte im Oktober 2010 nachgewiesen werden. [2]
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Leider sind historische Spuren dieses Dichters kaum vorhanden. Da seine Wiederentdeckung in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts größtenteils dem Verein Schlaraffia in Celle zuzuschreiben ist, nahm man lange Zeit an, das Bögeholz nur eine Kunstfigur darstellt und dem wissenschaftlichen Witz zugeordnet werden müsse. Jüngere Forschungen, insbesondere des Albert-Sixtus-Archives und ein 2010 aufgefundener Briefwechsel konnten jedoch seine Identität und die bisher bekannten Fakten zu seiner Biografie bestätigen bzw. erweitern.
Bögeholz's Eltern waren mittellose Kleinbauern. Er wuchs zunächst ohne Schulbildung auf. Seine Entwicklung nahm eine neue Richtung, als er den Sohn des Grafen von Ravensberg vor dem Ertrinken rettete. Danach förderte die gräfliche Gutsherrenfamilie Bögeholz und ermöglicht ihm eine individuelle und elitäre Ausbildung. Um 1820 wurde er mit einer größeren Erbschaft bedacht, die ihm eine lebenslange Rente sicherte und ihn finanziell unabhängig machte.
Mit 16 Jahren schrieb er seine ersten Gedichte. Der vaterländische Gedanke und die Heimatliebe sowie die Sehnsucht nach der vergangenen Romantik und dem Klassizismus prägten sein Schaffen. Seine weitere Ausbildung erfolgte wahrscheinlich in Halle (Westf.) und Bielefeld. Anfangs arbeitete er in der Firma seines Onkels, der Brennerei Schlichte in Steinhagen (Westfalen). Später nahm er eine journalistische und schriftstellerische Tätigkeit beim Bielefelder Tageblatt auf. Seine Arbeit führte ihn des Öfteren ins Ausland, u.a. nach Italien und Frankreich. 1840 lernte er in Paris Richard Wagner kennen.
Ihm werden Kontakte zu einigen Dichtern des 19.Jahrhunderts nachgesagt, insbesondere zu Theodor Storm (1817-1888), Gottfried Keller (1819-1890), Wilhelm Busch (1832 - 1908), Hermann Löns (1866-1914) und Fritz Reuter ( 1810-1874). Ein Briefwechsel ist allerdings nicht vorhanden. 1854, ein Jahr nach der Gründung der Zeitschrift Gartenlaube war er hin und wieder Gastautor für heimatliche Dichtung. 1855 und 1873 besucht er die Pariser Weltausstellung. 1885 wurde Bögeholz Vorstandsmitglied der Goethe-Gesellschaft in Weimar.
Am 1. Juni (oder 29.Mai) 1895 starb Otto Bögeholz in Tatenhausen.
Es werden Bögeholz rund 150 Gedichte zugeschrieben, von denen allerdings der größte Teil von Schlaraffen verfasst wurde. Im Herbst 2010 wurden in Dürrhennersdorf (Oberlausitz, Sachsen) 140 zum großen Teil der Romantik zuzuordnende Gedichte aufgefunden. Sie stellen Beilagen eines Briefwechsels zwischen Bögeholz und dem Landgendarmen Gottfried Sixtus aus Lauter (Sachsen) dar. Die Originalunterlagen und Belege, die sich in einem sehr schlechten Erhaltungszustand befinden, werden derzeit im Sixtus-Archiv aufbewahrt und untersucht. Eine Publikation ist in Vorbereitung.
Der Verein der Schlaraffen in Celle veröffentlichte 1985, 20 Jahre nach der Entdeckung des Dichters ein erstes Buch seiner Gedichte, Alles ist Gefühl (2.Auflage 2002). Der zweite Band Gefühl ist alles erschien 2005.
Bücher
Alles ist Gefühl 1985 und 2002, Göttert-Verlag Diepenau Gefühl ist alles 2005 Göttert-Verlag Diepenau
Hinweise
- Otto-Bögeholz-Straße im Dichterviertel in Braunschweig-Watenbüttel
- Gasthof Tatenhausen mit Bögeholz-Stube
- Bögeholz-Eiche unweit des Gasthofes Tatenhausen, gepflanzt in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
- www.cell-erika.de
Einzelnachweise
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