Otton de Grandson

Otton de Grandson

Otton de Grandson, auch Othon oder Otto genannt (* um 1238; † 1328 in Grandson), war ein Ritter und Freund des englischen Königs Eduard I.

Er war ein Sohn des burgundischen Herren Peter von Grandson und der Agnes von Neuenburg. Einer seiner Brüder war Gerhard, Bischof von Verdun. Otton und sein jüngerer Bruder Wilhelm kamen wohl 1252 im Gefolge des Grafen Peter von Savoyen an den englischen Königshof. Ab dem Jahr 1267 gehörte er dem Haushalt des Kronprinzen Eduard Plantagenet an, den er 1270 auf dessen Kreuzzug begleitete. Angeblich war er es, und nicht Eleonore von Kastilien, der dem Prinzen nach einem Attentat das Gift aus dem Körper saugte.

Nach ihrer Rückkehr erhielt Otton vom nunmehrigen König Eduard I. im Jahr 1277 die Verwaltung der Kanalinseln anvertraut. Anschließend war er als Diplomat in Schottland und Gascogne tätig. Von 1284 bis 1294 hatte er das Amt eines Chief Justiciar in Wales inne. Im Jahr 1290 begab er sich erneut in das heilige Land wo er die englischen Truppen bei der Verteidigung von Akkon befehligte. Bei den Kämpfen 1291 wurde er wie auch sein Landsmann Jean de Grailly schwer verletzt, aber mit einem Schiff kurz vor dem Fall der Stadt nach Zypern in Sicherheit gebracht. Zusammen mit dem Templergroßmeister Jacques de Molay unterstützte er anschließend die Armenier in Kilikien gegen die Mameluken.

Um das Jahr 1299 kehrte Otton nach England zurück, wo er als Baron Grandison ein Mitglied des Parlaments wurde. Nach dem Machtantritt König Eduards II. kehrte er allerdings in seine burgundische Heimat zurück, behielt aber noch einen schriftlichen Kontakt zum englischen Hof bei, zumal er nach wie vor die Kanalinseln regierte. Sein in England erworbenes Vermögen ermöglichte es ihm in Grandson ein Franziskanerkonvent und bei Concise ein Kartäuserkloster zu gründen.

Der Kathedrale Notre-Dame von Lausanne stiftete Otton ein Antependium. Nach seinem Tod wurde er dort auch bestattet, sein prunkvolles Grabmonument samt Liegefigur und Baldachin ist noch erhalten. Er war nicht verheiratet, sowohl in Grandson als auch in England waren noch mehrere Generationen lang Nachkommen seiner Brüder vertreten.

Literatur

  • E. R. Clifford: A Knight of Great Renown: The Life and Times of Otto de Grandson (1961)
  • Jean-Francois Kosta-Thefaine: Othon de Grandson: chevalier et poète (Paradigme Edition, 2007)

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