Paddy O’Day

Paddy O’Day
Filmdaten
Originaltitel Paddy O’Day
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1935
Länge 73 Minuten
Stab
Regie Lewis Seiler
Drehbuch Lou Breslow,
Edward Eliscu, nach einer Geschichte von Sonya Levien
Produktion Sol M. Wurtzel
Musik Samuel Kaylin
Kamera Arthur C. Miller
Schnitt Alfred DeGaetano
Besetzung

Paddy O’Day ist ein US-amerikanisches Filmmusical mit Jane Withers und Rita Hayworth aus dem Jahr 1935.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die achtjährige Paddy O’Day reist mit ihrem kleinen Hund Tim auf einem Schiff von ihrer Heimat Irland nach New York, um mit ihrer Mutter zu leben, die dort als Köchin einer wohlhabenden Familie arbeitet. In Ellis Island angekommen, teilt ihr ein Beamter der Einwanderungsbehörde namens Tom McGuire mit, dass ihre Mutter sie nicht abholen kann, da sie krank sei. In Wahrheit ist Paddys Mutter vor ein paar Tagen verstorben. Obwohl McGuire Mitleid für Paddy empfindet und es deshalb nicht über sich bringt, Paddy die Wahrheit zu sagen, will er sie umgehend nach Irland zurückschicken. Die hübsche Tamara Petrovitch, eine Einwanderin aus Russland, mit der sich Paddy während der Überfahrt angefreundet und eine Kajüte geteilt hatte, erfährt vom Tod von Mrs. O’Day und ist bereit, sich um Paddy zu kümmern, da diese keine weiteren Verwandten in Irland mehr hat. Doch McGuire lässt sich nicht umstimmen.

Daraufhin flieht Paddy im Container eines Lastwagens von Ellis Island und begibt sich anschließend auf den Weg zu ihrer Mutter. Nachdem sie in einen Konflikt mit ein paar Straßenkindern gerät, die sich über ihren irischen Akzent lustig machen, beauftragt ein mitfühlender Polizist einen Taxifahrer, Paddy nach Southampton zum Arbeitsplatz ihrer Mutter mitzunehmen. Dort lebt, zusammen mit seinen dominanten Tanten Flora und Jane, der schüchterne Roy Ford, der nichts lieber tut, als Lieder zu schreiben und sich seiner Sammlung von ausgestopften Vögeln zu widmen. Als Paddy in Roys Haus eintrifft, erzählt ihr schließlich das Hausmädchen Dora, dass ihre Mutter verstorben ist. Angesichts Paddys verzweifelter Situation, überredet Dora die anderen Diener der Fords dazu, Paddy im Haus aufzunehmen und dort zu verstecken.

Als Flora und Jane sich auf eine Reise begeben wollen und dafür ihre Sachen packen, hören sie, wie Paddys Hund Tim die Katze der Fords verfolgt. Paddy bekommt Tim zu fassen und flüchtet sofort in Roys Zimmer, wo sich Tim einen der ausgestopften Vögel als neues Zielobjekt ausgesucht hat. Doch ehe er den Vogel zwischen seine Zähne bekommt, schnappt ihn sich Paddy, um Schlimmeres zu verhindern. Roy ist darüber erleichtert und verschweigt Paddys Aufenthalt seinen Tanten gegenüber, als diese in sein Zimmer treten, um sich zu verabschieden.

Eines Tages besuchen Tamara und ihr Cousin Mischa Paddy in ihrer vorübergehenden Bleibe. Tamara ist überzeugt, dass Paddy bei ihr besser aufgehoben ist, da die Einwanderungsbehörde aller Wahrscheinlichkeit nach Paddy früher oder später bei den Fords suchen würde. Roy ist mit dem Vorschlag einverstanden und da er sich zu Tamara sofort hingezogen fühlt, lässt er sich kurze Zeit später von Cafébesitzer Mischa überreden, 10.000 Dollar in dessen Café zu investieren, um daraus ein Showtheater zu machen. Obwohl ihn Tamara vor Mischas übereifriger Idee warnt, will Roy dennoch Teilhaber werden, da er hofft, Tamara auf diese Weise näher kennenzulernen. Schon bald ist Roys Haus voll von lebendigen Vögeln in Käfigen. Durch seine neuen Freunde kommt er immer mehr aus seinem Schneckenhaus heraus, schreibt Songs für die Show und tritt neben Tamara und Paddy sogar auf der Bühne auf.

Als seine Tanten von ihrer Reise zurückkehren, sind sie mehr als empört über das veränderte Verhalten und die neuen Bekanntschaften ihres Neffen. Sie beschließen daher, Paddy und Tamara der Einwanderungsbehörde auszuliefern und Roy in ein Sanatorium zu schicken, bis er wieder der Alte ist. Nach einer weiteren Show, die vom Publikum umjubelt wird, tauchen Flora und Jane zusammen mit McGuire hinter der Bühne auf, um Paddy und Tamara festzunehmen. Um sie vor ihrem Schicksal zu bewahren, beschließt Roy, Paddy zu adoptieren und seinen Tanten zu enthüllen, dass er Tamara einen Tag zuvor heimlich geheiratet hat. Nun können Paddy und Tamara nicht mehr abgeschoben werden und während seine Tanten in Ohnmacht fallen, schließen sich Roy und Tamara in die Arme.

Hintergrund

Rita Hayworth, die in Paddy O’Day noch unter dem Namen Rita Cansino auftrat, wurde von Winfield Sheehan, dem Vizepräsidenten des Filmstudios Fox, einst entdeckt und von diesem speziell für die Rolle der Tamara Petrovitch ausgesucht, um ihr nach drei Rollen mit nur wenig bzw. keinem Dialog endlich eine Chance zu geben, neben ihrem tänzerischen auch ihr schauspielerisches Talent zeigen zu können. Daraufhin wollte er Hayworth in dem prestigeträchtigen Technicolor-Film Ramona als Titelheldin besetzen. Doch als Fox 1935 kurz nach Beendigung der Dreharbeiten von Paddy O’Day mit Darryl F. Zanucks Studio 20th Century Pictures zu 20th Century Fox fusionierte, besetzte Zanuck die Rolle der Ramona mit Loretta Young und entließ eine Reihe von Schauspielern der Fox, darunter auch Hayworth, die sich in der Folgezeit mit B-Filmen kleiner unabhängiger Produktionsfirmen über Wasser halten musste, bis sie 1937 von Columbia Pictures fest unter Vertrag genommen wurde.[1]

Zu Zanucks Verdruss war Paddy O’Day als rivalisierendes Produkt der Fox für sein moderates Budget sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern beliebt.[1]

Musik- und Tanznummern

  • I Like a Balalaika (Troy Sanders/Edward Eliscu)
  • Keep That Twinkle in Your Eye (Sanders/Eliscu)
  • Changing My Ambitions (Pinky Tomlin)
  • Which Is Which (Harry Akst/Sidney Clare)

Kritiken

„Jane Withers beschert viele Lacher und einige Tränen in dieser einfachen, kleinen Geschichte über die Abenteuer eines irischen Waisenkinds in New York.“

Photoplay[2]

„Rita Cansino macht einen netten Eindruck, obwohl sie eher als Tänzerin denn als Schauspielerin bekannt ist.“

Weekly Variety[3]

„Miss Jane Withers […], die sich hier in das Herz aller Zuschauer singt und tanzt […], beweist sich als wahre Shirley Temple ihrer Altersgruppe (8 bis 10). […] Der Film verläuft in einem guten Tempo.“

Bosley Crowther, The New York Times[4]

Paddy O’Day […] zeigt, wie gut selbst ein bescheidener, kleiner B-Film sein kann. Jane Withers ist entzückend als tapferes, kleines, irisches Mädchen […]. Sie wird sehr unterstützt vom Drehbuch, das nur an strategischen Punkten übermäßig süß und sentimental erscheint […]. Die 17-jährige Rita Cansino […] macht nicht nur eine gute Figur als Tänzerin, sondern zeigt auch gute Ansätze bei ihrem ersten wirklichen Versuch als Schauspielerin. Regisseur Lewis Seiler handhabt die Handlung, Spannung und den Witz ebenso gut […]. Paddy O’Day ist mit Sicherheit kein großartiger Film, aber er ist ein tolles Beispiel für gute Unterhaltung mit Herz und einigen interessanten Botschaften.“

Bruce Eder, All Movie Guide[5]

Einzelnachweise

  1. a b Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 66
  2. "Jane Withers brings plenty of laughs and some tears in this homely little story of an Irish orphan's kaleidoscopic adventures in New York.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 66
  3. "Rita Cansino comes along nicely in this, though she is better known as a dancer than a player.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 66
  4. "Miss Jane Withers […] who sings and dances her way into everybody's affections […] proves herself to be the veritable Shirley Temple of her age group (8 to 10). […] The picture roars along at a good pace.", New York Times
  5. "Paddy O'Day […] shows how good even a modest little B-picture could be. Jane Withers is a delight as the plucky little Irish girl […]. She's helped immeasurably by a script that is only overly sweet and sentimental at strategic moments […]. 17-year-old Rita Cansino […] not only cutting a compelling figure as a dancer but doing quite well her first time out as an actress. Director Lewis Seiler handles the action, suspense, and comedy equally well […]. Paddy O'Day is not a great picture by any stretch of the imagination, but it's a great account of the kind of good entertainment with a heart and some interesting messages.", All Movie Guide

Weblinks


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