Paul Herold

Paul Herold

Paul Herold (* 3. November 1969 in Wien) ist ein österreichischer Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch eines Bundesrealgymnasiums in Wien studierte er 1989 bis 1995 Geschichte und Germanistik an der Universität Wien[1]. 1992 bis 1995 nahm er am Ausbildungskurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung teil. Es folgte 1995 eine Sponsion zum Mag. phil. Vom 1. September 1995 bis 31. Dezember 1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für die Neubearbeitung der Regesta Imperii an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; danach folgte vom 1. Dezember 1997 bis 31. Dezember 1999 eine Mitarbeit an der Edition der Urkunden Kaiser Heinrichs VI. im Rahmen der Wiener Diplomata-Ausgabe der Monumenta Germaniae Historica. Vom 1. Januar 1998 bis 31. August 2001 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle für Geschichte des Mittelalters an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seit ist er 1. September 2000 Mitarbeiter an den Regesten König Albrechts I. im Rahmen der Regesta Imperii. Seit 1998 beteiligt er sich an einer Bearbeitung der Urkunden des Stiftes Melk in Regestenform und Vorarbeiten für ein Urkundenbuch des Stiftes Melk, seit 1. Januar 2002 auch an Vorarbeiten für ein Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg mit Susanne Fritsch und der Bearbeitung eines Urkundenbuches des Stiftes Zwettl 2001 erhielt er den Kulturpreis des Landes Niederösterreich. Seit 2. Februar 2004 leitet er die Bibliothek am Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Seit 2010 ist er stellvertretender Direktor am Institut für Österreichische Geschichtsforschung.

Publikationen

Hochschulschriften

  • Studien zur adeligen Privaturkunde im heutigen Niederösterreich im 12. und 13. Jahrhundert (masch. phil. Diss. Univ. Wien 2003).
  • Genealogische Studien zur Familie der Chadolde in (Nieder-) Österreich (masch. Gewi. Diplomarbeit, Wien 1995).
  • Materialien zur Familie der Chadolde und der Entwicklung ihrer Stellung in (Nieder-)Österreich. (masch. Staatsprüfungsarbeit am Institut für Österr. Geschichtsforschung, Wien 1995).

Monographie

Die Herren von Seefeld-Feldsberg. Geschichte eines (nieder-)österreichischen Adelsgeschlechtes im Mittelalter (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 27. Hrsg. von Anton Eggendorfer und Willibald Rosner, St. Pölten 2000).

Herausgeber

  • (gemeinsam mit Karel Hruza) Wege zur Urkunde - Wege der Urkunde - Wege der Forschung. Beiträge zur europäischen Diplomatik des Mittelalters (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. Böhmer, Regesta Imperii 24, Wien-Köln-Weimar 2005).
  • (gemeinsam mit Walter Pohl) Vom Nutzen des Schreibens. Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz (Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 5) Wien 2002.

Editionen und Regestenwerke

  • Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440-1493) nach Archiven und Bibliotheken geordnet. Bd. 18: Die Urkunden und Briefe des Österreichischen Staatsarchivs in Wien, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv: Allgemeine Urkundenreihe, Familienurkunden und Abschriftensammlungen (1458-1463) Wien/Weimar/Köln 2004, 313 S. (gemeinsam mit Sonja Dünnebeil).
  • (gemeinsam mit Kornelia Holzner-Tobisch) Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440-1493) nach Archiven und Bibliotheken geordnet. Bd. 13: Die Urkunden und Briefe des Österr. Staatsarchivs in Wien, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv: Allgemeine Urkundenreihe, Familienurkunden und Abschriftensammlungen (1447-1457) (Wien 2001).
  • Ein Urkundenfund aus dem verschollenen Archiv des aufgehobenen Benediktinerklosters (Klein-) Mariazell. Texte zur Beziehung der Pfarre Kaumberg und der Herren von Arberg zum Kloster Mariazell in Österreich, in: Text-Schrift-Codex. Quellenkundliche Arbeiten aus dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Hrsg. von Christoph Egger und Herwig Weigl (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Erg.-Bd. 35, Wien-München 2000) 224-268.

Aufsätze

  • Urkunden als Schnittpunkte von Zeiten und Räumen. Zur Verschriftlichung von Zeitpunkten und Verortung von Ereignissen. Aspekte der Datierung in mittelalterlichen Urkunden, in: Ideologisierte Zeit. Kalender und Zeitvorstellungen im Abendland von der Antike bis zur Neuzeit, hg. von Wolfgang Hameter, Meta Niederkorn-Bruck, Martin Scheutz (Querschnitte 17, Innsbruck-Wien-München-Bozen 2005) 94-115.
  • Wege der Forschung: Über den Begriff uns das Wesen der mittelalterlichen Privaturkunde unter besonderer Berücksichtigung der österreichischen Forschung, in: Wege zur Urkunde - Wege der Urkunde - Wege der Forschung. Beiträge zur europäischen Diplomatik des Mittelalters, hg. von Karel HRUZA-Paul HEROLD (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. Böhmer, Regesta Imperii 24, Wien-Köln-Weimar 2005) 225-256.
  • Intertextualität im Kontext von Urkunden, in: MIÖG 112 (2004) 141-162.
  • Schrift als Möglichkeit – Möglichkeiten von Schrift. Genese, Wirkungsweise und Verwendung von Schrift am Beispiel österreichischer Privaturkunden des 12. und 13. Jahrhunderts, in: Text als Realie. Hrsg. von Karl Brunner und Gerhard Jaritz (ÖAW Phil.-Hist. Klasse Sitzungsberichte 704) Wien 2003, 135-152.
  • Die Urkunde als Möglichkeit. Gedanken zur Genese und Wirkungsweise von Rechtstexten am Beispiel österreichischer Privaturkunden des 12. und 13. Jahrhunderts, in: Bericht über den 23. Historikertag in Salzburg (Veröffentlichungen des Verbandes Österreichischer Historiker und Geschichtsvereine 32) Salzburg 2003, 78-83.
  • Teufelsbriefe als Instrument mittelalterlicher „höllischer“ Propaganda. Ein Beitrag zu den erfundenen Briefen des Mittelalters, in: Propaganda, Kommunikation und Öffentlichkeit (11. - 16. Jahrhundert) (Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 6. Hrsg. Von Karel Hruza, Wien 2002) 169-187.
  • Das Ringen um den Text. Die Lehensurkunden von 1446/47 für Herzog Philipp von Burgund als Beispiel für Genese, Wirkungsweise und Scheitern von Urkundentexten,. in: Vom Nutzen des Schreibens. Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz (Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 5. Hrsg. Von Walter Pohl und Paul Herold, Wien 2002) 321-354.
  • Ein um Form bemühtes Mißtrauen. Herstellung, Gebrauch und Verbreitung von Chirographen unter besonderer Berücksichtigung von Klosterneuburg, in: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg NF 17 (1999) 153-172.
  • Stift Ardagger im Mittelalter und die Unmöglichkeit einer Besitzgeschichte. Von „Gedächtnisorten“, Zufällen der Überlieferung und dem Wandel des erhaltenen Schriftgutes, in: Kollegiatstift Ardagger. Beiträge zu Geschichte und Kunstgeschichte. Hrsg. von Thomas Aigner (Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 20, St. Pölten 1999) 78-103.

Einzelnachweise

  1. Eintrag auf univie.ac.at

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