- Paul Illing
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Paul Illing (* 9. Januar 1904; † 8. Juni 1984) war ein deutscher Kommunalpolitiker der NSDAP. Er war von 1939 bis 1945 Landrat des Landkreises Leitmeritz.
Werdegang
Illing trat am 1. März 1923 in Wien der NSDAP und SA bei und fungierte als Blockleiter. Später ging er in die Tschechoslowakei und wirkte als Stellvertreter von Hans Krebs an der Spitze der deutschvölkischen Turnbewegung. Wegen staatsfeindlicher Tätigkeit wurde Illing in der Tschechoslowakei zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten verurteilt. Im Jahre 1938 übersiedelte Illing auf Einladung von Heinrich Himmler in das Deutsche Reich, wo er zum SS-Sturmbannführer befördert und im Stab des SS-Oberabschnittes „Elbe“ als Leiter zweier Abteilungen eingesetzt wurde. Illing, der die Mitgliedsnummer 309.731 der SS trug, wurde am 30. Januar 1939 zum Obersturmbannführer befördert.[1]
Nach der Besetzung der „Rest-Tschechei“ wurde Illing am 15. März 1939 von Himmler als dessen Dolmetscher und Führer nach Prag beordert. Anschließend wirkte er als Leiter der SS-Annahmestelle des SS-Oberabschnittes „Elbe“ und baute als Standortführer von Prag die SS im nördlichen Protektorat Böhmen und Mähren auf. Illing wurde im Dezember 1939 kommissarisch als Landrat des Landkreises Leitmeritz eingesetzt. Seit dieser Zeit war er zugleich ehrenamtlicher Führer der 103. SS-Standarte in Aussig und ab Juni 1940 ehrenamtlicher Gau-Organisationsleiter in Reichenberg. Von Rudolf Heß wurde Illing zum Stabsleiter in die NSDAP-Gauleitung Reichenberg berufen. Im Dezember 1940 wurde er offiziell als Landrat bestätigt.[2]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges floh Illing nach Westdeutschland, wo er u. a. als Bundesgeschäftsführer der Sudetendeutschen Landsmannschaft und als Sekretär der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft öffentlich in Erscheinung trat. Der Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen Ernst Lemmer berief ihn in seinen Beirat.
Weblinks
- Biographische Angaben im Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in West-Berlin
Einzelnachweise
- ↑ Paul Illing auf www.dws-xip.pl
- ↑ Landkreis Leitmeritz auf www.territorial.de
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