- Paul Kanis
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Paul Kanis (* 22. Januar 1899 in Plauen; † 21. Juli 1978 in Menton) war ein deutscher Industrieller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kanis machte sein Abitur am Gymnasium in Plauen und studierte ab 1919 Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Dresden, wo er Mitglied des Corps Franconia wurde. Nach Beendigung seines Studiums gründete er 1924 gemeinsam mit Herbert Brückner die Turbinenfabrik Brückner, Kanis & Co. in Dresden, die sich binnen weniger Jahre zu einem angesehenen Industriebetrieb entwickelte. 1926 lieferte sie vier moderne Antriebsturbinen von Kesselspeisepumpen für zwei Großkraftwerke der Aktiengesellschaft Sächsische Werke. Wenig später erhielt sie den Auftrag für sämtliche acht Antriebsturbinen der Kesselspeisepumpen des Schelldampfers Bremen des Norddeutschen Lloyd.
Ein Vertrag mit der Fa. Julius Pintsch in Berlin auf Lokomotivbeleuchtungsmaschinen sicherte dem Unternehmen 1931 einen regelmäßigen Absatz von Kleinturbinen. Ab 1933 folgte ein rascher Aufstieg unter anderem durch Aufträge aus der Rüstungsindustrie, etwa mit der Entwicklung von Antriebsturbinen für Schiffshilfsmaschinen und Hochdruck-Heißdampf-Antriebsanlagen für die Kriegsmarine. 1934 erhielt Brückner, Kanis & Co. einen ersten Auftrag auf Lieferung einer größeren Anzahl von Schiffshilfsmaschinen von den Deutschen Werken in Kiel. Kunden waren in dieser Zeit neben Marine und Luftwaffe, die deutschen Werften, die Deutsche Reichsbahn, verschiedene Elektrizitäts-Versorgungsbetriebe, Unternehmen aus dem Bereich Bergbau und Eisenhüttenwesen sowie chemische und andere Fabriken.
Nach dem Ausscheiden von Herbert Brückner 1937 war Paul Kanis alleiniger Inhaber des Unternehmens. 1945 wurden die Fabrikanlagen durch die sowjetische Besatzungsmacht demontiert, die Firma enteignet und als VEB Turbinenfabrik Dresden in Volkseigentum überführt. Im Februar 1947 siedelte Kanis mit einigen seiner engsten Mitarbeiter in den Westen über und führte Konstruktionsarbeiten für die britische Militärregierung aus. Die Turbinenfertigung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Howaldt-Werft in Hamburg. 1951 kaufte Kanis ein eigenes Fabrikationsgelände in Nürnberg und verlegte den Sitz der Produktion nach dort. 1965 zog er sich ins Privatleben zurück. Das Turbinenwerk wurde als AEG-Kanis GmbH Teil des AEG-Konzerns.[1]
Einzelnachweise
Literatur
- Alfred Mönch: Paul Kanis Saxo-Montaniae †. In: Die Wachenburg 26 (1978), S. 192–194
Weblinks
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