Aktiengesellschaft Sächsische Werke

Aktiengesellschaft Sächsische Werke

Die Aktiengesellschaft Sächsische Werke (AG Sächsische Werke oder auch nur ASW) war ein Unternehmen in Sachsen, dessen Betriebe auf dem Gebiet der Gewinnung von Braunkohle und deren Verwertung zur Energieerzeugung und in der karbochemischen Industrie arbeiteten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Aktiengesellschaft wurde am 13. November 1923 gegründet. Dabei brachte der Freistaat Sachsen seine Kohlen- und Elektrizitätsunternehmen einschließlich eines umfangreichen Grundbesitzes ein. Der Freistaat Sachsen blieb alleiniger Aktionär. Ziele des Unternehmens waren unter anderem die Erzeugung und Abgabe von elektrischem Strom und Gas sowie der Absatz der gewonnenen Kohle und der daraus hergestellten Erzeugnisse.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gingen die Betriebe der ASW in sowjetischen Besitz über und wurden von Sowjetischen Aktiengesellschaften (SAG) verwaltet. Die ASW befand sich ab 11. März 1947 in Liquidation. Am 1. Januar 1954 kamen die Betriebe in das Eigentum der DDR.

Betriebe der ASW (Auswahl)

Braunkohlen- und Großkraftwerk Böhlen

1920 begann der Aufschluss des Tagebaus Böhlen, aus dem ab 1924 Braunkohle gefördert wurde. 1925 wurden die Brikettfabrik und das Kraftwerk in Betrieb genommen. In den Jahren 1936 bis 1941 folgten die Entphenolung, das Gaswerk und die Schwefelgewinnung. Es wurden Briketts, Dampf, Elektroenergie und Gas sowie Phenolatlauge, Teer, Leichtöl, Industriekoks und Schwefel erzeugt. 1934 wurde die AG Sächsische Werke verpflichtet, der Braunkohle-Benzin AG (BRABAG) beizutreten und in ihrem Böhlener Werk die Produktion synthetischen Benzins nach dem Bergius-Pier-Verfahren vorzubereiten und aufzunehmen. 1944/45 wurde das Werk bei Luftangriffen schwer zerstört.

Am 1. August 1946 ging es als Reparation Deutschlands in das Eigentum der UdSSR über. Die Verwaltung von Tagebau, Brikettfabriken, Schwelanlagen und Gaswerk übernahm die Sowjetische Aktiengesellschaft der Brennstoffindustrie in Deutschland Kombinat Böhlen und die des Kraftwerks die Sowjetische Aktiengesellschaft für Kraftwerke.

Braunkohlen- und Großkraftwerk Espenhain

1937 begann nördlich von Espenhain die Erschließung eines Braunkohlentagebaus. Südlich des Ortes wurde ein Industriekomplex mit Brikettfabrik, Schwelerei sowie Anlagen zur Teerverarbeitung und zur Schwefelgewinnung errichtet. Es entstanden ebenfalls ein Großkraftwerk sowie Verwaltungsgebäude und Infrastruktureinrichtungen bis hin zu medizinischen Einrichtungen. Der Aufbau war 1942 im Wesentlichen abgeschlossen. Der enormen Investitionskosten wegen gründete die ASW gemeinsam mit dem Deutschen Reich 1940 die Aktiengesellschaft für Kraftstoff-Anlagen (AKA), Dresden, von der sie die Anlagen anschließend pachtete.

Am 1. August 1946 ging das Werk in sowjetischen Besitz über. Die Bergbau-Bereiche übernahm die SAG für Brennstoffindustrie in Deutschland und führte sie unter dem Namen Kombinat Espenhain. Das Kraftwerk kam zur SAG für Kraftwerke.

Quellen


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