Paulus von Stolzmann

Paulus von Stolzmann
Wappen der Familie von Stolzmann (um 1889)
Paulus von Stolzmann mit seiner Frau bei der Ankunft in Washington D.C

Paulus Rienzi Eugen von Stolzmann (* 18. August 1901 in Straßburg; † 27. August 1989 in Reinbek) war ein deutscher Diplomat in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik sowie Geschäftsführer des Goetheinstituts.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Paulus von Stolzmann war der Sohn des gleichnamigen Generalleutnants Paulus Alfred Wilhelm von Stolzmann[1] und der Mathilde Bühring. 1937 heiratete er Jutta von Hase, die Tochter des Oberst der Landespolizei und Oberstleutnants Günther von Hase und der Ina Hicketier. Das Ehepaar lebte von 1970 bis 1989 in Reinbek. Es hatte vier Kinder.

Leben

Nach seinem 1916 mit 16 Jahren bestandenen Abitur begann von Stolzmann bis 1919 in Tübingen Jura zu studieren. Nach dem dreijährigen Studium ging von Stolzmann an die Diplomatische Akademie Wien und trat kurz später in den Diplomatischen Dienst des AA ein.

Sein erster Posten als Attaché führte ihn an die Deutsche Botschaft in Istanbul. Laut Braunbuch war von Stolzmann im Jahr 1933 in die NSDAP eingetreten. Als Gesandtschaftsrat an der deutschen Botschaft in Washington, D.C. leitete er im November 1938 kommissarisch das Generalkonsulat in Chicago[2]. Im Jahr 1944 war er in Berlin als Legationsrat I. Klasse in der Verbindungsstelle des Beauftragten für das Informationswesen[3] eingesetzt. Dort war er als Mitarbeiter Horst Wagners auch in der der „Antijüdischen Aktionsstelle“ tätig[4].

In der Bundesrepublik war er bis 1964 Botschafter im Großherzogtum Luxemburg. Paulus von Stolzmann setzte sich 1966 zur Ruhe und wurde Leiter des Goetheinstituts in Neapel. Der Spiegel berichtete im Jahr 1970, dass in seinem Institut Literatur von Günter Grass nicht gelesen werde, da so etwas nach Aussage Stolzmanns keine Literatur sei[5].

Er war Mitglied des Corps Suevia Tübingen

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Stolzmann, Paulus (Alfred Wilhelm ) von im Bundesarchiv
  2. Dieckhoff an Weizsäcker, 8. November 1938, in: Akten zur deutschen auswärtigen Politik  : 1918 - 1945 / aus dem Archiv des Deutschen Auswärtigen Amtes - Baden-Baden  : Impr. Nationale . Ser. D, 1937 - 1945: Bd. 4. 1951 S. 161
  3. Ribbentrop Weisung, 21. Januar 1944, in: Akten zur deutschen auswärtigen Politik  : 1918 - 1945 / aus dem Archiv des Deutschen Auswärtigen Amtes - Baden-Baden  : Impr. Nationale . Ser. E, 1941 - 1945: Bd. 7. 1979 S. 341
  4. fr-onlinel
  5. SPRICHT DER WELTGEIST NOCH DEUTSCH? DER SPIEGEL 10/1970

Weblinks


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