Peter Koster

Peter Koster

Peter Koster (* 1640 in Bremen; † März 1710 in Bremen) war ein deutscher Schreib- und Rechenmeister sowie Chronist.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Koster war der Sohn von Arndt Koster und seiner Frau Bartje die wahrscheinlich im Stephaniviertel in Bremen wohnten; in der St. Stephanikirche wurde er auch getauft. Er besuchte die Kirchspielschule. Seine breite Ausbildung in der Mathematik und im Latein lassen annehmen, dass er die Lateinschule und vielleicht zeitweise das Gymnasium illustre besucht haben muss. 1663 wurde er vom Vorsteher des Roten Waisenhauses (rote Kleider der Kinder) der St. Ansgariikirche zum Schulmeister berufen. Sein Rechenbuch Die Bremer-Münze mit Anweisung zur Rechenkunst und Vergleichen von Münzen und Gewichten, 1664 geschrieben (etwa 120 Jahre nach Erscheinen der Rechenbücher von Adam Ries), war in mehreren Auflagen zirka 150 bis 180 Jahre im Gebrauch.[1]

1667 wurde er Schulmeister im 1639 gegründeten Neustädter Kirchspiel St. Pauli. Schon 1668 aber wechselte er als nunmehr Schul- und Rechenmeister zur St. Ansgarii-Kirchgemeinde und er heiratete in dieser Kirche im gleichen Jahr Anna Margareta Wippermann. 1673 stellte er das zweibändige Werk der Abschrift der Johann Renner-Chronik als Chronica der Stadt Bremen fertig. Die Bremer Kirchenhistorie, ein weiteres Werk, blieb ungedruckt.

Als eine „herausragende geistige Leistung“ wird seine Bremische Chronik des 17. Jahrhunderts bezeichnet.[2] Mit den gesammelten Erfahrungen begann Koster in den 1670-Jahren mit seinem bedeutenden Werk. Im Februar 1685 beendete er den ersten Teil dieser Chronik. Zeitgleich zur Renner-Chronik schrieb er eine

Kurze Zusammenfassung der bremischen Geschichte, was sich Merckwürdiges alda von anno 788 bis auf anno 1600 begeben hat, aus Johannis Renneri geschriebenen Bremer Chronica und anderen Verzeichnissen, samt einen kleinen Anhang von anno 1583, da Renner aufgehört hat bis 1600.

1700 schloss er die 800 Seiten umfassende Stadtchronik ab. Die Chronik wurde nicht veröffentlicht, sondern verblieb bei den Erben. Sie gelangte im 18. Jahrhundert in den Besitz von Senator Johann Gildemeister (1713–1776) und wurde von der Familie Gildemeister 1873 dem Staatsarchiv Bremen geschenkt. 2004 wurde das Werk gedruckt.

Seine Tochter Anna Margaretha heiratete 1694 einen wohlhabenden Patrizier. Koster heiratete 1702 nach dem Tod seiner ersten Frau erneut. Er blieb bis zu seinem Tod als Schulmeister aktiv. Begraben wurde er zu St. Ansgarii.

Werke

  • Neue wohlbegründete Bremer Münze, 1664. Neu bei Schünemann Verlag, Bremen 1918/19
  • Chronica der Stadt Bremen von 1583, Abschrift von 1673
  • Kurze Zusammenfassung der bremischen Geschichte..., 1685
  • Chronik der Kaiserlichen Freien Reichs- und Hansestadt Bremen 1600–1700. Edition Temmen, Bremen 2004, ISBN 3-86108-687-5.
  • Übersetzung von Heinrich Kreftings Werk: Discursus de republica Bremen von 1602, um 1700
  • Kurze Nachricht von den Kirchen, Schule, Klöstern und Armenhäuser in der Stadt Bremen von 1702

Literatur

Einzelnachweise

  1. www.opus.ub.uni-erlangen.de – Rechenbuch.pdf (7.1.1.1.2)
  2. www-user.uni-bremen.de – Siebzehntes Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Peter Köster — Das Leibnizhaus in Hannover Peter Köster (* um 1621, Geburtsort unbekannt; † begraben am 21. Juni 1669 in Hannover; auch Koster, Kuster, Küster) war ein deutscher Bildhauer. Von seiner Hochzeit mit Catharina Schrader (1663 in Hannover) abgesehen …   Deutsch Wikipedia

  • Köster — oder Koester ist der Familienname folgender Personen: Adolf Köster (1883–1930), deutscher Politiker (SPD) und Diplomat Albert Köster (1862–1924), deutscher Germanist und Theaterwissenschaftler Alexander Koester (1863–1932), deutscher Maler Antje… …   Deutsch Wikipedia

  • Koster — steht für: einen Ernährungsberuf, siehe Verkoster Personen: Adrie Koster (* 1954), niederländischer Fußballspieler und Fußballtrainer Bruno Koster (* 1959), schweizerischer Politiker Cornelis H. A. Koster (Kees Koster, * 1943), Professor für… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Paul Rubens — (IPA: [ʁybɛns]) (auch Pieter Pauwel Rubens oder Petrus Paulus Rubens, * 28. oder 29. Juni 1577 in Siegen; † 30. Mai 1640 in Antwerpen) war einer der bekanntesten Maler des Barock und Diplomat der spanisch habsburgischen Krone flämischer Herkunft …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Nellen — (* 10. August 1912 in Düren; † 29. Dezember 1969 ebenda) war ein deutscher Politiker (CDU, später SPD). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politik 3 Ehrungen …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Kingsbery — Peter Kingsbery, né le 2 décembre 1952 à Phoenix (Arizona), est un auteur compositeur interprète américain, également pianiste, claviériste et guitariste. Il a co créé le groupe Cock Robin au début des années 1980, et lorsque celui ci s est… …   Wikipédia en Français

  • Peter Lawford — (* 7. September 1923 in London; † 24. Dezember 1984 in Los Angeles; eigentlich Peter Sydney Ernest Aylen) war ein britischer Schauspieler. Leben Lawford wurde als Sohn des Schauspielers Sidney Lawford geboren. Seine Eltern heirateten, als er ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Steinmetz — (* 2. März 1925 in Illingen (Saar); † 12. Dezember 2001 in Saarbrücken) war ein deutscher Altphilologe und von 1968 bis 1990 Professor für Klassische Philologie an der Universität des Saarlandes. Leben Nach dem Studium in Mainz und… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Piekos — (pseudonym of Pieter Koster) (13 January 1918, Amsterdam 2000) was a Dutch voice actor.Piekos was the original voice actor for Cookie Monster (and Herry Monster) for Sesamstraat , the Dutch co production of Sesame Street . He occasionally… …   Wikipedia

  • Peter Burtz — (* 30. April 1965 in Bochum) ist ein deutscher Musikproduzent, Autor und Journalist. Leben Anfang der 1980er Jahre war Peter Burtz Sänger der Heavy Metal Formation Steeler, mit der er vier Alben veröffentlichte.[1] Gleichzeitig gehörte er 1984… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”