Kloster Plasy

Kloster Plasy
Kloster Plasy
Kornhaus mit Kapelle
Kornhaus mit Kapelle
Lage TschechienTschechien Tschechien
Koordinaten: 49° 56′ N, 13° 23′ O49.93444444444413.390833333333Koordinaten: 49° 56′ 4″ N, 13° 23′ 27″ O
Gründungsjahr 1146
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1785
Mutterkloster Kloster Langheim
Primarabtei Kloster Morimond

Das Kloster Plasy ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Plasy im Bezirk Pilsen-Nord in Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Zisterzienserkloster wurde 1146 vom Fürsten Vladislav II. als Tochterkloster von Kloster Langheim in Oberfranken aus der Filiation der Primarabtei Kloster Morimond - Kloster Ebrach gegründet. Am Anfang des 15. Jahrhunderts wurde das Kloster von den Hussiten niedergebrannt. Die Klosteranlage wurde öfters umgebaut. Die umfangreichsten Umbauten fanden zwischen 1685 und 1740 statt und wurden von Jean Baptiste Mathey, Jan Blažej Santini-Aichel und Kilian Ignaz Dientzenhofer geleitet. Aus dieser Zeit stammt auch der barocke Konvent. Dieser ist im sumpfigen Boden auf einer Fundamentkonstruktion aus Eichenholzpfählen angelegt, welche ständig bewässert werden muss.

Die wertvolle Architektur wird in den Kapellen und in den Gängen des ersten Stockes durch Freskoverzierung von F. A. Müller, J. A. Pink und Josef Kramolín ergänzt. In der Anlage befinden sich auch eine königliche Kapelle, eine Klosterkirche und die letzte Ruhestätte des Fürsten Klemens Wenzel Lothar von Metternich in der Gruft der St. Wenzels-Kirche. Im Konvent ist eine Ausstellung zur Geschichte der Pharmazie in Plasy sowie eine Galerie der Familie Stretti zu besichtigen.

Zum Kloster gehörte die Propstei und Wallfahrtskirche Mariánská Týnice. Die Zisterzienser konnten mittels des Wassers des Königlichen Stollens, wie der Kanal genannt wurde, eine Mühle und eine Sägewerk betreiben.[1]

Unter Joseph II. wurde das Kloster aufgelöst.

In der Zeit des Kommunismus wurde das Gebäude für die verschiedensten Zwecke verwendet. Im Keller unter der Prälatur wurde in den 1960er Jahren ein Schutzraum der Zivilverteidigung installiert. Dabei wurde der alte Barockkeller vernichtet.[1]

Der Bau selbst verfiel mit der Zeit zusehends. Erst im Jahr 1993 wurde mit einer Restaurierung begonnen. 1995 wurde es zum nationalen Kulturdenkmal erklärt. Ende der 2000er Jahre beschloss das Kulturministerium ein Zentrum für Architekturgeschichte einzurichten. Den Auftrag dazu erhielt das Nationalmuseum für Technik. Ein Museum soll dabei in der ehemaligen Klosterbrauerei eingerichtet werden. Im Wirtschaftshof soll für Workshops und Experimentalwerkstätte genutzt werden. Das Gebäude der Prälatur wurde vom Denkmalamt ebenso dem Technikmuseum zur Verfügung gestellt.[1]

Der älteste Bau am Areal ist die Maria-Himmelfahrts-Kirche, die man in der Zwischenzeit auch wieder besichtigen kann. Die Eröffnung des Zentrums für Architekturgeschichte ist für das Jahr 2014 geplant.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Bunker unter der Prälatur: Zisterzienserkloster Plasy auf Radio Prag vom 2. Oktober 2010 abgerufen am 2. Oktober 2010

Literatur

  • Kateřina Charvátová, Dobroslav Líbal: Plasy. In: Daniela Houšková (Hrsg.): Řád cisterciáků v českých zemích ve středověku – Sborník vydaný k 850. výročí založení kláštera v Plasech. Unicornis, Praha 1994, ISBN 80-901587-1-4, S. 44–46.

Weblinks

 Commons: Kloster Plasy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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