- Riquevalbrücke
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Die Riquevalbrücke (franz. Pont de Riqueval engl. Riqueval Bridge) ist eine Kanalbrücke in der Picardie im Département Aisne. Hier überspannt die Brücke den Canal de Saint-Quentin 12 Kilometer nördlich von Saint-Quentin. Ca. 1,3 Kilometer weiter nördlich befindet sich der Riquevaltunnel, der den Kanal unter dem Dorf Bellicourt hindurchführt.
Die einspurige Straßenbrücke ist zirka 30 Meter lang und ist die ehemalige Verlängerung der D 932 in Richtung Vermand, die – weniger als 100 Meter entfernt – auf die N 44 mündet. Sie wurde zusammen mit dem Kanal 1810 eröffnet. Heute hat die Brücke die Bedeutung eines Feldwirtschaftsweges.
Die Brücke wurde berühmt, als in der Schlacht am Saint-Quentin-Kanal am 29. September 1918 unzerstört durch einem Handstreich in die Hände der Alliierten fiel. Nach der gescheiterten deutschen Frühjahrsoffensive durchbrachen die Alliierten hier zum ersten Mal die Siegfriedstellung und konnten wenig später mit der Meuse-Argonne-Offensive den Sieg des Krieges erringen.
Inhaltsverzeichnis
Kampfhandlungen an der Brücke
Am 29. September 1918 um 5:50 Uhr griffen die australischen Korps, diesmal mit Unterstützung von zwei US-amerikanische Divisionen aus dem amerikanischen II. Korps (der 27. und 30. US-Division), die von etwa 150 Panzern der 4. und 5. Panzer-Brigaden unterstützt wurden, die genau die Nahtstelle zwischen der südlich stehendem 18. Armee und der 2. Armee zwischen Cambrai und Saint-Quentin, oder um es genauer auszudrücken zwischen Bellicourt und Bellenglise, an. Unterstützt wurde dieses Vorgehen im Süden durch die französische 1. Armee und im Norden durch die 46. Britische Division. Trotz dieser latenten Gefahr wurde die Brücke noch nicht gesprengt, weil sie zur Versorgung der westlich vom Kanal gelegenen Truppen benötigt wurde. Deutsche Pioniere hatten bereits Sprenglandungen an der Brücke angebracht. Der Kanal und der Tunnel waren in die stark ausgebaute Siegfriedstellung einbezogen, die, nach damaligen Maßstäben, nur schwer zu erobern war.
Zum Angriffszeitpunkt herrschte dichter Nebel (der wahrscheinlich auch durch Nebelgranaten der Angreifer herrührt), der für die Verteidiger die Lage unübersehbar machte. Die Gunst des Augenblicks machte sich Captian A. H. Charlton mit dem 6. Bataillon der 137. Brigade North Staffords zu nutze. Mit einer Schar (neun sollen es gewesen sein) von Männern überrumpelte er die Wachen und entfernte den Sprengstoff von der Brücke. Nach signalisiertem Erfolg folgte diesen, ab 8:30 Uhr die 137. Brigade (zur 46. Division gehörend). Sie überrannten die westlichen Stellungen und gelangten im Laufe des Tages über den Kanal. Die mangelnde Kampfmoral soll sich bei den deutschen Truppen schon dadurch gezeigt haben, dass der überwiegende Teil der 2000 Deutschen die Gefangennahme der Flucht vorgezogen haben sollen.[1]
Das berühmt gewordene Foto der Riquevalbrücke wurde am 2. Oktober 1918 gemacht. Die Brücke, die seit dieser Zeit kaum verändert worden ist, ist auch heute noch im Betrieb.
Trivia
In der englischen Geschichtsauffassung ist die Eroberung der Brücke gleichbedeutend mit dem Ein- bzw. Durchbruch durch die Siegfriedstellung; ein Wende- und Endpunkt des Krieges. König Georg V. hat die Brücke daher besucht und mit Captain A H Charlton überquert. Ernst Jünger beschreibt in seinen Buch: In Stahlgewittern zwar nicht die Brücke, aber den Bauernhof unweit der Brücke, als "Riqueval-Ferme".
Einzelnachweise
- ↑ Major Raymond E. Priestley, M.C., R.E. : Breaking The Hindenburg Line,The Story of the 46th (North Midland) Division, London 1919
Weblinks
Commons: Riqueval Bridge – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienLiteratur
- Major Raymond E. Priestley, M.C., R.E. : Breaking The Hindenburg Line,The Story of the 46th (North Midland) Division, London 1919
- Mitchinson, K.W.: Battleground Europe Riqueval, South Yorkshire 1998
49.9399527777783.2421166666667Koordinaten: 49° 56′ 24″ N, 3° 14′ 32″ OKategorien:- Bogenbrücke in Frankreich
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- 1918
- Verkehr (Picardie)
- Bauwerk in der Picardie
- Erbaut in den 1810er Jahren
- Département Aisne
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