Psychotria solitudinum

Psychotria solitudinum
Psychotria solitudinum
Psychotria solitudinum, blühender Zweig

Psychotria solitudinum, blühender Zweig

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
Gattung: Psychotria
Art: Psychotria solitudinum
Wissenschaftlicher Name
Psychotria solitudinum
Standl.

Psychotria solitudinum ist eine Strauchart aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae), die im südlichen Mittelamerika und im nordwestlichen Südamerika vorkommt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Psychotria solitudinum ist ein 2–6 m hoher Strauch. Die beblätterten Zweige sind stumpf vierkantig, kahl und 2–6 mm dick, mit meist etwas verdickten Knoten. Sie werden beim Vertrocknen in der Regel gelblich grün. Die Nebenblätter der gegenständig am selben Knoten sitzenden Laubblätter sind paarweise miteinander zu „Interpetiolarstipeln“ verwachsen und bleiben lange erhalten. Diese sind 2–6 mm lang und 2–5 mm breit, haben eine längliche bis eiförmige Form und sind vorne abgerundet mit zwei kurzen, 0,5–1 mm langen, von einer kleinen Einbuchtung getrennten Lappen. Der Blattstiel ist 7–35(–50) mm lang, 1–2 mm dick und wird beim Vertrocknen gelblich. Die einfache, ungeteilte, oberseits gräulich grüne Blattspreite ist länglich-verkehrteiförmig bis eiförmig-elliptisch, länglich-eiförmig oder länglich, (5–)10–21(–30) cm lang und (2–)4,5–10(–14) cm breit. Sie besitzt einen spitz bis stumpf keiligen Grund, der oft etwas am Blattstiel herabläuft, und ist vorne meist in eine 5–15 mm lange, gerade oder sichelige Spitze zugespitzt. Die Blattspreite ist fiedernervig mit jederseits 12–18 Seitennerven, die annähernd im rechten Winkel von der ober- und unterseits etwas hervortretenden Mittelrippe abzweigen und sich bogenförmig in der Nähe des Spreitenrands zu einem „submarginalen“ Nerv vereinigen. Die Nebenblätter, Blattstiele und Oberseiten der Blattspreiten sind kahl, die Unterseiten sind ebenfalls kahl oder weisen beiderseits entlang der Mittelrippe einige 0,2–0,6 mm lange Haare auf.

Generative Merkmale

Die Blütenstände stehen auf bis zu 8 cm langen und 2 mm dicken, kahlen oder kurz flaumhaarigen Stielen einzeln an den Enden der Zweige. Es handelt sich um 8–26 cm lange und 10–20 cm breite, im Umriss pyramidenförmige Rispen, die etwa so lang oder etwas kürzer sind als die obersten Laubblätter. Ihre locker angeordneten, weit abstehenden, gegenständigen Hauptäste sind in der unteren Hälfte oft gabelig und gegen ihre Enden zu zymös verzweigt, mit zick-zack-artigem Erscheinungsbild. Die meist ungestielten, zwittrigen Blüten sitzen einzeln oder zu zweit bis dritt geknäuelt. Die pfriemlichen Tragblätter der Rispenäste sind 3–5 mm lang, die Vorblätter gegen die Astenden hin 2–3 mm lang.

Offene Blüte und Blütenknospen

Der Blütenbecher ist ca. 1 mm lang. Der Kelch ist ungefähr 0,5 mm lang und besitzt nur schwach differenzierte Zipfel. Die hellgrüne bis gelbe, selten weiße, fünfzählige Krone hat aufgeblüht eine trichter- bis urnenförmige Gestalt. Im Knospenzustand weist sie an der Spitze fünf Höcker auf. Die 4–5 mm lange Kronröhre hat am Grund 0,7–1,5 mm, oben 2–3,5 mm Durchmesser. Die 1(–2) mm langen, in der Knospe klappig deckenden Kronzipfel weisen im jungen Zustand an der Spitze einen nasenartigen Vorsprung auf. Blütenbecher, Kelch und Krone sind außen mit weißen, 0,2–0,5 mm langen Flaumhaaren besetzt, seltener kahl. Die fünf Staubblätter sind in die Kronröhre eingefügt. Die Staubbeutel sind ungefähr 1,1 mm lang. Der unterständige Fruchtknoten ist zweifächerig. In jedem Fach ist eine einzige grundständige Samenanlage vorhanden. Auf dem kurzen Griffel sitzen zwei fingerförmige Narben. Die Griffelbasis ist von einem ringförmigen Diskus umgeben.

Zweig mit jungen Früchten

Die Früchte sind fleischige Steinfrüchte. Sie sind – ohne Kelchrest – ungefähr 4 mm lang, 4–5 mm breit und abgeflacht kugelig bis verkehrteiförmig. Sie sind zuerst bläulich oder rötlich gefärbt, zum Schluss schwarz und normalerweise flaumig behaart. An der Spitze sitzt ein ungefähr 1 mm hoher Kelchrest. Die zwei Steinkerne haben eine flache Innenseite und sind an der gerundeten Außenseite vier- bis fünfrippig.

Die Pflanze blüht von Januar bis August und fruchtet von März bis September.

Verbreitung und Lebensraum

Psychotria solitudinum ist in Costa Rica und Panama sowie entlang der Anden vom westlichen Kolumbien bis zum Ostfuß der Anden in Peru verbreitet. In Costa Rica kommt sie fast ausschließlich in der südlichen Hälfte der pazifischen Abdachung des Landes vor. Sie wächst dort von Meeresniveau bis auf ungefähr 800(–1400) m Seehöhe. In Kolumbien und Peru ist sie auch aus höheren Lagen bis etwa 1800 m Seehöhe bekannt.[1]

Die Art wächst in feuchten tropischen Regenwäldern.

Taxonomie

Psychotria solitudinum wurde 1940 vom US-amerikanischen Botaniker Paul Carpenter Standley beschrieben.[2] Die Erstbeschreibung erfolgte auf der Grundlage von Aufsammlungen des US-amerikanischen Botanikers und Ornithologen Alexander Frank Skutch, die dieser in der Umgebung der Stadt San Isidro de El General in Costa Rica gemacht hatte.[3]

Ähnlich aussehende und wahrscheinlich verwandte Arten sind Psychotria angustiflora K.Krause, Psychotria brachiata Sw. und Psychotria tapantiensis C.M.Taylor.

Quellen

  • Burger W., Taylor C. M. 1993: Family #202 Rubiaceae. In: Burger W. (Hrsg.): Flora Costaricensis. Fieldiana, Bot., n.s. 33: 1–333. – Online
  • Dwyer J. D. 1980: Family 179. Rubiaceae - Part II. In: Woodson R. E. & Schery R. W. (Hrsg.): Flora of Panama. Part IX. Ann. Missouri Bot. Gard. 67: 257–522. – Online

Einzelnachweise

  1. Psychotria solitudinum, Herbarbelege. In: TROPICOS. Missouri Botanical Garden, abgerufen am 4. Oktober 2011.
  2. Standley P. C. 1940: Studies of American plants – XI. Field Mus. Nat. Hist., Bot. Ser. 22(3): 133–218. – Online
  3. Holotypus von Psychotria solitudinum. In: Botany Collections database. Field Museum of Natural History (Chicago), abgerufen am 4. Oktober 2011.

Weblinks

 Commons: Psychotria solitudinum – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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