- Q-Schlüssel
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Der Q-Schlüssel (auch Q-Gruppen oder engl. Q code) wird von Funkdiensten zur effizienten und eindeutigen Übertragung von Standard-Nachrichten verwendet. Ursprünglich für die Morsetelegrafie entwickelt, werden Q-Schlüssel aber auch in anderen Betriebsarten verwendet, z. B. im Sprechfunk (Fonie) beim Amateurfunk. Die offizielle Bedeutung der Q-Gruppen und ihre Verwendung im Amateurfunkalltag unterscheiden sich teilweise stark, wie am Beispiel: QRT – offiziell: Stellen Sie Ihre Aussendung ein! QRT – im Amateurfunk hingegen: Ich mach’ Schluss.
Es sind weder Abkürzungen noch Akronyme, die Buchstaben haben keine begriffliche Bedeutung. Es wurde einfach die Liste der Phrasen gewissermaßen „durchnummeriert“, wobei der erste Buchstabe ein Q war, um den Q-Schlüssel anzuzeigen, und die beiden folgenden völlig willkürlich vergeben wurden.
Ihre Verwendung bedeutete eine erhebliche Zeitersparnis, da in der Morsetelegraphie bei einem Satz jeder Buchstabe einzeln übermittelt werden muss. Die Verwendung der Q-Gruppen konnte den Zeitaufwand derart verkürzen, dass die Übermittlung weniger Zeit beanspruchte, als das Aussprechen der Bedeutung.
Außerhalb des Amateurfunks sind sie nur noch in ganz wenigen Fällen in Gebrauch: So z. B. in der Luftfahrt Europas, und in Frankreich zusätzlich für die Pistenrichtung der aktiven Piste (QFU). In den USA sind sie überhaupt nicht mehr üblich.
Die heute üblichen Q-Schlüssel wurden 1912 von der International Radiotelegraph Convention eingeführt und im Laufe der Zeit auf über 250 Schlüssel erweitert. Jeder Schlüssel besteht aus drei Buchstaben, deren erster stets ein Q ist. Sie können durch weitere Informationen ergänzt werden.
Entsprechend unterschiedlicher Anforderungen der Funkdienste werden die Codegruppen den Funkdiensten zugeteilt:
QAA bis QNZ für Verwendung im Flugfunkdienst siehe auch Barometrische Höhenmessung in der Luftfahrt, Abschnitt Q-Schlüssel definiert von der ICAO QOA bis QQZ für Verwendung im Seefunkdienst definiert von der ITU QRA bis QUZ für Verwendung in allen Funkdiensten definiert von der ITU QVA bis QZZ für andere Anwendungen, teilweise auch militärisch genutzt Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vor der Einführung des heute üblichen internationalen Morsealphabets und Abkürzungen wie dem Q-Schlüssel benutzten Telegrafengesellschaften des 19. Jahrhunderts Gruppen von speziellen Abkürzungen, die nicht mit denen anderer Gesellschaften kompatibel waren.
Anwendung
Die meisten Q-Schlüssel haben eine Frage- und eine Antwort- oder Meldungsform, wobei erstere durch ein nachgestelltes Fragezeichen kenntlich gemacht wird. Für viele Antwortformen existieren vordefinierte Antworten, die durch angefügte Ziffern gegeben werden. Dabei bedeuten 1 schlecht, 2 schwach, 3 ausreichend, 4 gut, 5 sehr gut.
Beispiele
QAM? Wie lautet der Wetterbericht? QAM Wetterbericht. QRZ? Wie lautet Ihr Rufzeichen? (QRZ wird normalerweise nur als Rückfrage verwendet, wenn man das Rufzeichen der Gegenstation nicht vollständig aufnehmen konnte.) QSL? Können Sie den Empfang bestätigen? QSL Ich bestätige den Empfang. QRI? Wie ist der Ton meiner Aussendung? QRI 1 Der Ton Ihrer Aussendung ist schlecht QRI 3 Der Ton Ihrer Aussendung ist variabel. QRI 5 Der Ton Ihrer Aussendung ist sehr gut. QRO? Soll ich die Sendeleistung erhöhen? QRO Erhöhen Sie die Sendeleistung. QRP? Soll ich die Sendeleistung verringern? QRP Verringern Sie die Sendeleistung. QTH? Wie ist Ihre Position (Breite und Länge oder Locator)? QTH Meine Position ist … (Breite und Länge oder Locator)| QTR? Welches ist die genaue Uhrzeit? QTR 1500 Es ist genau 15:00 Uhr (UTC). QRT? Soll ich die Übermittlung einstellen? QRT Stellen Sie die Übermittlung ein! QRV? Sind Sie bereit (mich aufzunehmen)? QRV Ich bin bereit (Sie aufzunehmen)! Siehe auch
- QSL-Karte
- Sprache im CB-Funk
- QAM-Code in der Tagesschau
- Barometrische Höhenmessung in der Luftfahrt, Abschnitt Q-Schlüssel
- QDM
- QDR (Luftfahrt)
- QNH
Literatur
- Wolf Siebel: CQ, QRX & Co. Abkürzungen und Codes im Funkverkehr, 3. Aufl., Siebel Verlag Meckenheim 1996, ISBN 3-89632-018-1
- General Secretariat of the International Telecommunication Union (Hrsg.): ADDITIONAL PROTOCOL TO THE ACTS OF THE INTERNATIONAL RADIO CONFERENCE OF ATLANTIC CITY, 1947, SIGNED BY THE DELEGATES OF THE EUROPEAN REGION. Genf 1949, Appendix 9, Section I – Q Code, S. 251-E bis 269-E (online verfügbar (PDF 11,6 MB), abgerufen am 28. November 2010).
Weblinks
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