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QUIPS ist die Abkürzung für Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie. Sie bezeichnet ein medizinisches Benchmark-Projekt, in dem die Schmerztherapie nach chirurgischen Operationen durch Patientenbefragung statistisch aufgearbeitet und verbessert wird.
Inhaltsverzeichnis
Ziel
Schmerzen haben in der Natur eine Warnfunktion – akute Schmerzen nach einer Operation hingegen nicht- sie verlangsamen zum Beispiel den Heilungsprozess, verursachen Komplikationen und können bei unzureichender Behandlung chronisch werden[1]. Schlechtes Schmerzmanagement gefährdet die Betroffenen, verursacht unnötiges Leiden und steigert die Behandlungskosten. Internationale Studien zeigen, dass die Schmerztherapie nach Operationen auch heute noch problematisch ist, da ein ausreichendes Schmerzmanagement in den meisten Krankenhäusern noch nicht umgesetzt wird.
Ziel von QUIPS ist die Verbesserung dieser Therapie durch eine kontinuierliche Erhebung von Daten zur Ergebnisqualität der Therapie, die Analyse dieser Daten und Rückmeldung an die beteiligten Kliniken. Bessere Behandlung von Schmerzen und anderen postoperativen Beschwerden kann zur Verkürzung des Krankenhausaufenthaltes beitragen und die Patientenzufriedenheit erhöhen. Daher liegt der Schwerpunkt von QUIPS auf der Ergebnisqualität aus Sicht der Patientinnen und Patienten.Vorgehensweise
Am ersten Tag nach der Operation werden bei einer repräsentativen Patientenstichprobe Parameter der Ergebnisqualität (Schmerzintensität mit numerischer Rating-Skala, funktionelle Einschränkungen, Nebenwirkungen) sowie ausgewählte klinisch-demografische Daten (Alter, Geschlecht, Operationsart, Medikation) durch einen Patientenfragebogen erfasst. Die Daten werden anonymisiert an eine zentrale Datenbank gesendet. Rückschlüsse auf einzelne Patienten sind nicht möglich.
Ein Web-Frontend ermöglicht die Datenanalyse für teilnehmende Kliniken. Dazu loggen sich die Teilnehmer über das Internet ein. Sie können dann individualisierte zeitliche Auswertungen abrufen und sich untereinander vergleichen. Damit können sie Auswirkungen von Änderungen in den Prozessparametern (z. B. Gabe eines anderen Medikaments, Kühlung) direkt ablesen. Neben der statistischen Analyse geben ausgesuchte Kliniken mit guten sowohl als auch schlechten Resultaten ihre Schmerztherapie auf der Webseite wieder und ermöglichen anderen Projektteilnehmern dadurch, ihr Vorgehen zu vergleichen und gegebenenfalls anzupassen.
Geschichte
QUIPS wurde und wird seit 1998 am Universitätsklinikum Jena entwickelt. Ursprünglich wurde es durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Heute finanziert es sich selbst und wird von verschiedenen Partnern unterstützt, etwa durch die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, den Berufsverband Deutscher Anästhesisten und den Berufsverband Deutscher Chirurgen.
Im November 2009 meldete sich die 100. Klinik zur Teilnahme an QUIPS an. In der Datenbank befanden sich zu dieser Zeit über 80.000 anonymisierte Datensätze. Im März 2010 stieg diese Zahl bereits auf über 100.000. Im EU-geförderten Partnerprojekt Pain-Out wird seit 2009 die Idee von QUIPS auf Europa ausgeweitet und weiterentwickelt.
Literatur
- Apfelbaum JL, Chen C, Mehta SS, Gan TJ: Postoperative pain experience: results from a national survey suggest postoperative pain continues to be undermanaged. Anesthesia Analgesia, 2003 Aug;97(2):534-540.
- Dahl JL, Gordon D, Ward S, Skemp M, Wochos S, Schurr M: Institutionalizing pain management: the Post-Operative Pain Management Quality Improvement Project. Journal of Pain, 2003 Sep;4(7):361-371.
- Diener HC, Maier C: Die Schmerztherapie. Elsevier, 2008.
- Meissner W, Mescha S, Rothaug J, Zwacka S, Göttermann A, Ulrich K, Schleppers A: Qualitätsverbesserung der postoperativen Schmerztherapie. Ergebnisse des QUIPS-Projekts. Deutsches Ärzteblatt, 2008 105(50):865-70.
- Meissner W, Ullrich K, Zwacka S: Benchmarking as a tool of continuous quality improvement in postoperative pain management. European Journal of Anaesthesiology, 2006 Feb;23(2):142-148.
- Pipam W, Bernatzky G, Likar R: Schmerzmessung und Dokumentation, Springer, 2007.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Problem Schmerz auf der Seite der DGSS, abgerufen am 20. Juni 2011
Kategorien:- Qualitätsmanagement (Medizin)
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