Chinon (Unternehmen)

Chinon (Unternehmen)
Chinon CE-3 memotron als Revueflex AC 1
Chinon CP-9 AF mit seltenem 35-135mm Autofocusobjektiv
Chinon XL 555 Macro

Chinon K.K. (jap. チノン株式会社, Chinon Kabushiki-gaisha, engl. Chinon Industries Inc.) war ein japanischer Kamerahersteller.

In Deutschland wurden Chinon-Kameras überwiegend vom Versandhaus Quelle unter dem eigenen Label Revueflex verkauft. Auch Agfa hatte Chinon-Geräte unter dem Namen Agfa Selectronic im Programm. Die Spiegelreflexkameras wurden zuerst mit M42-Objektivgewinde, später mit dem verbreiteten Pentax-Bajonett ausgestattet. Chinon entwickelte Anfang der 1980er Jahre ein Autofokus-Objektiv, das die gesamte Steuerung und den Motor zum Scharfstellen enthielt und darum recht schwer und unförmig geriet. Auch beim letzten Modell, der CP-9AF, war der Motor, anders als bei Pentax, im Objektiv integriert, dadurch waren die Autofokus-Objektive für diese Kamera nicht mit Pentax kompatibel, auch nicht mit den bei Pentax später hinzugekommenen Objektiven mit Powerzoom. Außerdem waren auch die Kontakte die weitere Einstellungen zwischen Objektiv und Kamera übertragen bei Chinon anders angeordnet als bei Pentax, so dass die Objektive zwar mechanisch gegenseitig ausgetauscht werden konnten, die neueren Funktionen wie erkennen und einstellen der Blende und erkennen der Brennweite nicht nutzbar waren.

Eine Besonderheit früherer Chinon-Spiegelreflexkameras mit Pentax-Bajonett war der in der unteren bis mittleren Preisklasse ansonsten eher seltene Abblendhebel. Mit ihm ließ sich die Blende schon vor der Aufnahme zur Kontrolle der Schärfentiefe schließen. Damit eigneten sich Modelle wie die Chinon CE4 (baugleich dem Quelle-Modell Revueflex AC3) für ambitionierte Amateurfotografen, die bei der Bildgestaltung gezielt die Schärfen- und Unschärfenverteilung einsetzen wollten.

Neben den Spiegelreflexkameras wurden von Chinon auch zahlreiche Kompakt- und Super-8-Kameras produziert.

Von 1988 bis 1995 produzierte Chinon auch CD-ROM-Laufwerke.

Chinon entwickelte später zahlreiche Digitalkameras für Kodak, die 1997 eine Mehrheitsbeteiligung erwarben und das Unternehmen 2004 komplett als K.K. Kodak Digital Product Center (株式会社コダックデジタルプロダクトセンター Kabushiki-gaisha Kodakku Dejitaru Purodakuto Sentā, engl. Kodak Digital Product Center, Japan Ltd.) übernahmen.

2006 verkaufte Kodak das Unternehmen an Flextronics. Flextronics, ein Electronic Manufacturing Services-Anbieter, gliederte das Unternehmen als Flextronics Digital Design Japan ein.

Im März 2009 wurde das R&D-Center in Japan in ein Joint-Venture mit der Taiwaner Firma Asia Optical eingebracht, an dem Flextronics 20 % halten wird.

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