Quilow

Quilow

Quilow ist ein Ortsteil der Gemeinde Groß Polzin im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Quilow liegt nördlich der Peene an der Landesstraße 263, etwa elf Kilometer südöstlich von Gützkow und neun Kilometer nordwestlich von Anklam.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1172 als „villa Quilowe“, als Herzog Bogislaw I. das Dorf dem Kloster Stolpe übereignete. 1194 überwies der Siegfried I., Bischof von Cammin, dem Kloster den Bischofszehnten aus Quilow und weiteren Orten.

Die Familie von Owstin kam Ende des 15. Jahrhunderts in den Besitz des Ortes. 1485 wurde Quilow in einem Lehnsbrief des Herzogs Bogislaw X. für Hans und Claus von Owstin genannt. 1499 kauften die Owstine vom Kloster Stolpe einen Hof in Quilow. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde in Quilow ein Festes Haus errichtet und mit einem Wassergraben umgeben, dass später im Stil der Renaissance schlossartig ausgebaut wurde.

In der Schwedenzeit gehörte Quilow zum Wolgaster Distrikt. In der Beschreibung des Gutes, die 1694 für die Schwedische Landesaufnahme von Vorpommern erfolgte, wurden neben dem Herrenhaus zehn Wohngebäude gezählt. Eine Wassermühle, die, wie der Burggraben, durch einen zur Peene fließenden Bach gespeist wurde, war im 19. Jahrhundert nicht mehr vorhanden. Stattdessen war eine Windmühle errichtet worden. In der Mitte des 19. Jahrhunderts war der Abbau von Torf in den Wiesen des Peenetals eine wichtige Einnahmequelle des Gutes. Jährlich wurden ungefähr 3500 Klafter - circa 11.500 Kubikmeter - Torf gestochen.

Ab 1818 gehörte Quilow zum preußischen Landkreis Greifswald im Regierungsbezirk Stralsund. Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Owstinen auf Quilow mit August Philipp von Owstin († 1855) kam das Gut nach Erbstreitigkeiten 1858 durch einen Vergleich an dessen dritte Tochter Sophia Carolina Friederike, die Frau des Landschaftsrates Carl Heinrich von Ploetz. Bis zur Enteignung 1945 war Quilow im Besitz der Familie von Ploetz. 1938 wurden die Gemeinden Schlatkow und Lüssow nach Quilow eingemeindet.[1]

Das Wasserschloss Quilow, dass zu DDR-Zeiten als Wohnhaus und Gemeindebüro diente, drohte nach der Wende zu verfallen. 2007 wurde es an eine Stiftung verkauft, die hier ein Modellprojekt zur Restaurierung durchführt.

Sehenswürdigkeiten

  • Wasserschloss Quilow, Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert
  • Dorfkirche Quilow, neugotischer Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil 4, Bd. 2, Dietze, Anklam 1868, S. 1064f. (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Ort Lüssow - Chronik 1228–1945. (PDF)

Weblinks

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