- Ralf Steudel
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Ralf Steudel (* 25. März 1937 in Dresden) ist ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer. Steudel hat vor allem über die Chemie der Nichtmetalle und des Schwefels geforscht und – neben wissenschaftlichen Originalveröffentlichungen – ein mehrfach aufgelegtes und übersetztes Lehrbuch Chemie der Nichtmetalle verfasst.[1][2][3][4]
Der Großvater von Ralf Steudel war Horst Steudel (1872−1959), Gründer der Steudel-Werke, Hersteller von Automobilen und Motoren in Kamenz/Sachsen, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges von dessen Sohn Arno Steudel geleitet wurden.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Steudel erlangte sein Diplom im Fach Chemie 1963 an der Freien Universität Berlin, 1965 wurde er an der TU Berlin promoviert, wo er 1969 auch habilitierte. Von 1969 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 war er Professor für Anorganische Chemie an der TU Berlin. Seit 2003 ist er Professor emeritus.[5] 1973 war er „Visiting professor“ am Massachusetts Institute of Technology, von 1974 bis 1978 erhielt er ein Karl-Winnacker-Fellowship.
Wissenschaftliche Arbeiten
Aus den langjährigen Forschungsarbeiten resultierten knapp 300 Publikationen, von denen die meisten der anorganischen und organischen Schwefelchemie zuzuordnen sind. Diese Publikationen wurden bis 2009 über 6000 mal zitiert. Die drei meistzitierten Arbeiten von Steudel sind:
- Eigenschaften von Schwefel-Schwefel-Bindungen. In: Angewandte Chemie 87, 1975, S. 683–692; Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 14, 1975, S. 655–664.
- Homocyclic Sulfur Molecules. In: Top. Curr. Chem. 102, 1982, S. 149–176.
- (Hrsg.): Elemental Sulfur and Sulfur-Rich Compounds. In: Top. Curr. Chem. 230, 2003, S. 1-134.
Daneben beschäftigte sich Steudel mit der Selen-Chemie, besonders elementarem Selen, selenhaltigen Verbindungen und deren Charakterisierung mittels 77Se-NMR-Spektroskopie. Hinzu kommen Arbeiten zur Fluor-Chemie und der (auch anwendungsbezogenen) Zink-Chemie.
Der Hirsch-Index von Ralf Steudel ist 35. Damit zählt Steudel zu den weit überdurchschnittlich häufig in der Fachliteratur zitierten Wissenschaftlern.
Wissenschaftliche Kooperationen
Steudel pflegte wissenschaftliche Kooperationen mit in- und ausländischen Forschern, unter anderem:
- Hans Bock, Chemische Institute, Universität Frankfurt
- Peter Brätter, Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung, Berlin
- Jacques Corset, Laboratoire de Spectrochimie Infrarouge et Raman, CNRS, Thiais, Frankreich
- David F. Eggers, Department of Chemistry, University of Washington, Seattle, USA
- Rolf Gleiter, Organisch-Chemisches Institut, Universität Heidelberg
- David Harpp, Department of Chemistry, McGill University, Montreal, Kanada
- Hans Hartl, Institut für Chemie, Freie Universität Berlin
- Josef Hormes, Physikalisches Institut, Universität Bonn
- Peter Hugo, Institut für Technische Chemie, Technische Universität Berlin
- Wolfram Koch, Institut für Organische Chemie, Technische Universität Berlin
- Achim Kröger, Institut für Mikrobiologie, Universität Frankfurt am Main
- Peter Luger, Institut für Chemie, Freie Universität Berlin
- Lauri Niinistö, Department of Chemistry, Helsinki University of Technology, Espoo, Finland
- Heinz Oberhammer, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie, Universität Tübingen
- Thomas Rauchfuss, Department of Chemistry, University of Illinois, Urbana, USA
- Helmut Schwarz, Institut für Organische Chemie, Technische Universität Berlin
- Konrad Seppelt, Institut für Chemie, Freie Universität Berlin
- Hans G. Trüper, Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie, Universität Bonn
- Wong Ming Wah, Department of Chemistry, National University of Singapore
Weblinks
- Literatur von und über Ralf Steudel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Steudel und seiner Arbeitsgruppe an der TU Berlin
Einzelnachweise
- ↑ Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle: Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 978-3-11-019448-7.
- ↑ Ralf Steudel, F. C. Nachod, Jerry J. Zuckerman: Chemistry of the Non-Metals. Walter de Gruyter, 1977, ISBN 978-3-11-004882-7.
- ↑ Ralf Steudel (Hrsg.): Elemental Sulfur and Sulfur-Rich Compounds. Teil 1: Topics in Current Chemistry. Springer, 2003, ISBN 978-3-540-40191-9.
- ↑ Ralf Steudel (Hrsg.): Elemental Sulfur and Sulfur-Rich Compounds. Teil 2: Topics in Current Chemistry. Springer, 2003, ISBN 978-3-540-40378-4.
- ↑ Webseite der Schwefelforschung der Technischen Universität Berlin, [1], abgerufen 15. August 2010.
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