Karl Winnacker

Karl Winnacker

Karl Winnacker (* 1. September 1903 in Barmen; † 5. Juni 1989 in Königstein[1]) war ein deutscher Manager in der Chemischen Industrie und Hochschullehrer.

Er wurde in Barmen als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren und studierte an den Technischen Hochschulen in Braunschweig und Darmstadt. Mit einer Arbeit über die Oxidationsvorgänge an Motortreibstoffen wurde er in Darmstadt promoviert, sein Doktorvater war Ernst Berl .

Winnacker arbeitete von 1933 bis 1945 bei der I.G. Farben, wo er zuletzt im Werk Hoechst zum zweitwichtigsten Manager aufstieg. Zwischendurch arbeitete er für die I.G. Farben auch in Uerdingen und Schkopau. Seit Frühjahr 1933 war Winnacker Mitglied der SA und trat 1937 in die NSDAP ein. Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit besuchte er auch das KZ Auschwitz.[2]

Nach der Tätigkeit bei der I.G. Farben war er unter anderem Vorstandsvorsitzender der Hoechst AG und Vorsitzender des Deutschen Atomforums. Er war Autor von Lehrbüchern zur Technischen Chemie. Nach ihm ist das Karl-Winnacker-Institut als Instrument der DECHEMA e.V. benannt. In den 1970er Jahren war er Honorarprofessor für angewandte Chemie an der Universität Frankfurt am Main, er erhielt den Werner-von-Siemens-Ring für 1972 . Im Jahr 2002 erhielt Karl Winnacker den mit 30.000 Euro dotierten Preis der Aachener und Münchener für Technik und angewandte Naturwissenschaften der Carl-Arthur Pastor-Stiftung in Aachen.

Winnacker war viele Jahre lang Vorsitzender des Marburger Universitätsbundes.[3] Seit 1991 verleiht dieser Bund, der sich selbst als eine Vereinigung von Freunden und Förderern der Marburger Universität[4] bezeichnet, den Karl-Winnacker-Preis. Auch das Deutsche Atomforum verleiht einen Karl-Winnacker-Preis. Winnacker war Mitglied der Landsmannschaft Normannia Darmstadt im Coburger Convent.

Bekannt geworden ist er auch als Herausgeber des Handbuches Winnacker-Küchler: Chemische Technik

Sein Sohn ist der Biochemiker und Wissenschaftsmanager Ernst-Ludwig Winnacker.

Veröffentlichungen

  • Nie den Mut verlieren. Erinnerungen an Schicksalsjahre der deutschen Chemie. Econ, München 1983. ISBN 3430197902
  • Chemische Technik, Band 1 bis 6
  • Chemische Technologie, Band 1 bis 6
  • Karl Winnacker / Karl Wirtz: Das unverstandene Wunder. Kernenergie in Deutschland. Econ, Düsseldorf-Wien 1975. ISBN 3-430-19792-9
  • Schicksalsfrage Kernenergie. Econ, München 1978. ISBN 3-430-19793-7

Weblinks

Quellen

  1. Stiftung Siemens-Ring, abgerufen am 17. Mai 2007
  2. Stephan H. Lindner: Hoechst. Ein I.G.Farben-Werk im Dritten Reich. München 2005.
  3. [1], aufgerufen am 3. August 2009.
  4. [2]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl-Winnacker-Preis (Marburg) — Der Karl Winnacker Preis des Marburger Universitätsbundes, am 29. Juni 1990 gestiftet im Gedenken an Karl Winnacker, den langjährigen Vorsitzenden des Marburger Universitätsbundes, ist ein Verdienstorden der Philipps Universität Marburg. Er ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Winnacker-Preis — Nach Karl Winnacker sind zwei Preise benannt: der Karl Winnacker Preis des Marburger Universitätsbundes, siehe Karl Winnacker Preis (Marburg) und der Karl Winnacker Preis des Deutschen Atomforums. Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Wirtz — Karl Eugen Julius Wirtz (1910 ndash; 1994) was a German nuclear physicist. He was arrested by the allied British and American Armed Forces and incarcerated at Farm Hall for six months in 1945 under Operation Epsilon.EducationFrom 1929 to 1934,… …   Wikipedia

  • Winnacker — ist der Familienname folgender Personen: Erich Winnacker (1889–1944), deutscher Manager im Ruhrbergbau Ernst Ludwig Winnacker (* 1941), deutscher Biochemiker Karl Winnacker (1903–1989), deutscher Hochschullehrer und Wirtschaftsführer …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Wirtz — Karl Eugen Julius Wirtz (* 24. April 1910 in Köln; † 12. Februar 1994) war ein deutscher Neutronen und Reaktorphysiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften (Auswahl) 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Winnacker-Küchler: Chemische Technik — Der Winnacker Küchler: Chemische Technik ist ein Handbuch der Chemischen Technik. Die aktuelle 5. Auflage (2006) umfasst neun Bände mit insgesamt über 9000 Seiten mit rund 5000 Abbildungen und Tabellen. Es ist ein typisches Multiautorenwerk, an… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Winnacker — Karl Winnacker (* 1. September 1903 in Wuppertal Barmen; † 5. Juni 1989 in Königstein[1]) war ein deutscher Hochschullehrer und Wirtschaftsführer. Nach einer Tätigkeit bei der I.G. Farben war er unter anderem Vorstandsvorsitzender der Hoechst AG… …   Deutsch Wikipedia

  • Winnacker — Wịnnacker,   1) Ernst Ludwig, Biochemiker, * Frankfurt am Main 26. 7. 1941, Sohn von 2); promovierte 1968 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich am Laboratorium für organische Chemie und habilitierte sich 1974, nach… …   Universal-Lexikon

  • Ernst-Ludwig Winnacker — (* 26. Juli 1941 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Biochemiker und Forschungsmanager. Er wurde 1980 als ordentlicher Professor für Biochemie an die Ludwig Maximilians Universität München berufen. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Wuppertal — Die Liste der Söhne und Töchter der Stadt Wuppertal enthält eine Übersicht bedeutender, im heutigen Wuppertal geborener Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Wuppertal… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”