Raphael von Erlanger

Raphael von Erlanger

Raphael Freiherr von Erlanger (* 27. Juni 1806 in Wetzlar; † 30. Januar 1878 in Frankfurt am Main) war ein Frankfurter Politiker und Bankier.

Er war der Sohn des Wechselmaklers Löb Moses, später Ludwig Moritz Erlanger (* 1780 in Heddernheim; † 1857 in Frankfurt/M). Wie sein Vater wurde auch er zunächst Wechselmakler an der Frankfurter Börse.

Am 25. April 1827 heiratete er seine Jugendliebe Margarethe Helene Albert (* 1800; † 1. Juli 1835), die Tochter von Johann Valentin Albert, mit der er den Sohn Frédéric Emile Baron d’Erlanger (* 1832) hatte. Nach deren Tod heiratete er am 7. März 1836 ihre Schwester Ida Maria (1809–1889), mit der er die Söhne Ludwig Gottlieb Friedrich Freiherr von Erlanger (* 1836), E. Raphael (1865–97) und Carlo und eine Tochter hatte.

1848 gründete er sein eigenes Bank- und Wechselgeschäft (das erste neben Rothschild), dass 1865 in Erlanger & Söhne umgewandelt wurde. Als Chef des Frankfurter Stammhauses und der von ihm in den 1850ern gegründeten Bankhäuser in Wien, Paris und London hat er für die Regierungen verschiedener Staaten wichtige Finanzgeschäfte abgeschlossen. 1853 war er maßgeblich an der Gründung der Weimarer Bank beteiligt. 1855 initiierte er die Errichtung der Landgräflichen Hessischen Landesbank im Homburg. 1865 war er führend bei der Gründung der Luxemburger Bank, 1868 ebenso bei der Oldenburgischen Landesbank.

In Anerkennung dieser Dienste wurde er 19. November 1859 zum portugiesischen Baron ernannt, am 9. Oktober 1860 in den sachsen-meiningischen Adelstand und am 25. August 1871 in den österreichischen Freiherrnstand erhoben. Er war portugiesischer und skandinavischer Generalkonsul, Hofbankier und der Vertraute zahlreicher deutscher und ausländischer Fürsten. In den 1860ern war er auch vielfach politisch tätig. [1]

Ab 1859 gehörte er der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft an.

1862 gründete er mit Gebr. Bethmann die Frankfurter Hypothekenbank und brachte die ersten Anleihen Ägyptens auf den Markt. 1864 kaufte er im Auftrag Bismarcks die Eisenbahn Schleswig-Holsteins aus englischem Besitz auf.

Am 13. September 1871 gründete er zusammen mit Ludwig von Erlanger, Simon Moritz von Bethmann, Franz Borgnis, den Brüdern Zacharias und Isaak Königswarter und Regierungsrat Fr. Wiesenbach die Deutsche Eisenbahn-Baugesellschaft zu Frankfurt am Main.[2]

1876 stiftete er den Kaiserbrunnen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.archive.org/stream/naturundmuseum48senc/naturundmuseum48senc_djvu.txt
  2. http://www.lexikus.de/Der-Boersen-und-Gruendungsschwindel-in-Berlin-10-Die-Kulturkaempfer

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