Rebekka Habermas

Rebekka Habermas

Rebekka Habermas (* 3. Juli 1959 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Historikerin. Sie ist Professorin für Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie ist die Tochter des Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas.

Leben

Von 1979 bis 1985 studierte sie Geschichtswissenschaft und Romanistik in Konstanz und Paris. 1985 schloss sie das Studium mit Magister und Staatsexamen ab. Danach absolvierte sie ein Verlagsvolontariat und arbeitete für kurze Zeit als Verlagslektorin. Sie promovierte 1990 an der Universität des Saarlandes und war von 1990 bis 1997 dort sowie am DFG-Sonderforschungsbereich „Sozialgeschichte des neuzeitlichen Bürgertums“ an der Universität Bielefeld als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt. 1998 habilitierte sie sich an der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld. Seit dem Sommersemester 2000 hat sie einen Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen.

Habermas ist Herausgeberin der Zeitschrift Historische Anthropologie sowie Mitherausgeberin der Reihe Campus Historische Studien, Mitglied mehrerer Arbeitskreise (Historische Anthropologie, Geschlechterdifferenz in europäischen Rechtskulturen, Geschlechterforschung der Georg-August-Universität Göttingen) und im Vorstand des Göttinger Zentrums für Theorie und Methodik der Kulturwissenschaften (Center of Modern Humanities). Zudem arbeitet sie mit an der Konzeption und Planung der von Wolfgang Benz herausgegebenen Europäischen Geschichte.

Ihre Schwerpunkte sind die Geschichte des Bürgertums, Rechts-, Verwaltungs- und Kriminalitätsgeschichte, Buch- und Lesegeschichte, Religionsgeschichte, Geschlechtergeschichte und Historische Anthropologie.

Schriften (Auswahl)

  • Wallfahrt und Aufruhr. Zur Geschichte des Wunderglaubens in der frühen Neuzeit. Campus-Verl., Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-593-34570-6.
  • Geschlechtergeschichte und 'anthropology of gender'. Geschichte einer Begegnung. In: Historische Anthropologie. 1, Nr. 3, 1993, ISSN 0942-8704, S. 485-509.
  • Weibliche Religiosität – oder: Von der Fragilität bürgerlicher Identitäten. In: Klaus Tenfelde, Hans-Ulrich Wehler (Hrsg.): Wege zur Geschichte des Bürgertums. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1994, ISBN 3-525-35673-0, S. 125-148.
  • Rituale des Gefühls. Die Frömmigkeit des protestantischen Bürgertums. In: Manfred Hettling, Stefan-Ludwig Hoffmann (Hrsg.): Der bürgerliche Wertehimmel. Innenansichten des 19. Jahrhunderts. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-01385-X, S. 169-192.
  • Frauen und Männer des Bürgertums. eine Familiengeschichte (1750 - 1850). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-35679-X.
  • Frauen- und Geschlechtergeschichte. In: Joachim Eibach, Günther Lottes (Hrsg.): Kompass der Geschichtswissenschaft. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-8252-2271-3, S. 231–245.
  • Eigentum vor Gericht. Die Entstehung des modernen Rechtsstaates aus dem Diebstahl? In: WerkstattGeschichte. 15, Nr. 42, 2006, ISSN 0933-5706, S. 25-44.
  • Diebe vor Gericht. Die Entstehung der modernen Rechtsordnung im 19. Jahrhundert. Campus-Verl., Frankfurt, M. 2008, ISBN 978-3-593-38774-1.

Weblinks


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