Reinhard Kaufmann

Reinhard Kaufmann

Reinhard Johann Kaufmann (* 7. Juni 1937 in Hirschberg/Saale) ist ein deutscher Biologe und FDP-Kommunalpolitiker in Gießen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wissenschaft

Reinhard Kaufmann studierte von 1956 bis 1964 Zoologie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, wo er anschließend ab 1964 am Zentrum für regionale Entwicklungsforschung als Wissenschaftlicher Assistent arbeitete. Er wurde später Kustos, Akademischer Rat, Akademischer Oberrat und schließlich ab 1975 Akademischer Direktor des Zentrums, das später in Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) umbenannt wurde. In den Jahren 1964 bis 1972 übernahm Kaufmann die Leitung der Außenstelle des Tropeninstituts der Justus-Liebig-Universität im kolumbianischen Santa Marta.

Politik

Nach der Rückkehr nach Gießen engagierte sich Kaufmann rund 30 Jahre als Kommunalpolitiker für die FDP. Er war von 1979 bis 1997 Stadtverordneter und Vorsitzender der FDP-Stadtverordnetenfraktion. 2001 wurde er als ehrenamtlicher Stadtrat in den Magistrat berufen und übernahm in dieser Funktion ab 2002 das Kulturdezernat der Universitätsstadt, 2004 kam der Bereich der Städtepartnerschaften hinzu. Seine Leistungen sind die Einführung der nach Justus Liebig benannten Gießener Liebig-Stipendien für herausragende Studierende in den Liebig-Fachgebieten Chemie, Agrar und Ernährung an der Universität Gießen. Ihm gelang die Etablierung des Kloster Schiffenberg als sommerlicher Spielort für ein Kulturprogramm. Außerdem wollte er die historischen Wurzeln der Stadt Gießen stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken. Mit der Etablierung eines eigenen Stadtplans Gießen historisch und dem Aufstellen bekannter Gießener Köpfe in Form von durch Künstler gestalteten Büsten im Stadtraum setzte er dies um. 2009 wurde er in den Ruhestand verabschiedet.

Weiteres ehrenamtliches Engagement

Neben seinem Wirken als Politiker setzte sich Reinhard Kaufmann in Ehrenämtern für die Kultur und die Region ein. Er war von 1991 bis 2004 Vorsitzender des Verein Gießener Meisterkonzerte und ist Vorstandsmitglied der Hein-Heckroth-Gesellschaft Gießen e.V., der Heimatvereinigung Schiffenberg Gießen e. V. und des Vereins Criminalium. Außerdem war Kaufmann von 2001 bis 2009 Aufsichtsratsvorsitzender der Stadttheater Gießen GmbH.

Auszeichnungen

Kaufmann erhielt 1993 den Ehrenbrief des Landes Hessen und die Bronzene Ehrenplakette der Universitätsstadt Gießen, 2006 die Silberne Ehrenplakette der Stadt sowie die Ehrenbezeichnung Stadtältester. Im Jahr 2008 wurde Kaufmann mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[1] 2009 erhielt er die Goldene Ehrennadel der Stadt Gießen.[2] Für seinen Einsatz für die Beziehung von Stadt und Universität Gießen zeichnete ihn die Hochschule 2009 mit der Justus-Liebig-Medaille aus.[3]

Weblinks

Quellen und Einzelnachweise

  1. „Dienendes Glied eines Ganzen“ geehrt. In: Gießener Anzeiger. 16. Oktober 2008
  2. Den Besten, den es je gab. In: Gießener Anzeiger. 27. März 2009
  3. Justus-Liebig-Universität Gießen: Dr. Reinhard Kaufmann erhält Justus-Liebig-Medaille Pressemeldung in: Informationsdienst Wissenschaft. 8. September 2009

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