Richard Fischer (Admiral)

Richard Fischer (Admiral)

Richard Fischer (* 24. März 1906 in Ahrensdorf; † 1991) war ein deutscher Marineoffizier der Volksmarine der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik. Zuletzt hatte er den Dienstgrad eines Generalmajors inne. Vorher bekleidete er bereits in Dienstgrad eines Konteradmirals, der gleichwertig ist.

Leben

Fischer beendete die Schule nach der 8. Klasse und erlernte ab 1920 den Beruf eines Bau- und Möbeltischers. Danach übte er diesen Beruf bis 1928 als Geselle aus und arbeitete später als Bühnentischler sowie von 1929 bis 1932 als Tischler und Polier. 1930 trat er der KPD bei, bei der er bis 1933 in verschiedene illegale Tätigkeiten verwickelt war. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Fischer verhaftet und saß von 1934 bis 1936 in Berlin in Haft. Nach seiner Freilassung arbeitete Fischer bis 1936 wieder als Tischler in Berlin, wurde 1937 jedoch erneut verhaftet und bis Kriegsende zunächst im Zuchthaus Brandenburg, später im KZ Sachsenhausen inhaftiert.

Bereits wenige Tage nach Kriegsende trat Fischer am 15. Mai 1945 den polizeilichen Kräften in der sowjetischen Besatzungszone bei und agierte bis 1946 im sowjetischen Teil Berlins als Stellvertretender Leiter der Kriminalpolizei in Berlin-Neukölln. 1946 trat er der SED bei. Anschließend war Fischer bis 1947 Stellvertretender Leiter der Kriminalpolizei in Berlin-Friedrichshain. In diesem Jahr stieg er auch zum Leiter der Kriminalinspektion des Volkspolizeipräsidiums Berlin auf. Diese Position hielt er bis 1949 inne. Danach war er bis 1950 Leiter der Abteilung Organisation und Verwaltung der Volkspolizei Berlin, ab 1. August 1950 Chefinspektor. Von 1950 bis 1952 war er Leiter der Abteilung Kader der Hauptverwaltung Seepolizei, wo er am 1. Oktober 1952 zum Konteradmiral befördert wurde. Von November 1952 bis 1954 war er Stellvertretender Chef der Verwaltung Kader und Leiter der Abteilung für See- und Lufteinheiten der Kasernierten Volkspolizei.

Danach schied er zunächst aus dem Militärdienst aus und war von 1954 bis 1959 Botschafter der DDR in Nordkorea. 1960 erfolgte seine Reaktivierung für den Militärdienst im Bereich des Ministeriums für Nationale Verteidigung. Dort wurde ihm der Rang eines Generalmajors übertragen. Anschließend war er bis 1961 Stellvertretender Chef der Politischen Verwaltung für allgemeine Fragen und 1962 Leiter der dortigen Zensurstelle. von 1962 bis 1967 diente Fischer als Militärattaché in der Sowjetunion und wurde nach seiner Rückkehr 1967 Direktor der Militärbibliothek Straußberg. Diese Position hielt er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand zum 31. Januar 1971 inne. Fischer war Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold sowie den Karl-Marx-Ordens und diverser anderer Auszeichnungen.

Literatur

  • Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. Christoph-Links Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3, S. 92/93.
  • Hans-Joachim Fieber, Lothar Berthold, Michele Barricelli (Hrsg.): Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Band 2: Klaus Keim: Caden – Gzeck. Trafo -Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-89626-352-8, S. 171.

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