- Richard Goschütz
-
Richard Max Goschütz (* 12. Oktober 1912 in Königshütte, Oberschlesien; † 4. Februar 1992 in Berlin-Lichtenberg) war ein deutscher Politiker (SED). Von 1955 bis 1958 wirkte er als Minister für Kohle und Energie der DDR.
Leben
Goschütz, Sohn eines Maschinenschlossers, besuchte zunächst die Volksschule, später das Gymnasium. Er absolvierte eine Lehre zum Schlosser und arbeitete in diesem Beruf auf der Bismarckhütte. Später studierte er an der Technischen Lehranstalt in Königshütte und an der Staatlichen Ingenieurschule. 1938 arbeitete Goschütz als Ingenieur in Görlitz. Anschließend studierte er erneut und arbeitete ab 1941 als Betriebstechniker. 1945 wurde er zum Volkssturm eingezogen und von sowjetischen Soldaten gefangen genommen. Er verblieb bis 1948 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft in Taliza. In dieser Zeit besuchte Goschütz die Antifa-Schule 2041.
Nach seiner Rückkehr anach Deutschland 1948 arbeitete er als Ingenieur im VEB LOWA Görlitz, ab Ende 1949 als Technischer Direktor des Werkes. 1949 trat Goschütz der SED und dem FDGB bei. Von 1950 bis 1952 wirkte Goschütz als Minister für Industrie, Arbeit und Aufbau bzw. für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen, danach von 1952 bis 1956 als Staatssekretär im Ministerium für Schwermaschinenbau und Erster Stellvertreter des Ministers für Schwermaschinenbau. Von 1950 bis 1950 war er zudem Mitglied der Volkskammer. Von November 1955 bis Juli 1958 fungierte Goschütz als Minister für Kohle und Energie der DDR.
1958/1959 war er Leiter des Sektors Kohle in der Staatlichen Plankommission, von 1959 bis 1962 Betriebsdirektor des VEB Waggonbau Niesky. Ab 1962 war er leitender Mitarbeiter im Sekretariat des RGW in Moskau, unter anderem als Leiter der Gruppe für zusammengefasste Bilanzen. Von 1969 bis 1976 wirkte er als Abteilungsleiter im Informations- und Bildungszentrum der DDR bzw. als Leiter der Kaderabteilung im Ministerium für Wissenschaft und Technik.
Literatur
- Martin Broszat, Gerhard Braas, Hermann Weber (Hrsg.): SBZ-Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949. Oldenbourg, München 1993, S. 146, 913.
- Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1. K. G. Saur, München 1996, S. 235.
- Andreas Herbst: Goschütz, Richard. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
- Andreas Thüsing (Hrsg.): Das Präsidium der Landesverwaltung Sachsen. Die Protokolle der Sitzungen vom 9. Juli 1945 bis 10. Dezember 1946. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, S. 114.
Minister für Kohle und Energie der DDRRichard Goschütz (SED, 1955–1958) | Klaus Siebold (SED, 1971–1979) | Wolfgang Mitzinger (SED, 1979–1989)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Goschütz — ist der deutsche Name des Stadtteils Goszcz der polnischen Stadt Twardogóra, siehe Twardogóra Goschütz ist der Familienname folgender Personen: Richard Goschütz (1912–1992), deutscher Politiker (SED); von 1955 bis 1958 Minister für Kohle und… … Deutsch Wikipedia
Ministerium für Kohle und Energie — Das Ministerium für Kohle und Energie (kurz MfKE oder MKE) war das Energieministerium und die oberste Behörde für den Kohlebergbau der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Es koordinierte als eines der Ministerien des Ministerrates der DDR… … Deutsch Wikipedia
Gouvernement de la RDA de 1950-1954 — Le premier gouvernement de la République démocratique allemande (RDA) dure du 8 novembre 1950 au 18 novembre 1954. Composition Ministère Nom Parti Secrétaire d État Parti Ministre président Otto Grotewohl … Wikipédia en Français
Kabinett Grotewohl II — Das Kabinett Grotewohl II bildete die Regierung der DDR 1950 1958 Kabinett Grotewohl II 15. November 1950 3. Dezember 1958 Amt Name Partei Ministerpräsident Otto Grotewohl SED Erster Stellvertreter des Ministerpräsidenten ab … Deutsch Wikipedia
Kabinett Seydewitz II — Das Kabinett Seydewitz II bildete vom 24. November 1950 bis 23. Juli 1952 die Landesregierung von Sachsen. Amt Name Partei Ministerpräsident Max Seydewitz SED Inneres Artur Hofmann SED Finanzen W … Deutsch Wikipedia
Kabinett Seydewitz II (Sachsen) — Das Kabinett Seydewitz II bildete vom 24. November 1950 bis 23. Juli 1952 die Landesregierung von Sachsen. Amt Name Partei Ministerpräsident Max Seydewitz SED Inneres Artur Hofmann SED Finanzen … Deutsch Wikipedia
Klaus Siebold — (* 12. September 1930 in Laubusch; † 23. Juni 1995 in Spremberg) war ein deutscher Politiker (SED). Er war Minister für Kohle und Energie der DDR. Leben Siebold studierte nach einer Ausbildung zum Bergmann an einer Bergingenieurschule und an der… … Deutsch Wikipedia
Wolfgang Mitzinger — (* 18. Februar 1932 in Lichtenstein) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (SED). Er war Minister für Kohle und Energie der DDR. Leben Mitzinger, Sohn eines Arbeiters, absolvierte von 1946 bis 1949 eine Ausbildung als Elektriker in Espenhain und … Deutsch Wikipedia
Ministerrat der DDR (1950–1954) — Der Ministerrat der DDR regierte vom 8. November 1950 bis zum 18. November 1954 Amt Name Partei Staatssekretär Partei Ministerpräsident Otto Grotewohl SED Herbert Stampfer bis 20. Juli 1952 Werner Eggerath bis 18. Februar 1954 … Deutsch Wikipedia
Ministerrat der DDR (1954–1958) — Der Ministerrat konstituierte sich am 19. November 1954 und amtierte bis zum 7. Dezember 1958. Amt Name Partei Ministerpräsident Otto Grotewohl SED Erster Stellvertreter des Ministerpräsidenten Walter Ulbricht ab 24. November 1955 SED… … Deutsch Wikipedia