Richard Hentsch

Richard Hentsch

Richard Hentsch (* 18. Dezember 1869 in Köln; † 13. Februar 1918 in Bukarest) war ein deutscher Offizier im Ersten Weltkrieg.

Biografie

Nach Abschluss seiner Privaterziehung in Berlin trat Hentsch 1888 in das Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich II. von Baden“ (3. Königlich Sächsisches) Nr. 103 in Bautzen ein. Später studierte er an der Kriegsakademie. 1899 wurde er für zwei Jahre in den Großen Generalstab kommandiert und 1902 endgültig dorthin versetzt. Am 20. April 1914 beförderte man ihn zum Oberstleutnant.

Als solcher übernahm er bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs den Posten des Chefs der Nachrichtenabteilung beim Chef des Generalstabs des Feldheeres. Als solcher zählte er zu den engsten Beratern von Generalstabschef von Moltke. Seine pessimistischen Lageberichte von der Marneschlacht trugen zum Abbruch der geplanten Operation bei. Von Juli bis September 1915 wurde er zum Generalstab der österreich-ungarischen Armee abkommandiert. Am 12. September 1915 wurde er zum Oberquartiermeister bei der Heeresgruppe Mackensen ernannt, wo er am 17. Januar 1916 zum Oberst befördert wurde. 1917 durchgeführte Untersuchungen über die Rolle Hentschs während der Marneschlacht entlasteten ihn zwar, dennoch wurde er zum Sündenbock für den Abbruch der Marneschlacht stilisiert, um die Oberste Heeresleitung von der Kritik an den Operationsplänen zu entlasten. Am 1. März 1917 wurde Hentsch Chef des Generalstabs der Militärverwaltung des besetzten Rumäniens. Am 23. September 1917 erhielt er für seine Verdienste den Pour-le-Mérite. Er verstarb am 13. Februar 1918 in Bukarest an den Folgen einer Gallenoperation.

Literatur

  • Pöhlmann, Markus: Richard Hentsch, in: Hirschfeld, Gerhard/Krumeich, Gerd/Renz, Irina (Hg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2004, S.551f.
  • Di Marco, Scott/Tucker, Spencer: Richard Hentsch, in: Tucker, Spencer/Roberts, Priscilla Mary (Hg.): The Encyclopedia of World War I: A Political, Social, and Military History, Santa Barbara 2006, S.870f.

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