Rittergut Sagisdorf

Rittergut Sagisdorf
Herrenhaus um 1850
Herrenhaus 1933
Herrenhaus 1934
Herrenhaus 2008 (Ruine)

Das Rittergut Sagisdorf, heute in Halle (Saale) gelegen, war Sitz der Adelsgeschlechter von Steinfurt, von Dieskau, von Rauchhaupt und von Werder.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Rittergut Sagisdorf lag im Dorf Reideburg, das heute Ortsteil von Halle im Süden des Bundeslandes Sachsen-Anhalt ist.

Geschichte

Erwähnt wird das Rittergut im 14. Jahrhundert, als Besitzer Henning von Steinfurt Albrecht von Dieskau erschlug. Bei der Versöhnung beider Familien im Jahre 1358 wurde Sagisdorf von Erzbischof Otto der Familie Conrad von Dieskau übertragen. 1476 übernahm Hans Rauchhaupt zu Hohenthurm das Rittergut Sagisdorf. Der Besitz wechselte mehrmals zwischen den verschwägerten Familien von Rauchhaupt und von Werder bis zum Jahre 1945. Hans Klaus von Werder, der letzte Besitzer vor 1945 machte aus dem 70 Hektar großen Gut einen blühenden landwirtschaftlichen Betrieb, der die Städte Halle/Saale und Leipzig mit Edelobst und Frühgemüse versorgte. Hier wurden auch über ein Hektar Fläche unter beheizte Gewächshäuser gelegt.

Die Familie von Werder wurde 1945 enteignet. Das Gut Sagisdorf diente kurzzeitig der Roten Armee als Unterkunft. Danach wurde es von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten bezogen. Mitte 1952 wurde laut Parteikonferenz der SED das gesamte Gelände als LPG genutzt; das Gutshaus wurde Landeslupusheilstätte der Universitätshautklinik Halle-Wittenberg. Seit Juni 1962 war in dem Gutshaus die Reha-Stätte der Universitäts-Orthopädieklinik Halle untergebracht. Der Verfall der Anlage schritt trotz Nutzung beständig fort. 1992 zog die Klinik aus. Das Gebäude steht seitdem leer.

Nach der Wende wurden die umliegenden Remisen und Stallungen abgerissen und das nähere Bauland besiedelt. Der hinter dem Gutshaus liegende 2,5 Hektar große Park wurde 1992 von der Stadt Halle unter Landschaftsschutz gestellt.

Weblinks

Literatur

  • Wolfgang von Werder: Geschichte des märkisch-magdeburgischen Geschlechts von Werder 3. Band. Verlag für Sippenforschung U. Starke 1937
51.48829112.043301

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