Robert Schmidt (Architekt)

Robert Schmidt (Architekt)

Robert Schmidt (* 2. März 1850 in Büchen im Herzogtum Lauenburg; † 28. Juli 1928 in Wismar) war ein deutscher Architekt und Gründer verschiedener Lehranstalten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Robert Schmidt wurde in Büchen im damaligen dänischen Herzogtum Sachsen-Lauenburg als Sohn des Zollverwalters Adolf Schmidt und dessen Ehefrau Doris geboren. Nach seinem Schulbesuch in Ratzeburg und Perleberg besuchte er die Bauschule in Berlin. Nach einer Tätigkeit als Bauleiter im preußischen Staatsdienst studierte er Architektur in Zürich, Darmstadt, München und Wien. 1878 legte er die Staatsprüfung ab. Nach mehrjähriger Tätigkeit als bauleitender Beamter für Justizbauten im Elsass wirkte er als Fachlehrer an den Baugewerkschulen in Rinteln, Holzminden und Erfurt.

Im Jahr 1887 gründete er die Anhaltische Bauschule in Zerbst, wobei er von der Stadt Zerbst und dem Herzogtum Anhalt unterstützt wurde. Zwölf Jahre lang leitete er die Bauschule erfolgreich, die er schließlich im Jahr 1900 an die Stadt Zerbst veräußerte.

1901 siedelte er nach Friedberg über und gründete dort mit Unterstützung der Stadt eine Gewerbeakademie. Weil sich jedoch die Studierendenzahlen nicht so wie erhofft entwickelten, blieben die Einnahmen niedrig im Verhältnis zu den Kosten. Hinzu kam, dass die Technische Hochschule Darmstadt Schmidt hinsichtlich der Führung seines privaten Unternehmens zuweilen kritisierte. So verwunderte es nicht, dass er 1908 die Gewerbeakademie an die Stadt Friedberg verkaufte. Aus der Gewerbeakademie Friedberg ging die heutige Technische Hochschule Mittelhessen, Campus Friedberg, hervor.

1908 zog er nach Wismar und gründete dort eine Ingenieur-Akademie, deren Leitung er bis 1923 innehatte. Aus der Ingenieur-Akademie Wismar ging die heutige Hochschule Wismar hervor.

Robert Schmidt war mit Emma geb. Hülsen verheiratet. 1892 wurde in Zerbst die einzige Tochter, die spätere Anglistin Veronika Orend geboren. Robert Schmidt verstarb 1928 in Wismar, sein Grab befindet sich auf dem dortigen Friedhof.

Schriften

  • Das Rathaus zu Zerbst. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des Herzogtums Anhalt. Zerbst 1897. (Auszug)
  • Die Bau- und Kunstdenkmäler des Askanischen Fürstenhauses im ehemaligen Herzogtum Lauenburg. Anhaltische Buchdruckerei Gutenberg, Dessau 1899.

Literatur

  • Horst Tillmanns (Hrsg.): Festschrift zur 75-Jahr-Feier des Polytechnikums Friedberg/Hessen. Friedberg 1976.

Weblinks


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