Romelia Lichtenstein

Romelia Lichtenstein


Romelia Lichtenstein (* 1965 in Sofia) ist eine deutsche Opern-, Operetten-, Oratorien-, Lied- und Konzertsängerin in der Stimmlage Sopran.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Romelia Lichtenstein wurde in Sofia geboren, wuchs in Rostock auf und sang im Alter von neun Jahren den Ersten Knaben in MozartsDie Zauberflöte”. Nach einer Ausbildung als Kinderkrankenschwester studierte sie an der Musikhochschule Leipzig Gesang bei Helga Forner. Schon in ihrem ersten Engagement an der Oper Chemnitz zeigte sich das ungewöhnlich breite Spektrum ihres Sopranshier sang sie Rosina in RossinisDer Barbier von Sevilla”, Sandrina in MozartsGärtnerin aus Liebeund erstmalig die drei Frauenpartien in OffenbachsHoffmanns Erzählungen”. Mozarts Frauenpartien prägten auch ihre Jahre (1993 bis 1995) am Opernhaus Leipzig. Unter Leitung von Michail Jurowski, Lothar Zagrosek und Stefan Soltesz sang sie die Zerlina und die Fiordiligi, Pamina und die Königin der Nacht, aber auch die Mimi in Peter Konwitschnys Inszenierung vonLa Bohéme”. Ihr komödiantisches Talent und die Arbeit mit Regisseuren wie István Szabó, John Dew und Anthony Pilavachi ließen sie zu einer Sängerin von hoher darstellerischer Intensität und Ausstrahlung reifen.

Die in Leipzig begonnene Erweiterung ihres Stimmfaches setzte sich am Opernhaus Halle mit einem Debüt als Madama Butterfly fort, für das sie die Zeitschrift Opernwelt als beste Opernsängerin des Jahres nominierte. Es folgten zahlreiche weitere Hauptpartien, durch die Romelia Lichtenstein zu einer das Hallenser Musiktheater stark prägenden Sängerpersönlichkeit wurde:Die verkaufte Braut”, „ToscaundLucia di Lammermoor”. Gastspiele führten sie an die Semperoper Dresden, an die Opernhäuser von Graz, Wiesbaden, Weimar und Metz.

Von ganz besonderer Bedeutung für ihre stimmliche Entwicklung war die Begegnung mit der Musik Georg Friedrich Händels. Bei den alljährlich stattfindenden Händel-Festspielen Halle sang sie u.a. die Titelpartie inRodelinda”, an der Komischen Oper Berlin Merab imSaul”, bei den Händelfestspielen Karlsruhe Miriam in der OperncollageDie Plagen”. Ihre Elisa inTolomeokann man als CD-Gesamtaufnahme, ihre Alceste inAdmetoauf DVD erleben. Immer wieder arbeitet sie mit Barockspezialisten wie Marcus Creed, Howard Arman, Michael Schneider und Hermann Max zusammen.

Zunehmend ist Romelia Lichtenstein auch als Konzert-Sängerin gefragt. In der Berliner Philharmonie, im Wiener Musikverein, in der Liederhalle Stuttgart, in Madrid und Warschau sang sie u.a. MozartsRequiem”, HaydnsDie Schöpfung”, aber auch BrittensWar-Requiemund Schostakowitschs XIV. Sinfonie. Enoch zu Guttenberg engagierte sie für BeethovensMissa Solemnisbeim Musikfestival Santander und für VerdisRequiembeim Rheingau Musik Festival. Die CD-Aufnahme vonGiobvon Carl Ditters von Dittersdorfs wurde mit dem Preis der Schallplattenkritik ausgezeichnet.

2006/2008 gab Romelia Lichtenstein ihre Erfahrungen an Stipendiaten der Jürgen-Ponto-Stiftung als Mentorin weiter.

Verdi ist neben Händel der zweite Fixpunkt in der Arbeit von Romelia Lichtenstein. Mit ihrer Violetta inLa Traviatafeierte sie Erfolge an den Opernhäusern Göteborg und Bremen sowie in Stockholm vor dem Schwedischen Königshaus. An der Oper Halle überzeugte sie 2008 und 2010 in den anspruchsvollen Partien der Norma und der Elisabeth. Derzeit ist sie dort als Lady Macbeth und Donna Lucrezia Borgia zu erleben. So gelingt ihr der seltene Spagat einer Facherweiterung hin zum Italienisch-Dramatischenohne Einbußen im Bereich der hohen Koloratur.

Preise

1990 gewann sie den 1. Preis beim letztmalig ausgetragenen Wettbewerb junger Opernsänger der DDR in Gera sowie den Mozart-Preis beim Internationaler GesangswettbewerbFrancisco Viñasin Barcelona.

Diskografie

  • Georg Friedrich Händel, Admeto, 2 DVDs + 2 CDs, Arthaus Musik, ASIN: B000M2EBTC
  • Karl Ditters von Dittersdorf, Giob Oratorio a Sei Voci in du, cpo, CD, ASIN: B00005QHS4
  • Engelbert Humperdinck, Hänsel und Gretel, DVD, NCA, ASIN: B00303WRGO

Weblinks


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