- Lothar Zagrosek
-
Lothar Zagrosek (* 13. November 1942 in Otting (Waging a.See)) ist ein deutscher Dirigent.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Während seiner Schulzeit war er unter Domkapellmeister Theobald Schrems Sängersolist bei den Regensburger Domspatzen. Als solcher sang er u.a. den Ersten Knaben in der Oper Die Zauberflöte 1954 bei den Salzburger Festspielen. Seit 2006 ist Zagrosek als Chefdirigent und stellvertretender Intendant des Konzerthausorchesters Berlin tätig und wird dieses Amt zum Ende der Saison 2010/2011 niederlegen[1]. Zuvor war er von 1997 bis 2006 Generalmusikdirektor an der Württembergischen Staatsoper in Stuttgart. Außerdem ist er seit 1995 erster Gastdirigent der Jungen Deutschen Philharmonie. Frühere Stationen seiner musikalischen Karriere waren Solingen, Krefeld, Wien, Paris und Leipzig.
Zagrosek ist sowohl Opern- als auch Konzertdirigent und hat sich besonders um die zeitgenössische Musik verdient gemacht. Unzählige Ur- und Erstaufführungen sind hier zu nennen, darunter Werke von Berthold Goldschmidt, Jörg Herchet, Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm und Hans Zender. Weiterhin führte er viele vergessene Werke wieder auf, vor allem Musik der sogenannten „entarteten Musik“ (u.a. Hans Krása, Viktor Ullmann, Erwin Schulhoff) und der frühen Moderne des 20. Jahrhunderts (Paul Hindemith, Franz Schreker).
Lothar Zagrosek gastiert in allen großen Konzerthäusern Deutschlands und hat zahlreiche CDs eingespielt. Sein Zwillingsbruder Eberhard Zagrosek begründete 2005 den Internationalen Klavierwettbewerb für Amateure, Berlin.
Auszeichnungen
Diskografie
- 1984 Christoph Willibald Gluck: Paride ed Elena (Orfeo)
- 1986 Bedrich Smetana: Festive Symphony (Slavnostní Symfonie oder Triumfální Symfonie)), (ORF Broadcasting Centre).
- 1989 Gottfried von Einem: Dantons Tod (Orfeo)
- 1989 Frank Martin: Der Cornet (Orfeo), »Grand Prix du Disque«
- 1993 Ernst Krenek: Jonny spielt auf (Decca)
- 1994 Berthold Goldschmidt: Der gewaltige Hahnrei (Decca), »Cannes Classical Award«
- 1994 Victor Ullmann: Der Kaiser von Atlantis (Decca), »Cannes Classical Award«
- 1995 Hanns Eisler: Deutsche Sinfonie (Decca)
- 1996 Paul Hindemith: Das Unaufhörliche (Wergo)
- 1998 Hans Krasa: Verlobung im Traume (Decca), »Gramophone editor's choice«, »Diapason d'or«, Preis der deutschen Schallplattenkritik
- 1998 Olivier Messiaen: Saint François d'Assise (Orfeo)
- 2000 Kurt Weill: Die sieben Todsünden (Capriccio)
- 2001 Luigi Nono: Al Gran Sole Carico D'Amore (Teldec)
- 2003 Franz Schreker, Erwin Schulhoff, Paul Hindemith: Tanz Grotesk (Decca)
- 2003 Helmut Lachenmann: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (Kairos), Preis der deutschen Schallplattenkritik
- 2005 Walter Braunfels: Die Vögel (Decca), »Grammy«-Nominierung
- 2006 Richard Wagner: Das Rheingold (Naxos)
- 2008 Ludwig van Beethoven: Sinfonien Nr. 7 und Nr. 8 (Altus)
Einzelnachweise
Weblinks
Wikimedia Foundation.