- Rudi Peuckert
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Rudolf „Rudi“ Werner Peuckert (* 18. August 1908 in Wiebelsdorf; † 3. Oktober 1946 in Dachau)[1] war ein deutscher Politiker (NSDAP).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Rudi Peuckert wurde als Sohn eines Landwirtes geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Wöhlsdorf und der Oberrealschule in Zeulenroda und Neustadt/Orla wurde er von 1923 bis 1925 an der landwirtschaftlichen Schule in Altenburg ausgebildet. Anschließend ergänzte er seine Ausbildung durch praktische landwirtschaftliche Tätigkeit in Thüringen und Schleswig-Holstein. 1928 übernahm er den landwirtschaftlichen Betrieb seines Vaters in Wiebelsdorf.
1926 trat Peuckert erstmals in die NSDAP ein, die er 1927 auf Verlangen seiner Eltern vorübergehend wieder verließ, um sich ihr am 1. Januar 1928 erneut anzuschließen (Mitgliedsnr. 72.255). In der Partei übernahm er nacheinander Funktionärsposten als Ortsgruppenleiter in Wiebelsdorf (Januar bis April 1930), Ortsgruppenleiter in Auma (April 1930 bis 1931), als Kreisleiter des Kreises Auma-Weida (10. März 1930) und Kreisleiter des Kreises Gera-Land. Hinzu kamen Aufgaben als Gauredner und als Reichsredner der Partei. Eigenen Angaben zufolge sprach Peuckert in über 2000 öffentlichen Versammlungen in ganz Deutschland.
1932 wurde Peuckert Mitglied des thüringischen Landtages. Im selben Jahr übernahm er das Amt eines landwirtschaftlichen Gaufachberaters der NSDAP.
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 wurde Peuckert im April zum 1. Vorsitzenden des Thüringischen Landbundes und Präsident der thüringischen Hauptlandwirtschaftskammer. Im August 1933 erfolgte seine Ernennung zum Landesbauernführer. Ergänzend dazu wurde er zum thüringischen Staatsrat bestellt und mit dem Amt eines Gauamtsleiters der NSDAP in Thüringen betraut.
Von November 1933 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 saß Peuckert als Abgeordneter der NSDAP für den Wahlkreis 12 (Thüringen) im Reichstag.
Am 15. Dezember 1934 heiratete Peuckert Elisabeth Fiedler (* 2. September 1909 in Stockhausen).[2]
Am 30. Januar 1937 wurde Peuckert zum SS-Oberführer im Stab des Rasse- und Siedlungshauptamtes des Reichsführers SS befördert.
Während des Zweiten Weltkriegs amtierte Peuckert zunächst kurzzeitig (Februar bis 13. März 1940) als Leiter des Arbeitsausschusses für Bauerntum in der Reichsjugendführung. Am 13. März 1940 folgte seine Ernennung zum Amtschef und zum kommissarischen Leiter des Amtes Bauerntum und Ostland. Als Mitarbeiter von Fritz Sauckel, dem Reichsbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz, leitete Peuckert die Beschaffung von Arbeitskräften für die Landwirtschaft. Zudem fungierte er als Kriegsverwaltungschef im Wirtschaftsstab Ost.[3] Er wurde 1943 "Beauftragter für den Arbeitseinsatz für die besetzten sowjetischen Gebiete".[4]
Peuckert starb im Oktober 1946, als er sich in alliierter Haft im Internierungslager Dachau das Leben nahm.
Literatur
- Tröge, Walther: Rudi Peuckert (= Die Ahnen deutscher Bauernführer, Band 24), Berlin 1936.
- Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bernhard Post: Thüringen-Handbuch. Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und, 1999, S. 617.
- ↑ Reichsnährstand: Aus der Ehe ging mindestens ein Kind hervor. Die Ahnen deutscher Bauernführer, 1935, S. 83.
- ↑ Erich Stockhorst: 5000 Köpfe - Wer war was im Dritten Reich, Kiel 2000, S. 321
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 457
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