Rudolf Heinrich Weber

Rudolf Heinrich Weber

Rudolf Heinrich Georg Weber (* 16. August 1874 in Zürich; † 3. August 1920 in Rostock) war ein deutscher Mathematiker, Physiker und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Rudolf Heinrich Weber wurde 1874 als Sohn des Mathematikers Heinrich Martin Weber in Zürich geboren. Mit seinem Vater arbeitete er später gelegentlich zusammen, so beispielsweise bei der Herausgabe von Gauß' Principia generalia theoriae figurae fluidorum in statu aequilibrii. [1]

Nach seiner Schulzeit begann er um das Jahr 1895 sein Studium in Straßburg, wo er Mitglied der schwarzen Verbindung Makaria wurde. Nach dem Sommer-Semester 1896 wechselte er nach Göttingen an die Georg-August-Universität, wo er bis 1899 seine Studien fortsetzte. In Göttingen war er Verkehrsgast der Burschenschaft Holzminda, später dann deren Ehrenmitglied.[2]. 1902 ging er als Privatdozent der Physik an die Universität Heidelberg, wo er 1907 eine außerordentliche Professur für Physik an nahm. Doch schon im gleichen Jahr wechselte er die Universität.

Die Entwicklung der außerordentlichen Professur für Physik an der Universität Rostock und ihre Umwandlung in eine ordentliche Professur für Theoretische Physik sind eng mit Rudolf Heinrich Weber verknüpft.[3] So war er ab 1907 der erste Vertreter einer außerordentlichen Professur für Mathematische Physik[4] / Angewandte Mathematik [5] / theoretische Physik [6] an der Universität Rostock. Dort wurde er gleichzeitig Institutsdirektor des Physikalischen Instituts. Kurz vor seinem Tod 1920 erhielt er 1919 in Rostock eine ordentliche Professur.

Im Ersten Weltkrieg nahm er als Leutnant und Funker der Telegrafentruppe teil. Er war Lehrer der Funkerschule für Offiziersausbildung in Ruhleben (Telegraphenschule) und bei der Armeefunkerabteilung 16.[7]

Publikationen (Auswahl)

  • Über die Anwendung der Dämpfung durch Inductionsströme zur Bestimmung der Leitfähigkeiten von Legirungen. Dissertation (Strassburg), Leipzig 1899.
  • Elektromagnetische Schwingungen in Metallröhren. Habilitation (Heidelberg), Leipzig 1902.
  • Allgemeine Grundlagen einer Theorie der Gestalt von Flüssigkeiten im Zustande des Gleichgewichts. von Carl Friedrich Gauß. Leipzig 1903. (als Übersetzer)
  • Angewandte Elementar-Mathematik als Band 3 von: Encyklopädie der Elementar-Mathematik. Leipzig 1907. (unter anderem mit seinem Vater zusammen herausgegeben)
  • Mathematische Physik. (Band 3 Teil 1 der Encyklopädie der Elementar-Mathematik.) 2. Aufl., Leipzig 1910.
  • Repertorium der Physik. Leipzig 1915. (Mitherausgeber)

Auszeichnungen

Literatur

  • Nachruf in: Physikalische Zeitschrift. 1922, S. 82.
  • Mahnke, Reinhard: Zur Entwicklung der experimentellen und theoretischen Physik an der Universität Rostock von 1874 bis 1945. In: BGUR 17 (1991), S. 34-49.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/www/math/htmg/weber-voss.htm
  2. Verzeichnis der Mitglieder der Verbindung Holzminda zu Göttingen. Bestand am 1. Dezember 1902.
  3. http://web.physik.uni-rostock.de/mahnke/vergangenheit/2ndTry/node4.html
  4. http://web.physik.uni-rostock.de/mahnke/vergangenheit/2ndTry/node3.html
  5. http://web.physik.uni-rostock.de/mahnke/vergangenheit/2ndTry/node4.html
  6. http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/www/math/htmg/weber-voss.htm
  7. Lundius (Hrsg.): Alte-Herren-Zeitung der Burschenschaft Holzminda Göttingen. Altona-Ottensen 1917 S. 15 und 83.
  8. Lundius (Hrsg.): Alte-Herren-Zeitung der Burschenschaft Holzminda Göttingen. Altona-Ottensen 1919, S. 27.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heinrich Weber (Mathematiker) — Heinrich Martin Weber (* 5. März[1] 1842 in Heidelberg; † 17. Mai 1913 in Straßburg) war ein deutscher Mathematiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Publikat …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Weber (Caritaswissenschaftler) — Heinrich Weber (* 20. Oktober 1888 in Röllinghausen, heute Ortsteil von Recklinghausen; † 29. August 1946 in Münster (Westfalen)) war ein deutscher katholischer Theologe, Sozialethiker und Caritaswissenschaftler sowie Hochschullehrer. Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Weber (Fußballspieler) — Weber (3.v.r.) vor einem Länderspiel gegen Italien Heinrich „Heini“ Weber (* 21. Juni 1900 in Altena; † 22. Januar 1977 in Kassel) war ein deutscher Fußballspieler, der in den Jahren 1928 bis 1931 in der …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Heinrich Weber — (* 24. Juni 1795 in Wittenberg; † 26. Januar 1878 in Leipzig) war ein deutscher Physiologe und Anatom. Ernst Heinrich Weber, Lithographie von Rudolf Hoffmann, 1856 …   Deutsch Wikipedia

  • Weber (Familienname) — Weber ist ein Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Familienname Weber ist abgeleitet von dem Beruf des Webers. In Deutschland belegt der Name Weber Platz 5 der häufigsten Familiennamen. Varianten Textor (latinisiert) von Waeber Weeber Wefer… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Weber — ist der Name folgender Personen: Rudolf Weber (Unternehmer) (1856–1932), deutscher Eisenhütten Ingenieur und Unternehmer Rudolf Weber (Maler) (1872–1949), österreichischer Maler Rudolf Weber (Künstler) (1912–1994), deutscher Künstler Rudolf Weber …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Brefin — (* 23. August 1847 in Basel; † 1. Dezember 1892 in Schopfheim) war ein Schweizer Physiker und Mathematiklehrer. Der 1847 in Basel geborene Sohn eines Bäckermeisters studierte nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums in Basel von 1865 bis… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Hermann Lotze — (21 de mayo de 1817 – 1 de julio de 1881) fue un filósofo y lógico alemán. También contaba con un grado de médico y era muy versado en biología. Sus estudios en medicina fueron pioneros en el campo de la psicología científica. Lotze nació en …   Wikipedia Español

  • Heinrich von Vietinghoff — Born 6 December 1887(1887 12 06) …   Wikipedia

  • Heinrich von Lüttwitz — Naissance 6 décembre 1896 Krumpach, Province de Silésie Décès 9 octobre 1969 (à 72 ans) Neuberg Allégeance …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”