- Rundfunk-Anstalt Südtirol
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RAS Rechtsform Öffentlich rechtlich Gründung 1975 Sitz Bozen, Italien Leitung Rudi Gamper (Präsident) Mitarbeiter 26 (Stand März 2010)[1] Branche Rundfunk Website http://www.ras.bz.it Die Rundfunk-Anstalt Südtirol (abgekürzt RAS) ist eine Einrichtung der italienischen Provinz Südtirol zur Verbreitung von Hör- und Fernsehsendern. Die RAS produziert dabei keine eigenen Inhalte, sondern ist lediglich für die Ausstrahlung ausländischer Programme aus dem deutschen und ladinischen Kulturraum zuständig. Die Anstalt wird mit Mitteln des Landes finanziert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem die RAI 1957 mit der regulären Ausstrahlung eines Fernsehprogramms in italienischer Sprache begonnen hatte, versuchte man in Südtirol unabhängig voneinander, mittels zahlreicher illegal, von privater Hand errichteten Umsetzer- und Kabelanlagen, deutsch- und ladinischsprachige Fernsehprogramme aus dem Ausland zu empfangen und auszustrahlen. Durch die damalige Monopolstellung der RAI in Italien wurden viele dieser Sendeanlagen allerdings vom Post- und Kommunikationsministerium beschlagnahmt. 1962 nimmt sich erstmals die Politik des Problems an. Im Februar 1974 übernimmt die Provinz Südtirol 284 private Anlagen und unterzeichnet parallel dazu Vereinbarungen mit den Rundfunkanstalten ORF, ZDF, SRG und ARD, die ihre Programme Südtirol kostenlos überließen. Nach Frequenz-Zuweisungen wurde die RAS am 5. März 1975 per Landesgesetz als öffentlicher Rundfunkdienst der Provinz Südtirol gegründet.
Von 1975-1980 erfolgte der Aufbau eines ersten provisorischen Sendernetzes, das von 1981-1994 durch den Bau eines dritten Netzes für ORF 2, den Bau von Richtfunkverbindungen und der Verstärkung der Sendeleistung ausgebaut wurde. 1997 startete ein Pilotprojekt zur Einführung von DAB. 2007 begann die RAS mit der Umstellung auf DVB-T, welche im November 2009 abgeschlossen werden konnte.
Die RAS verbreitet seit Mai 2010 die Programme ORF 1 HD, ORF 2 HD und ZDF HD in HDTV über den MPEG-4-Codec. Zusätzlich sind über den 4. Mux ARTE, 3sat sowie der italienischsprachige Sender RSI LA 1 empfangbar.[2]
Aufbau
Die RAS betreibt mit derzeit 26 Beschäftigten flächendeckende UKW-, DAB Digitalradio- sowie digitale Fernsehsendernetze mit insgesamt 113 Senderstandorten in Südtirol.
Fernsehen Programm Ausstrahlung in Südtirol seit* Übertragung Multiplex 3sat 2010 DVB-T RAS 3 ARTE 2010 DVB-T RAS 3 Bayerisches Fernsehen 2009 DVB-T RAS 2 Das Erste 1988 DVB-T RAS 1
ZDFneo (von 21-6 Uhr)
Ki.Ka (übrige Zeit)2009 DVB-T RAS 2 ORF 1 1975 DVB-T RAS 1 ORF 1 HD 2010 DVB-T RAS 4 ORF 2 1988 DVB-T RAS 1 ORF 2 HD 2010 DVB-T RAS 4 SF 1 1988 DVB-T RAS 2 SF zwei 2005 DVB-T RAS 2 RSI LA 1 2010 DVB-T RAS 3 ZDF 1975 DVB-T RAS 1 ZDF HD 2010 DVB-T RAS 3 Radio Programm Ausstrahlung in Südtirol seit* Übertragung BR-Klassik 1997 DAB Bayern 1 2004 DAB Bayern 2 2004 DAB Bayern 3 1997 DAB B5 aktuell 1997 DAB Deutschlandradio Kultur 2008 DAB FM 4 2004 DAB Ö 1 1980 analog / DAB Ö 2 - Radio Tirol 1976 analog / DAB Ö 3 1976 analog / DAB - Radijojo 2005 DAB Radio Rumantsch1 1989 analog / DAB Radio Swiss Jazz 2004 DAB *offizielle Ausstrahlung durch die RAS
1analoge Ausstrahlung nur im Vinschgau und in den ladinischsprachigen GebietenDie UKW-Ketten erreichen dabei 99,0 % (Ausnahme: Radio Rumantsch 9,8 %) der Südtiroler Bevölkerung, DAB-Ensembles ca. 91 % und die DVB-T-Multiplexe 99,4 %.
Mitbenutzung
Die von der RAS errichteten Antennenträger und Sendeanlagen sollen ausdrücklich auch von anderen Rundfunkbetreibern sowie privaten und öffentlichen Funkdiensten mitgenutzt werden. Damit soll u.a. ein sogenannter "Mast-Wildwuchs" vermieden werden.
Andere Tätigkeiten
Die RAS wird auch mit anderen Projekten betraut, die zur Verbesserung der Grundversorgung durch Medien beitragen. Dabei arbeitet sie mit anderen lokalen Telekommunikationsunternehmen zusammen.
Bisherige Projekte:
- Errichtung des Bevölkerungs-Informations-System (BIS) zur raschen Information der Bevölkerung in Kathastrophenfällen
- Breitband 1. Los (Breitbandanbindung von 14 Gemeinden)
- Broadband 44 (Breitbandanbindung weiterer 44 Gemeinden)
- Mi-friends (Forschungsprojekt der EU zur Förderung von DMB)
- Abdeckung abgelegener Gebiete mit Mobil- und Datenfunk, welche noch unterversorgt sind
Literatur
- Bernhard Dorfmann: "25 Jahre Rundfunk-Anstalt Südtirol 1975-2000". Bozen: Edition Rætia, 2000
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.ras.bz.it/de/unternehmen/organisation.htm
- ↑ http://www.ras.bz.it/news/news_d.asp?art=327313 | Technische Informationen zur Inbetriebnahme der neuen Fernsehprogramme (20. April 2010)
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