- Runensteine von Sønder Vissing
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Die beiden Runensteine von Sønder Vissing stehen im Karnhaus der Kirche des gleichnamigen Ortes. Sønder Vissing liegt südwestlich von Aarhus, unweit von Skanderborg in Jütland (Dänemark).
Stein I
Der Runenstein wurde 1836 im östlichen Bereich der Friedhofsmauer von Sønder Vissing entdeckt. Im Jahre 1838 wurde der Stein, der zu den historischen Runensteinen zählt ins Karnhaus versetzt. Seine Inschrift lautet: "Tove, die Tochter Mistives, Haralds des Guten, Gorms Sohns, Gemahlin, ließ diese Denkmäler für ihre Mutter machen". Er gehört damit zu den ältesten Quellen der Geschichte Dänemarks, da Harald, der hier der Gute genannt wird, wahrscheinlich König Harald Blauzahn (gest. 987) ist, der die Runensteine von Jelling errichten ließ. Bei Mistives handelt es sich vermutlich um den Abodritenfürst Mistiwoj (auch Mstivoj; gest. 995 n. Chr.) der Ostholstein beherrschte. Allerdings berichtet keine andere Quelle davon, dass Harald auch eine Frau namens Tove hatte. Runologisch wird die Inschrift auf etwa 980 n. Chr. datiert.
Stein II
Der andere Runenstein von Sønder Vissing wurde ebenfalls 1836 entdeckt. Er lag im Eingang des Friedhofes mit der Inschrift nach oben. Im Jahre 1838 wurde der Stein ins Karnhaus versetzt. Die stark abgenutzte Inschrift besagt, dass eine Frau den Stein errichten ließ (was recht selten ist). Sie lautet: "Toke machte diese Denkmäler für ihren Vater Abe (Ebbe), einen klugen Mann". Er hat auf der einen Seite viele Schälchen, die belegen, dass er bereits in der Bronzezeit ein heiliger Stein war.
Literatur
- Birkmann Th.: Von Ågedal bis Malt - Die skandinavischen Runeninschriften vom Ende des 5. bis Ende des 9. Jahrhunderts 1995 ISBN 3-11-014510-3
- Peter Vilhelm Glob: Vorzeitdenkmäler Dänemarks. Wachholtz, Neumünster 1968. Seite 204
56.02329.6422Koordinaten: 56° 1′ 24″ N, 9° 38′ 32″ OKategorien:- Runenstein
- Archäologischer Fundplatz in Dänemark
- Horsens Kommune
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