- Runzas
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Runzas (DEUS[A 1])rú-za-sá-há (Karatepe XL, 212), DEUS CERVUS2, DEUS CERVUS.zá-sá, hethithisch Ru(wa)nd/ti(ja)) ist ein luwischer Gott. In der luwisch-phönizischen Azatiwataš-Bilingue wird er mit Rešef ("Rešef von den Böcken" oder "Rešef von den Vögeln"[1], ršp ṣprm) gleichgesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Funktion
Runzas wird auch als Hirschgott bezeichnet, weil er mit dem Hieroglyphensymbol für Hirsch geschrieben wird. Er gilt als der Schutzgott der wilden Tiere[2].
Gleichsetzungen
Eventuell ist Runzas dem hethitischen dLAMA-LÍL, dem Schutzgott des Feldes gleichzustellen, der in Bildzeugnissen gewöhnlich auf einem Hirsch steht[3].
In hellenistischer Zeit verschmolz er vermutlich mit Herakles; Réne Lebrun argumentiert allerdings für eine Gleichsetzung von Herkules mit den luwischen Gott Santas[4]. Bing hält es für wahrscheinlich, daß es sich bei dem Herakles, dem Alexander zusammen mit Zeus und Athene vor der Schlacht von Issos opferte, um eine Verkörperung von Runzas handelte[5].
Inschriften
- Stele von Ankoc in Kummuḫ: Opfer an Kubaba und Runzas
- Malatya in Melid, Stele 13: Runzas und Kubaba
- Maraş 1 in Gurgum (Inschrift auf einem Torlöwen)
Siehe auch
Literatur
- J. D. Hawkins: Kubaba at Karkamiš and elsewhere. Anatolian Studies Nr. 31, 1981, S. 147-176.
Anmerkungen
- ↑ „DEUS“ ist die wissenschaftliche Transliteration für das luwische Hieroglyphenzeichen für Gott
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Fauth, Gnomon 46/7, 1974, 689
- ↑ J. D. Bing: Alexander's Sacrifice dis praesidibus loci before the Battle of Issus. Journal of Hellenic Studies Nr. 111, 1991, S. 163
- ↑ Wolfgang Fauth, Gnomon 46/7, 1974, 689
- ↑ Réne Lebrun: L'Anatolie et le monde phénicien du Xe au IVe siècle av. J.-C. In: E. Lipiński: Phoenicia and the East Mediterranean in the First Millennium B C. Studia Phoenicia Nr. 5, Louvain 1987, S. 23-33
- ↑ J. D. Bing: Alexander's Sacrifice dis praesidibus loci before the Battle of Issus. Journal of Hellenic Studies Nr. 111, 1991, S. 163
Kategorien:- Männliche Gottheit
- Luwische Gottheit
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