S’Ena ’e Thomes

Das Gigantengrab S’Ena ’e Thomes liegt bei Dorgali in der Provinz Nuoro auf Sardinien. Das 1977 restaurierte Gigantengrab mit der sieben Tonnen schweren Portalstele in der konkaven Orthostatenfassade und der 11 m langen, etwa 1,3 m breiten Kammer, stammt aus der Bronzezeit und ist bis auf die nur teilweise erhaltene Exedra in ausgezeichnetem Zustand. Die Kammer ist fast unversehrt und im Endbereich noch mit plattigen Steinen gedeckt.

Baulich gehört das Gigantengrab zu der älteren Variante mit Portalstele, ähnlich wie Li Lolghi und Coddu Vecchiu, beide in der Provinz Olbia-Tempio. Spätere Anlagen wie Muraguada und Tamuli sind dagegen nur noch rudimentär mit zentralen Stelen versehen. Bei der Anlage von Madau ruht die Exedra aus Blocksteinen auf einer umgestürzten Portalstele, was die Abfolge klarlegt. Die leicht geneigte Portalstele von S’Ena ’e Thomes besteht aus einem Monolithen, in den der Zugang zur Kammer gepickt ist.

S’Ena ’e Thomes vom Kammerende (außen) zur Rückseite der Portalstele gesehen

Exedra mit Portalstele von S’Ena ’e Thomes

Blick vom Ende der Kammer (innen) in Richtung Portalstele

Gefunden wurden bei der Ausgrabung: Keramik der Bonnanaro-Kultur, nurraghische „Pfannen“, punische und römische Münzen, sowie mittelalterliche Scherben.

Literatur

• Rainer Pauli: Sardinien. Geschichte Kultur Landschaft. Entdeckungsreisen auf einer der schönsten Inseln im Mittelmeer. 7. Auflage. DuMont, Köln 1990, ISBN 3-7701-1368-3, (DuMont-Dokumente. DuMont-Kunst-Reiseführer).

Weblinks

• Beschreibung des S’Ena ’e Thomes (italienisch)

40.379029.51533

Koordinaten: 40° 22′ 44″ N, 9° 30′ 55″ O