SMS Ariadne (1871)

SMS Ariadne (1871)
Kaiserliche Kriegsflagge.png
Schiffsdaten
Schiffname SMS Ariadne
Schiffstyp Kreuzerkorvette
Glattdeckskorvette
Schiffsklasse Ariadne-Klasse
Kiellegung: 1868
Stapellauf (Schiffstaufe): 21. Juli 1871
Fertigstellung: 16. April 1873
Bauwerft: Kaiserlichen Werft in Danzig
Besatzung: 233-248 Mann
Baukosten: xx Goldmark
Schwesterschiffe
SMS Luise
Technische Daten
Wasserverdrängung: Normal: 1.692 t
Maximal: 2.072 t
Länge: KWL: 65,8 m
über alles: 68,16 m
Breite: 10,80 m
Tiefgang: 5,7 m
Maschinenanlage: 4 Dampfkessel
1 liegende 3-Zylinder-Zweifachexpansions-
Dampfmaschinen
Anzahl der Schrauben: 1 vierflügelig Ø 4,56 m
Leistung: 2.260 PSi
Segel: Vollschifftakelung mit 1582 m² Segelfläche (ab 1882: Barktakelung mit 1049 m²)
Höchstgeschwindigkeit: 14 kn
Reichweite: 1.340 sm bei 10 kn
630 sm bei 13 kn
Brennstoffvorrat: ca. 168 Tonne Kohle
Bewaffnung
Ringkanonen 15 cm: 6
Ringkanonen 12 cm: 2
Revolverkanonen 4 (ab 1882)
Kommandanten
Korvettenkapitän Karl Bartholomäus von Werner um 1878[1]

Die SMS Ariadne war eine Kreuzerkorvette (auch Glattdeckskorvette genannt) der ehemaligen Kaiserlichen Marine. Der Name ist aus der griechischen Mythologie entlehnt. Ariadne war die Tochter von Minos, dem König von Kreta. Sie half dem Theseus, das stierartige Ungeheuer Minotauros zu besiegen.

Ihr Stapellauf erfolgte am 21. Juli 1871 auf der Kaiserlichen Werft in Danzig.

Inhaltsverzeichnis

Schiffsart und -klasse

Geschichte

Die Ariadne wurde 1874-1881 und 1884-1890 auf verschiedenen Auslandsstationen eingesetzt.

Am 4. November 1877 lief die Ariadne unter dem Kommando von Korvettenkapitän B. von Werner von Wilhelmshaven zu einer Fahrt nach Mittel- und Südamerika und in die Südsee aus.[2] Am 9. März 1878 traf sie in Panama die anderen Schiffe des Zentralamerikanischen Geschwaders und nahm mit ihnen zunächst an der Beilegung der Eisenstuck-Affäre in Nicaragua teil. Am 18. März traf sie vor Corinto ein. Anfang April war die Affäre beendet.[3]

Die eigentliche Südseereise[4] begann am 16. September 1878 in Sydney, wo einige Matrosen desertierten.[5] Die weitere Fahrt verlief über Samoa, Tonga, Viti Levu, Ellice-, Gilbert- und Marshallinseln, wo er am 19. November 1878 mit den Oberhäuptlingen von Jaluit einen Vertrag abschloss, der neben einigen Rechten und Vorteilen auch die exklusive Anlage einer Kohlestation gewährleistete und den Bewohnern der Ralik-Kette eine eigene Flagge gewährte;[1] weiter ging die Reise über die Carteret-Inseln zum Bismarck-Archipel, wo als erste deutsche Besitzungen zwei Häfen durch Kauf erworben wurden, und zurück nach Samoa. Dort blieb das Schiff vom 15. Januar bis zum 28. Mai 1879, nachdem es im Januar die beiden samoanischen Hafenorte Falealili und Saluafata auf der Insel Upolu besetzt hatte, damit der deutsche Konsul in Samoa ein Mittel in der Hand hatte, auf die Regierungen von Samoa und den USA Druck ausüben zu können. Im Juli kreuzte es noch in der Torres-Straße.[2]

Im August 1879 löste die Ariadne vor Chile die Hansa ab und blieb bis zum Sommer 1881 dort. Am 30. September 1881 kehrte sie nach Wilhelmshaven zurück.

Ab dem 27. September 1884 gehörte die Ariadne zum "Westafrikanischen Geschwader", das am 30. Oktober 1884 unter Konteradmiral Eduard von Knorr zunächst zu den Kapverden, dann nach Liberia entsandt wurde, um Druck auf Liberia bei der Regelung einiger finanzieller Fragen auszuüben.

Unter dem Kommando von Korvettenkapitän Chüden ankerte die Ariadne im Dezember 1884 zunächst in der westafrikanischen Sangaréah-Bucht und fuhr anschließend die Flüsse Dembia und Dubréka hinauf, um die Ansprüche des Stuttgarter Handelshauses Colin auf die guinesischen Küstenregionen Kapitaï und Koba zu unterstützen.[6]

In der restlichen Zeit diente sie als Maschinen-Schulschiff.

Technische Angaben

  • Gewicht voll ausgerüstet: 2072 t
  • Länge: 68,16 m
  • Breite: 10,80 m
  • Tiefgang: 5,70 m
  • Besatzung: 233-248 Mann

Antrieb

Bewaffnung

  • 6 Ringkanonen 15 cm
  • 2 Ringkanonen 12 cm
  • 4 Revolverkanonen (ab 1882)

Verbleib

Am 14. April 1891 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen

Einzelnachweise

  1. a b Jörg M. Karaschewski: Die Flagge der Ralik-Inseln. Karaschewski gibt als Dienstgrad "Kapitän zur See" an.
  2. a b Arthur Wichmann: Entdeckungsgeschichte von Neu-Guinea (1828 bis 1885). E.J. Brill, Leiden 1910. Band II, Teil 1, Kapitel VII S. 258 f.
  3. Gerhard Wiechmann: Die preußisch-deutsche Marine in Lateinamerika 1866 - 1914: eine Studie deutscher Kanonenbootpolitik. Dissertation. Universität Oldenburg, 2000, Kapitel 6 S. 140
  4. Über diese Reise hat von Werner ein Buch geschrieben: B. von Werner: Ein deutsches Kriegsschiff in der Südsee. Brockhaus, Leipzig 1889
  5. Deutschsprachige in Australien von 1788 bis in die Gegenwart: Fahnenflucht von deutschen Seeleuten in australischen Häfen
  6. Brockhaus´ Conversations-Lexikon, Supplementband, Seite 462. Leipzig 1887

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