St. Martin (Insel)

St. Martin (Insel)
St. Martin
St. Martin (Satellitenbild)
St. Martin (Satellitenbild)
Gewässer Karibisches Meer
Inselgruppe Inseln über dem Winde
Geographische Lage 18° 4′ N, 63° 4′ W18.063333333333-63.060277777778411Koordinaten: 18° 4′ N, 63° 4′ W
St. Martin (Kleine Antillen)
St. Martin
Länge 14,3 km
Breite 13,3 km
Fläche 91,9 km²
Höchste Erhebung Pic Paradis
411 m
Einwohner 68.382
744 Einw./km²
Hauptort F: Marigot /
NL: Philipsburg
Karte der Insel St. Martin mit Nebeninseln
Karte der Insel St. Martin mit Nebeninseln

St. Martin ist eine hügelige Insel im Karibischen Meer, gelegen im Norden der Inselgruppe der Inseln über dem Winde (Antillen). Sie ist vulkanischen Ursprungs. Die höchste Erhebung bildet der Pic Paradis mit einer Höhe von 411 m über Meeresniveau.

Die knapp 92 km²[1] große Insel ist geopolitisch zwischen Frankreich und den Niederlanden geteilt: Der nördliche Inselteil zählt zu Frankreich und wird „Saint-Martin“ genannt. Der südliche Teil bildet das eigenständige niederländische Land „Sint Maarten“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Insel wurde am 11. November 1493, dem Namenstag des Heiligen Martin, durch Christoph Kolumbus entdeckt und einst Isla de San Martín genannt.

Im Juni 1633 besetzten die Spanier die Insel, um die holländische Festung vor Ort zu übernehmen. Im Jahre 1648 wurde das Inselgebiet geteilt, nachdem französische und niederländische Kriegsgefangene ihre spanischen Aufseher vertrieben hatten. Der Legende nach teilten die Deportierten die Insel unter sich auf, indem ein Niederländer und ein Franzose die Insel in gegensätzlicher Richtung umrundeten, bis sie sich wieder am Strand trafen. Es heißt auch, der Franzose habe dem Niederländer eine Flasche Wasser gegeben, die allerdings Gin enthalten habe, weshalb heute der französische Teil größer sei als der niederländische.

Die beiden Inselteile koexistieren seither friedlich miteinander. Auf der Insel leben zusammen rund 77.000 Menschen, 36.000 davon im französischen Teil, 41.000 im niederländischen Teil. Die Insel ist also vergleichsweise stark besiedelt. In den 1990er Jahren wurde die Insel sechsmal von Hurrikans heimgesucht. Am schlimmsten wüteten „Luis“ (September 1995) und „Lenny“ (November 1999).

Der niederländische Inselteil (Sint Maarten) gehörte politisch bis zu deren Auflösung am 10. Oktober 2010 zu den Niederländischen Antillen.

Die offizielle Währung des französischen Teils der Insel ist der Euro, die des niederländischen Teils ist noch bis zum 31. Dezember 2011 der Antillen-Gulden. Ab 2012 soll dieser durch den gleichwertigen Karibischen Gulden ersetzt werden. Der US-Dollar wird auf beiden Inselteilen akzeptiert. Der Wechselkurs des Antillen-Guldens (NAF) zum US-Dollar ist fixiert auf 1 USD = 1,79 NAF.

Besonderheit

Der Südwestteil der Insel ist recht schmal. Dort liegt direkt an der Küste auch der Flughafen Princess Juliana, der die südliche der beiden Landbrücken teilt. Das Besondere ist, dass die landenden Flugzeuge (darunter auch Großraumflugzeuge wie die Boeing 747 oder der Airbus A340), wegen der Nähe der Startbahn zum Strand, nur wenige Meter über den Köpfen der Urlauber hinweg landen. Der für Touristen freigegebene Strand ist aber mit Warnhinweisen ausgestattet. Auch der Abstand zwischen den landenden Flugzeugen und dem Flughafenzaun beträgt nur einige Meter, Touristen können direkt unter den Flugzeugen stehen und sie fotografieren. Am Strand kündigt ein Surfbrett, auf dem der Flugplan geschrieben wird, die Flüge an.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: St. Martin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. UNEP Islands Directory (englisch)

Wikimedia Foundation.

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