Schandtauber

Schandtauber
Schandtauber
Die Schandtauber in Bettenfeld

Die Schandtauber in BettenfeldVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 24612
Lage Baden-Württemberg, Bayern, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Tauber → Main → Rhein → Nordsee
Quelle in der Hohenloher Ebene, südlich von Blaufelden-Gammesfeld
49° 18′ 11″ N, 10° 5′ 28″ O49.30301944444410.0912464
Quellhöhe ca. 464 m ü. NN [1]Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung südlich von Rothenburg ob der Tauber in die Tauber
49.36777222222210.182155555556355

49° 22′ 4″ N, 10° 10′ 56″ O49.36777222222210.182155555556355
Mündungshöhe 355 m ü. NN [2]Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied ca. 109 m
Länge 12,8 km[3][4]
Einzugsgebiet 44,4 km²[5]

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an der Schandtauberquelle

an der Schandtauberquelle

Die Schandtauber (vorne) mündet in die Tauber (hinten rechts)

Die Schandtauber (vorne) mündet in die Tauber (hinten rechts)

Die Schandtauber ist ein knapp 13 km langer linker und südwestlicher Zufluss der Tauber.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der erstmalig 1317 beurkundete Name des Flüsschens lautete althochdeutschSchantauber“ mit der Bedeutung von kurze Tauber.

Geographie

Verlauf

Die Schandtauber entspringt in der Hohenloher Ebene, etwa einen Kilometer südlich von Blaufelden-Gammesfeld in einem kleineren, dem Erlenholz vorgelagerten Waldfetzen. Sie fließt zunächst in östlicher Richtung. Nach etwa einem Kilometer, direkt nach der Unterquerung der K 2513 von Hausen am Bach nach Gammesfeld südlich von Rot am See-Hertershofen, wechselt das Flüsschen seine Fließrichtung nach Norden. Es fließt östlich an Hertershofen vorbei und ändert kurz nach der Unterquerung der K 2677 am Rand des Gammesfelder Muschelkalkbruches die Richtung nach Nordwesten. Das Flüsschen wechselt hier auch auf das Gebiet der Gemarkung Blaufelden über. Es zieht in deren Nordosten an der Ortschaft Gammesfeld vorbei. Kurz danach läuft der Schandtauber von links und Süden der Heufelgraben zu, worauf sie in nördlicher Richtung weiterläuft. Nach etwa einem halben Kilometer mündet in sie, wieder von links, der Langenkelchgraben. Die Schandtauber wendet nun ihren Lauf nach Nordosten und kurz danach, etwa einen halben Kilometer südöstlich von Standorf, in einem kleinen Bogen nach Osten.

Das trockene Bachbett vor Bettenfeld

Sie überschreitet nun die Grenze von Baden-Württemberg nach Bayern und passiert auf deren linker Seite einen Steinbruch, gegenüber ist ihr kleiner Hang hier nun bewaldet. Nach Norden läuft sie durch das Pfarrdorf Bettenfeld von Rothenburg ob der Tauber, fließt in inzwischen ausgeprägtem Tal mit Hangbewaldung an der Obermühle vorbei und wechselt danach an der Mittelmühle ihre Richtung nach Nordosten. Danach passiert sie den Ortsteil Burgstall, der über der oberen linken Hangkante liegt, weiter talab die Hollermühle und die Hammerschmiede, die beide an ihrem linken Ufer liegen. Gleich anschließend passiert sie den Schandhof über einem linken, nordwestlichen Prallhang und läuft dann nordöstlich weiter bis zur Schmelzmühle bei Rothenburg, wo sie schließlich, keinen halben Kilometer südlich der Spitalsbastion der mittelalterlichen Stadt über dem rechten Tauberhang, von links in die Tauber mündet.

Zuflusssystem

Hierarchische Darstellung, die Zuflüsse sind jeweils von der Quelle talabwärts eingerückt aufgelistet.

Quelle der Schandtauber in einem Waldfetzen nördlich des Erlenholzes, etwa einen Kilometer südlich von Gammesfeld, Gemeinde Blaufelden

  • Zufluss längs des Sträßchens Ziegelmühle–Hertershofen, von rechts auf etwas unter 455,1 m ü. NN[6], 1,2 km. Der Zufluss ist etwas länger als die Schandtauber selbst.
  • Zufluss aus dem Hagenfeld südwestlich von Gammesfeld, von links etwa 200 m südöstlich von Hertershofen, 1,6 km.
  • Heufelgraben, von links gegenüber dem nördlichsten Gebäude von Gammesfeld, 2,0 km.
    • Stockichgraben, von rechts zwischen dem Gammesfelder Schloss und dem Sträßchen nach Kleinbärenweiler, 1,8 km.
    • Landsknechtgraben, von links an der Straße nach Heufelwinden auf 450 m ü. NN[7], 1,2 km.
  • Langenkelchgraben, von links keinen Kilometer nördlich des Gammesfelder Ortsrandes östlich der L 1005 nach Gemmhagen, 1,5 km.
  • Zufluss aus Richtung Reusch, von links am Ostrand des Bettenfelder Steinbruchgeländes, 2,3 km.
  • Zufluss aus der Karstquelle, die die Schandtauberhöhle entwässert, von links in Bettenfeld dicht am Lauf.

Mündung der Schandtauber von links in die Tauber bei der Rothenburger Schmelzmühle.

Einzugsgebiet

Die Schandtauber hat ein Einzugsgebiet von 44,4 km² Fläche, das etwa die Gestalt einer nord-südlich ausgerichteten Ellipse hat zwischen – im Norden – der Waldmitte des großflächigen Hochholzes südlich von Spielbach und – im Süden – dem Weiler Hegenau von Rot am See. Im Westen läuft seine Grenze zwischen Speckheim und Funkstatt hindurch, in seiner Mitte liegt Leuzendorf und bei Bettenfeld streckt es sich beidseits des Unterlaufs zu einem über vier Kilometer langen, aber nirgends auch nur anderthalb Kilometer breiten nordöstlichen Schlauch bis zur Mündung aus.

Im Südwesten und Westen grenzt das Einzugsgebiet der Brettach an, die über die Jagst zum Neckar entwässert, hier liegt also eine große Wasserscheide an. Alle anderen Konkurrenten entwässern wie die Schandtauber direkt oder indirekt zur Tauber. Im Nordwesten ist es der Reutalbach, der über die (Weikersheimer) Vorbach diesen bedeutenden Mainzufluss erreicht; im Norden der Herrgottsbach, der sie in Creglingen erreicht, ebenfalls recht weit im Norden; im Nordosten der (Rothenburger) Vorbach sowie der noch kürzere Blinkbach. Weiter im Uhrzeigersinn schließen sich im Osten jenseits des Unterlauf-Schlauchs der Schandtauber die Einzugsgebiete von Wethbach und Lohrbach an, im Südosten und Osten schließlich das des Rohrbachs nahe bei Hausen am Bach.

Weil die Schandttauber in einer Karstlandschaft fließt, ist die unterirdische Entwässerung sehr bedeutsam; es kann deshalb die effektive Einzugsgebietsgrenze von den Talscheidelinien, die man in der Landschaft erkennt, deutlich abweichen. Bekannt ist etwa, dass der Brettach-Zufluss Wiesenbach durch Versickerung Wasser an die Schandtauber verliert.

Schandtauberhöhle

Die aufgestaute Karstquelle in Bettenfeld, die der Schandtauber das meiste Wasser liefert.

Während bis dorthin die Schandtauber oberirdisch nur ein kleines Wassergerinnsel ist, tritt bei Bettenfeld unterirdisch in einem Höhlensystem fließendes Wasser aus einer kräftigeren Karstquelle zutage. Manche sehen deshalb erst hier den Ursprung der Schandtauber. Bevor das Wasser an das Tageslicht tritt, fließt es unter der Erdoberfläche schon einige Kilometer in Hohlräumen, deren Querschnitt 3 m² erreicht. Sie bilden die größte bekannte Muschelkalkhöhle Süddeutschlands; sie steht seit 1984 unter Naturschutz.

Mühlen

Vom starken Gefälle der Schandtauber wurden am Unterlauf insgesamt sieben Mühlen betrieben, darunter die Ober- und die Mittelmühle, die Hollermühle und die Hammerschmiede. Die Hammerschmiede wurde im 17.Jahrhundert gegründet, hier trieben 1825 drei oberschlächtige Wasserräder drei Schlaghämmer an. Ein Teil des Wassers wurde hier durch ein Wehr abgeleitet, um die nötige Fallhöhe zum Antrieb der Wasserräder zu erhalten. Hergestellt wurden dort eiserne Gerätschaften wie Pflüge, Sensen, Schaufeln, Äxte usw.

Biosphäre

Am Ufer des Flüsschens wachsen bevorzugt Weiden, Schwarzerlen und Eschen. Das saubere Wasser (Gewässergüteklasse II) der Schandtauber ist ein recht guter Lebensraum für Fische und andere Wasserbewohner. So kommen in ihr u. a. die Bachforelle, die Mühlkoppe sowie der Steinkrebs und die Köcherfliegenlarve vor. Im Höhlensystem der Schandtauber leben Höhlenbewohner wie Höhlenschnecken und Fledermäuse.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Nach dem Höhenlinienbild der Topographischen Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord.
  2. Top10 Viewer Bayern Nord.
  3. Übersichtskarte des Bayerischen Landesamts für Umwelt
  4. Die Karte Fließgewässer 1:10.000 auf dem Geodatenviewer des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg nennt im entsprechenden Datensatz eine Länge von etwa 13,8 km.
  5. Die Karte der Gewässereinzugsgebiete auf dem Geodatenviewer des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg zeigt ein Basiseinzugsgebiet für die Schandtauber von laut zugehörigem Datensatz 44,427 km² Größe.
  6. Höhe eines Meßpunkt am daneben liegenden Straßenabzweig nach Osten
  7. Höhenangabe auf der Topographischen Karte Baden-Württemberg Nord in blauer Schrift an der Mündung.

Weblinks

 Commons: Schandtauber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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