- Chris Ofili
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Chris Ofili (* 1968 in Manchester) ist ein britischer Maler und Bildhauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Chris Ofili ist nigerianischer Abstammung. Er wuchs in Großbritannien auf und studierte in London Kunst am „Thameside College of Technology“ (1987–1988), danach bis 1991 an der Chelsea School of Art sowie bis 1993 an der Royal Academy (Master-Abschluss). Im Rahmen eines Austauschprogramms studierte er 1992 an der Hochschule der Künste Berlin.
Ofili bezieht sich seit einem Studienaufenthalt in Simbabwe in seinen Arbeiten auf seine afrikanische Herkunft, indem er zum Beispiel Elefantendung verwendet, Glasperlen einsetzt oder in Anlehnung an simbabwische Höhlenmalereien, vergleichbar dem Pointilismus, aus Punkten zusammengesetzte Bilder malt. Die Gemälde, Papierarbeiten und Skulpturen Ofilis bewegen sich einerseits am Rande des Kitsch (mit deutlichen Referenzen an afrikanische Volkskunst), enthalten andererseits häufig auch Provokationen (wenn er beispielsweise eine Madonnendarstellung mit Genitalien und Elefantenkot dekoriert). Ofilis Werk wird oft mit Akkulturationsprozessen junger Farbiger in England sowie der Hip Hop-Musik in Verbindung gebracht.
Chris Ofili gehörte in den frühen 1990er Jahren zu den bekanntesten unter den jungen britischen Künstlern (Young British Artists). Schon 1998 nahm er an der Wanderausstellung Sensation teil, die der Sammler und Galerist Charles Saatchi ausrichtete. Heute besitzen viele internationale Sammlungen und Museen Ofilis auf dem Kunstmarkt hoch gehandelte Werke, so das Museum of Modern Art in New York sowie die Tate Gallery, London.
Chris Ofili lebt und arbeitet seit 2005 auf Trinidad.
Ausstellungen
- 1996: Victoria Miro Galerie, London, England
- 1998: Contemporary Museum of Art, Sydney, Australien
- 1999: Carnegie Museum of Art, Pittsburgh (USA); Sensation. Young British Artists from the Saatchi Collection, Hamburger Bahnhof, Berlin
- 2006: kestnergesellschaft, Hannover, Germany; The Blue Rider Extended Remix
- 2010: Tate Britain, London, England
Werke
- Afrodizzia, 1996
- Blossom, 1997
Auszeichnungen
- 1998: Turner Prize, London
Literatur
- The Triumph of Painting (Saatchi Galerie), London 2005
- The Blue Rider (The Blue Rider-Extended Remix), 2005
- Nesbitt Chris Ofili, Tate Britain, London 2010, ISBN 978-1-85437-870-5
Weblinks
- Literatur von und über Chris Ofili im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werksbeschreibung mit Bildern beim Carnegie Museum of Art in Pittsburgh
- Chris Ofili bei The Artists
- Chris Ofili bei der Galerie Contemporary Fine Arts in Berlin
- Chris Ofili bei artfacts.net
- Porträt von Ofili auf der Website der BBC, Dezember 1998 (englisch)
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