Schlacht am Wilson’s Creek

Schlacht am Wilson’s Creek
Schlacht von Wilson's Creek
Teil von: Sezessionskrieg
Schlacht von Wilson's Creek, Kurz und Allison, 1893
Schlacht von Wilson's Creek, Kurz und Allison, 1893
Datum 10. August 1861
Ort Greene County und Christian County, Missouri
Ausgang Sieg der Missouri-Konföderierten
Konfliktparteien
US flag 34 stars.svg
USA
CSA Flag 2.7.1861-28.11.1861.svg
CSA
Flag of Missouri.svg
Staat von Missouri
Befehlshaber
Brig.Gen. N. Lyon,
Col. F. Sigel,
Maj. S. D. Sturgis
Brig.Gen. B. McCulloch,
Maj.Gen. S. Price
Truppenstärke
6.000 12.000
Verluste
1235 oder 1317 1095 oder 1222

Die Schlacht von Wilson's Creek, auch bekannt als die Schlacht von Oak Hills, fand am 10. August 1861 während des Amerikanischen Bürgerkrieges nahe Springfield, Missouri zwischen Unionstruppen und der Missouri State Guard statt. Es war die erste große Schlacht westlich des Mississippi.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte der Schlacht

Nach dem Kriegsausbruch im Jahre 1861 rief US-Präsident Abraham Lincoln die Truppen der einzelnen Staaten dazu auf, die Union zu unterstützen. Der Staat Missouri wurde aufgefordert vier Regimenter zur Verfügung zu stellen, jedoch war Gouverneur Claiborne F. Jackson ein Sympathisant der Südstaaten und lehnte die Anforderung ab. Stattdessen beorderte er die Missouri State Guard dazu, das St. Louis Arsenal zu besetzen. Sein Plan war es, den neu berufenen Kommandeur des Arsenals, Unions-Hauptmann Nathaniel Lyon, auf diese Weise auszumanövrieren.

Lyon war ein überzeugter Abolitionist. Er plante, mit den im Arsenal deponierten Waffen die paramilitärische, radikalrepublikanische Organisation der Wide Awakes auszurüsten. Mit einer neu ausgehobenen Truppe von etwa 3.000 Mann, die hauptsächlich aus deutschen Immigranten und Mitgliedern der Wide Awakes bestand, überfiel Lyon die Miliz des Staates Missouri, die vor St. Louis lagerte und sich angeblich ebenfalls das St. Louis Arsenals bemächtigen wollte. Lyon gelang es, die Missouri-Miliz zu überrumpeln und gefangen zu nehmen. Die Mitglieder der Miliz wurden als Gefangene durch St. Louis geführt, wobei es durch ungeklärte Umstände zum St. Louis Massaker kam, bei dem mindestens 28 Menschen getötet und etwa hundert verletzt wurden. Durch dieses Ereignis vertiefte sich die Kluft zwischen den Anhängern der Union und den Sympathisanten der Sezession, wobei die Union aufgrund des Massakers an Sympathien verlor. Abgesandte der Stadt St. Louis forderten Präsident Lincoln auf, Hauptmann Lyon abzuberufen. Lyon jedoch verfügte über gute Kontakte zu Generalpostmeister Montgomery Blair. Blair setzte die Beförderung Lyons zum Brigadegeneral durch. Lyon wurde das Oberkommando der Army of the West übertragen.

Im Juni 1861 traf sich Lyon mit Gouverneur Jackson, um die gegenseitigen Differenzen auszuräumen, was sich jedoch als aussichtslos erwies. Stattdessen wurde der Kriegszustand festgestellt. Lyon marschierte den Missouri River entlang, um Jefferson City, die Hauptstadt des Staates Missouri, einzunehmen. Die Staatsgarde zog sich mit der Legislative des Bundesstaates in den Südwesten Missouris zurück. Lyon installierte eine nicht gewählte Pro-Unions-Regierung in Jefferson City und zog dann ebenfalls in den Südwesten des Bundesstaates.

Vor der Schlacht

Am 13. Juli 1861 lagerte Lyons Armee in Springfield und bestand aus etwa 6000 Mann der 1., 2., 3. und 5. Missouri-Infanterie, der 1. Iowa-Infanterie, der 1. und 2. Kansas-Infanterie, sowie einigen Kompanien der regulären US-Armee, Kavallerie und drei Batterien Artillerie.

Ende Juli 1861 lagerte die Missouri State Guard 75 Meilen (120 km) südwestlich von Springfield und wurde durch die Brigadegeneräle Benjamin McCulloch und N. Bart Pearce verstärkt. Die konföderierten Truppen Missouris waren hierdurch ca 12.000 Mann stark. Sie planten, die Stadt Springfield anzugreifen. Jedoch verließ Lyon am 1. August die Stadt, um die südlichen Truppen überraschend anzugreifen.

Die Vorhuten beider Armeen lieferten sich am 2. August ein Scharmützel bei Dug Springs, wobei die Vorhut der Union als Sieger hervorging. Lyon erkannte jedoch, dass die konföderierte Haupttruppe zahlenmäßig 2 zu 1 seiner eigenen Truppe überlegen war. Daraufhin zog er sich nach Springfield zurück.

McCulloch, der nun die konföderierte Missouri-Armee befehligte, nahm die Verfolgung auf.

Am 6. August lagerte die konföderierte Missouri-Armee bei Wilson's Creek, zehn Meilen (16 km) südwestlich der Stadt.

Da er zahlenmäßig unterlegen war, plante Lyon, sich nördlich nach Rolla (Missouri) zurückzuziehen, um sich zu verstärken und seine Truppe neu ausrüsten zu lassen. Zuvor wollte er aber einen Überraschungsangriff auf das Lager der Konföderierten Missouri-Armee starten, um die konföderierte Verfolgung zu verzögern.

Oberst Franz Sigel, der Lyons Stellvertreter war, entwarf einen aggressiven Operationsplan, der die Teilung der Unionstruppe in zwei Abteilungen vorsah, Sigel selbst wollte eine Abteilung von 1200 Mann führen, die ein Flankenmanöver ausführen sollte, während der Hauptteil der Unionstruppe unter Lyon vom Norden her angreifen sollte. Lyon übernahm den Plan und die Unionsarmee verließ die Stadt Springfield in der regnerischen Nacht des 9. August, wobei 1000 Mann zurückgelassen wurden, um den Nachschub und einen möglichen Rückzug zu sichern. Die entwickelte Taktik war gänzlich davon abhängig, dass das Überraschungsmoment genutzt werden konnte und der Überraschungsangriff gelang.

Interessanterweise plante der konföderierte General McCulloch seinerseits einen Überraschungsangriff auf die Stadt, verwarf dies jedoch aufgrund des starken Regens.

Schlachtverlauf

Am 10. August um fünf Uhr morgens griff die Unionsarmee beim ersten Tageslicht an. Die konföderierte Missouri-Truppe wurde von diesem Angriff komplett überrascht. Lyons Streitmacht überrannte das Lager der Missouri-Armee und nahm eine höhergelegene Stelle an einem Bergkamm ein, der als der Blutige Hügel bekannt wurde.

Zunächst sah es so aus, als könnte die Unionsarmee einen vernichtenden Sieg erringen, jedoch wurden diese Hoffnungen zerschlagen, als die konföderierte Artillerie der Pulaski Arkansas Batterie in den Kampf eingriff, wodurch die Price-Infanterie Zeit bekam, Deckung zu nehmen und sich am südlichen Abhang des Hügels in Linien zu organisieren.

Sigels Plan war also anfangs erfolgreich und seine Flanke vernichtete die Missouri-Kavallerie, jedoch wurde Sigel von einem konföderierten Gegenangriff bei der Sharp Farm komplett überrascht. In diesem frühen Stadium des Bürgerkrieges waren die Uniformen der verfeindeten Armeen noch nicht standardisiert, sodass McCullochs konföderierte Truppe ganz ähnliche Uniformen trug wie Sigels Einheiten. Sigel hielt deswegen die vorrückenden Konföderierten für eine Verstärkung durch die Unionsarmee. Er verbot daher, das Feuer auf diese anrückende Armee zu eröffnen. Seinen Irrtum erkannte er erst, als es viel zu spät war.

Sigels Flanke wurde durch den Gegenangriff völlig verwüstet, und Sigels Leute verließen fluchtartig das Schlachtfeld.

Durch den Zusammenbruch von Sigels Flanke bekam die konföderierte Missouri-Armee in der Schlacht die Oberhand. General Lyon war zu diesem Zeitpunkt bereits tot (er war der erste Unionsgeneral, der während des Bürgerkriegs fiel). Lyon war um 9 Uhr 30 am Blutigen Hügel durch einen Herzschuss tödlich verwundet worden, als er gerade seine Leute zu einer Attacke antreiben wollte. Major Samuel D. Sturgis übernahm das Kommando. Der Hauptteil der US-Armee befand sich noch in einer verteidigungsfähigen Position an der Spitze des Hügels, jedoch fehlte der Nachschub, und die Moral der Leute sank. Um 11 Uhr morgens war die Unionstruppe bereits dreimal Ziel von konföderierten Angriffen gewesen. Die Munition drohte auszugehen, und die Leute waren nahezu erschöpft. Deshalb entschloss sich Major Sturgis zum Rückzug.

Nach der Schlacht

Die Verluste beider Seiten waren etwa gleich hoch: 1317 Unionssoldaten gegenüber 1222 Missouri-Konföderierten. Obwohl die konföderierte Missouri-Armee das Feld beherrschte, war sie nun nicht in der Lage, die Unionsarmee auf deren Rückzug nach Rolla zu verfolgen. Dieser Teil der Strategie Lyons bzw. Sigels ging also auf.

Nach der Schlacht übernahm Oberst Sigel vorübergehend das Kommando über die Unionstruppen der Army of the West anstelle des getöteten Brigadegenerals Lyon. Seine Truppenstärke nach der Schlacht gab er mit 3000 Mann Infanterie, 300 Mann Kavallerie und 13 Geschützen an, zuzüglich 900 Mann Irische Garde sowie 200 Mann Infanterie und 500 Berittene der Home Guard, die später zu der Truppe stoßen sollte. Die verbliebene Truppenstärke der Konföderierten nach der Schlacht gab er mit mindestens 20.000 an, was aber weit übertrieben sein dürfte.

Die konföderierte Missouri-Armee zog nun zwar nordwärts, jedoch war sie nicht mehr stark genug, die politisch wichtigen Städte dieses Bundesstaates einzunehmen. Missouri blieb deshalb unter der Kontrolle der Union.

siehe auch

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