Schlacht bei Wittenweiher

Schlacht bei Wittenweiher
Schlacht bei Wittenweiher
Teil von: Schwedisch-Französischer Krieg, Dreißigjähriger Krieg
Schlachtszene mit den Schweden bei Witteweiher und Kappel
Schlachtszene mit den Schweden bei Witteweiher und Kappel
Datum 9. August 1638
Ort Wittenweier bei Schwanau, Baden
Ausgang Sieg der weimarer Truppen, Protestantische Seite
Folgen Der Anfang vom Ende der Festung Breisach
Konfliktparteien
Frankreich, Schweden, Protestanten Kaiserliche Truppen, Katholiken
Befehlshaber
Bernhard von Sachsen-Weimar Federigo Savelli
Johann von Götzen
Truppenstärke
13.000 18.500
Verluste
600 Tote, 1000 Verwundete 1.500 Tote oder Verwundete, 1.300 Gefangene

Die Schlacht bei Wittenweiher fand am 9. August 1638 bei dem Dorf Wittenweiher (heute: Wittenweier bei Schwanau) statt, welches in der Schlacht völlig zerstört wurde. Der protestantische Feldherr Bernhard von Sachsen-Weimar hatte sich im Südwesten Deutschlands festgesetzt. Die Versuche der Kaiserlichen unter Federigo Savelli und Bayern unter Johann von Götzen ihn dort zu vertreiben, waren blutig fehlgeschlagen (Schlacht bei Rheinfelden). Nun bedrohte Bernhard die Festung Breisach. Bei den französischen Truppen, die Bernhard unterstützen, findet sich auch der spätere Marschall Turenne.

Die kaiserliche und bayrische Armee hatte ein Stärke von etwa 18.500 Mann. Sie begleitete einen Versorgungstross für die Festung Breisach von Offenburg nach Breisach. Dieser Tross blieb der protestantischen Armee nicht verborgen. So machte sie sich aus ihren Quartieren bei Langenenslingen auf. Doch der Gegner hatte sich zunächst bei Friesenheim verschanzt und Bernhard zog sich nach Mahlberg zurück wohl wissend, dass der Konvoi für Breisach bestimmt war. Nachdem der Tross sich wieder in Bewegung gesetzt hatte, marschierte Bernhard in Eilmärschen hinterher. So blieb Savelli nichts übrig, als sich beim Dorf Wittenweier zur Schlacht zu stellen.

Inhaltsverzeichnis

Aufstellung

Der rechte Flügel der Kaiserkichen unter Götzen stand bei Wittenweier und der linke unter Savelli in Richtung Kappel. Die Truppen Bernhards mussten zunächst einen Wald und eine Brücke passieren, um ins Zentrum der Schlachtformation zu gelangen. Während Reinhold von Rosen den rechten Flügel kommandierte, stand die Reserve unter dem Kommando von Oberst Kanoffski (auch:Chanowsky). Den linken Flügel führte Georg Christoph von Taupadel, die Reserve Graf Wilhelm Otto von Nassau-Siegen.

Schlachtverlauf

Zunächst eröffnete die Artillerie die Schlacht, aber schon bald stürmte die Reiterei unter Götzen gegen Taupadel und trieb ihn bis zur Reserve zurück, mit dieser Verstärkung jedoch wurden die Kaiserlichen zurückgeworfen.

Zur gleichen Zeit griffen Rosen und Nassau die bayrische und kaiserliche Kavallerie an und drängten sie bis ins Fußvolk, das die Flucht ergriff. Herzog Bernhard schickte nun Trompeter und Trommler in den Wald, um einen Angriff von dort vorzutäuschen. Die Kaiserlichen fielen auf den Trick herein und verlegten Truppen gegen den Wald. Nun rückte das Zentrum vor und es kam zu einem blutigen Kampf mit blanken Waffen. Dabei wurde die Artillerie Bernhards, die allerdings keine Munition mehr hatte, von den Kaiserlichen erobert. Gleichzeitig gelang es Bernard, die kaiserlichen Geschütze zu erobern, deren Besatzungen flohen oder getötet wurden. Anschließend wurden die Kanonen umgedreht. Savelli bekam einen Schuss in den Rücken und musste verwundet abtransportiert werden. Nach fünf Stunden gaben die Kaiserlichen die Schlacht verloren, räumten das Feld und flohen in Richtung Offenburg. 4000 Mann unter der Führung von Götzen sicherten die Brücke für den Rückzug. Als die Protestanten ungestüm nachsetzen, gerät Taupadel in Gefangenschaft und der Graf von Nassau wird verwundet

Die Truppen Bernhards erbeuteten 12 Stück Geschütz, 60 Fahnen und die gesamte Bagage der Kaiserlichen und Bayern. Dazu blieben 1500 Mann tot oder verwundet auf dem Schlachtfeld und 1300 gingen in Gefangenschaft. Auf protestantischer Seite zählte man etwa 600 Tote und 1000 Verwundete.

Folgen

Da die Verstärkung von Breisach nun ausblieb wurde die Lage der Festung immer verzweifelter. Die Verpflegung diente nun den Belagerern, die auch gleich mit Munition versorgt wurden. Am 17. Dezember 1638 fällt die wichtigste Festung der kaiserlichen in Südwest-Deutschland.

Literatur

  • E. O. Schmidt, Deutschlands Schlachtfelder: Berichte über die Schlachten, die seit 1620 - 1813 auf deutschem Boden stattfanden, Digitalisat
  • O. Schmidt, Geschichte des dreissigjährigen krieges, S.283ff, Digitalisat
  • Carl Du Jarrys de la Roche, Der dreißigjährige Krieg vom militärischen Standpunkte aus , Band 3, S.152 Digitalisat

Weblinks


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