Schloss Bellinghoven

Schloss Bellinghoven

Das Schloss Bellinghoven ist ein Wasserschloss in Haffen, einem Ortsteil von Rees im nordrhein-westfälischen Kreis Kleve. Es liegt sechs Kilometer südöstlich von Rees in einer ehemaligen Rheinschlinge. Das Schloss wird heute durch den Caritasverband Oberhausen genutzt und ist nur von außen zu besichtigen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein Gerard von Bellinghoven wird bereits 1206 in einer Urkunde erwähnt. Das Schloss selbst wird erstmals 1325 genannt, als ein Dietrich von Bellinghoven seine Burg als Offenhaus dem Grafen von Kleve anträgt. Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts war Bellinghoven im Besitz der Familie von Bernsau. Im Achtzigjährigen Krieg wurde es 1598 von spanischen Truppen belagert. Nachdem zwei Angriffe abgewehrt werden konnten, eroberten die Spanier im dritten Anlauf die Burg und ermordeten alle Bewohner.

1649 erhob der Kurfürst von Brandenburg Bellinghoven samt den Kirchspielen von Haffen und Mehr zur Herrlichkeit. Im 18. und 19. Jahrhundert wechselte Bellinghoven mehrfach seinen Besitzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb die Bergwerksgesellschaft Walsum die Anlage. Der dazugehörende Landbesitz wurde als Entschädigung an Landwirte vergeben, die wegen des Bergbaus ihren Hof aufgeben mussten. Das Schloss selbst überließ man dem Katholischen Jugendwerk Duisburg-Hamborn, seit 1983 nutzt es der Caritasverband Oberhausen.

Anlage

Schloss Bellinghoven besteht heute aus einer dreiflügligen Anlage auf einer fast quadratischen Insel. Die Flügel stoßen rechtwinklig aneinander. Der mittlere Flügel enthält einen viergeschossigen Turm mit geschweifter Haube und einer Aussichtsplattform. Die Insel selbst ist eine Erdanschüttung und von Mauern umgeben. An den beiden Ecken gegenüber dem Hauptgebäude befinden sich zwei kleine als Pavillons genutzte Türme. Die heutigen Gebäude stammen vermutlich aus dem 17. Jahrhundert, stehen aber auf wohl älteren Kellergeschossen.

Literatur

  • Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Kreis Rees. L. Schwann, Düsseldorf 1892 (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 2, Abt. 1), S. 12–13 (online).
  • Stefan Frankewitz: Burgen, Schlösser und Herrenhäuser in Rees. B.O.S.S, Goch 2006, ISBN 3-933969-57-3, S. 38–42.
  • Walter Luyken: Über Burgen und burgenkundliche Anlagen im Kreise Rees. In: Heimatkalender für den Landkreis Rees. 1967, S. 87–88.
  • H. Obbeck: Die Herrlichkeit Haffen-Mehr 1649-1810. In: Heimatkalender für den Landkreis Rees. 1952, S. 81–86.

Weblinks

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