Schloss Rietberg (Rietberg)

Schloss Rietberg (Rietberg)
Darstellung des Schlosses

Das Schloss Rietberg in Rietberg, teilweise auch Schloss Eden genannt, wurde als Burg im 14. Jahrhundert durch die Grafen von Rietberg erbaut und diente als Sitz der Landesherren. Im 17. Jahrhundert wurde die Anlage zum Schloss im Stil der Weserrenaissance umgestaltet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss abgebrochen.

Geschichte

Die Grafen von Rietberg ließen vor 1353 eine neue Burg anlegen. Diese lag etwas von der alten Burg mit der darum wachsenden Siedlung entfernt. Die neue Burg wurde Sitz der Landesherren für die kommenden Jahrhunderte.

Im Jahr 1557 wurde die Burg von Truppen des niederrheinisch-westfälischen Reichskreises etwa sechs Monate lang belagert, ehe sie fiel und Graf Johann II. gefangen genommen wurde. Er starb 1562 in der Haft in Köln. Kurze Zeit später ging die Grafschaft und die Burg an das ostfriesische Haus Cirksena über.

Graf Johann III. ließ die Burg mit modernen Wallanlagen, neuen Gräften sowie vorgelagerte Ravelins und Bastionen verstärken. Das Hauptgebäude wurde zwischen 1605 und 1623 zum Schloss im Stil der Weserrenaissance umgestaltet.

Nachdem Rietberg nach 1699 an die mährische Familie von Kaunitz gefallen war, residierten die Landesherren nicht mehr in der Grafschaft. Eine Zeitlang amtierte noch die Regierung vom Schloss aus, ehe sie 1745 in das Haus Münte umzog. Das Schloss verfiel, der südliche Flügel wurde 1755 durch einen Brand zerstört, und die Gesamtanlage wurde 1802/1803 abgerissen.

Im Jahr 1822 verkaufte Fürst Aloysius von Kaunitz-Rietberg seine Besitzungen in der ehemaligen Grafschaft an den Unternehmer Friedrich Ludwig Tenge aus Osnabrück. Dieser richtete auf dem Schlossgelände seine Gutsverwaltung ein. Das noch bestehende Torhaus wurde 1846 abgerissen, und 1870 wurde ein neues Gutshaus erbaut. Aus der vorübergehenden Nutzung der Gräften als Fischteiche ging das Naturschutzgebiet Rietberger Fischteiche hervor, dass 50 Hektar umfasst.

Zu sehen sind noch die Wälle aus dem 17. Jahrhundert und die Schlossallee. Noch vorhanden ist auch die Johanneskapelle aus dem Jahr 1748. Diese wird teilweise Johann Conrad Schlaun zugeschrieben.

Literatur

  • Handbuch der historischen Stätten. Band 3: Nordrhein-Westfalen. Stuttgart 1970, S. 644–645.

Weblinks

51.7992748.435698

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schloss Rietberg — Ansicht von Nordwesten …   Deutsch Wikipedia

  • Rietberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Tarasp — von Osten Alternativname(n): Chastè da Tarasp …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Brandis — Schloss Brandis, Ansicht von Westen Das Schloss Brandis ist eine Schlossanlage und ein ehemals bedeutender Feudalsitz in Maienfeld im schweizerischen Kanton Graubünden. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Haldenstein — Schloss Haldenstein, von der Burg Lichtenstein aus gesehen …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Schauenstein — Schloss Schauenstein; im Hintergrund der Piz Beverin Das Schloss Schauenstein, auch „Oberes Schloss“ genannt, steht in Fürstenau im Domleschg im schweizerischen Kanton Graubünden. Zusammen mit dem anderen Schloss Fürstenaus, dem Bischöflichen… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Rhäzüns — von Süden Das Schloss Rhäzüns liegt im Osten der Gemeinde Rhäzüns im Kanton Graubünden. Inhaltsverzeichnis 1 Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Paspels — Schloss Paspels. Im Hintergrund der Piz Beverin, rechts die Ruine der Burg Alt Süns. Das Schloss Paspels, auch Schloss Sins, steht in der Gemeinde Paspels im Domleschg im schweizerischen Kanton Graubünden. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Baldenstein — von Süden Das Schloss Baldenstein ist eine Burganlage nördlich der Gemeinde Sils im Domleschg, im Kanton Graubünden. Der Name leitet sich ab vom mittelhochdeutschen Wort bald (= kühn, verwegen), was auf die Lage der Burg hindeutet. [1] …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Holte — Das Schloss Holte ist ein Jagdschloss aus dem 17. Jahrhundert im ostwestfälischen Schloß Holte Stukenbrock im Kreis Gütersloh in Nordrhein Westfalen. Geschichte Bereits im 14. Jahrhundert errichtete man eine Wehrburg im Osten de …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”