- Chris Van Allsburg
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Chris Van Allsburg (* 18. Juni 1949 in Grand Rapids, Michigan) ist ein US-amerikanischer Zeichner und Schriftsteller von Kinderbüchern. Er gewann die Caldecott Medaille für seine Bücher Jumanji (1982) und Der Polarexpress (1985); neben dem Text stammen auch die Bebilderungen von ihm. Beide wurden später erfolgreich in Kinofilme umgesetzt. Er erhielt 1980 die Caldecott Ehrenmedaille für das Buch Der Garten des Abdul Gasazi.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er besuchte die Kunstschule der Universität von Michigan und bekam seinen Abschluss Master of Fine Arts von der Rhode Islands Schule für Design.
Eigentlich war Van Allsburg Bildhauer und begann erst später Zeichnungen anzufertigen, die auch darum sehr plastisch sind. Er sah sie zunächst als Nebensache an. Für sein graphischen Arbeiten benutzt er teils starke Kontraste ähnlich Ludwig Hohlwein. Seine Frau, die Lehrerin ist, ermutigte ihn seine Zeichnungen und Bilder für Kinderbücher einzusetzen, da sie dafür sehr geeignet erschienen. Ein Freund, der Autor und Zeichner David Macaulay, stimmte mit ihr darin überein. Macaulay ermunterte Van Allsburgs Ehefrau, die Bilder einem Verleger vorzulegen. Der Verleger antworte positiv, schien aber anzunehmen Van Allsburg sollte Bilder für Geschichten anderer Autoren machen, jedoch ermutigte Van Allsburgs Ehefrau ihren Mann sich eigene Geschichten auszudenken.
Für seine extrem detailreich und penibel gezeichneten Bücher nimmt sich Chris Van Allsburg jeweils mehrere Monate Zeit. Trotz der fein gezeichneten Details leben alle Bilder Van Allsburgs von einheitlichen und sehr eindringlichen Stimmungen. Seine Bücher sind je entsprechend dem Charakter der Geschichte schwarzweiß (z. B. Jumanji) oder bunt (z. B. Der Polarexpress.)
Chris Van Allsburg lebt mit seiner Familie in Providence, Rhode Island.
Werke
Seine Bücher beschreiben fantastische und unkontrollierbare Geschehnisse und benutzen manchmal eine heftige Ironie. Van Allsburg bricht aus der bequemen Welt der Kinderliteratur aus, um die dunklere Seite des Menschen zu entdecken. Zum Beispiel handelt das Buch Die süßeste Feige von einem selbstsüchtigen Mann, dem es plötzlich möglich ist seine wildesten Träume auszuleben. Seine Habsucht ist schließlich sein Sturz. Das ist nun keine ungewöhnliche Moral für den Inhalt eines Kinderbuches, aber Van Allsburgs kühle Zeichnung des Mannes bringt einen erschreckenden Unterton in die Erzählung. Die Geschichte Der erbärmliche Stein, worin eine Schiffsmannschaft von dem Stein hypnotisiert und verdorben wird, ist eine allegorische Erzählung über den schlechten Einfluss des Fernsehens.
Andere schriftstellerische Themen umfassen Träume, die Umgebung und Gegenstände mit Eigenleben (wie das Spielbrett in Jumanji und Zathura.)
In jedem Buch kommt der Hund Fritz vor, ein Bullterrier, der einem wirklichen Hund nachempfunden ist, der Chris Van Allsburgs Schwager gehörte. Er kommt in jedem Buch vor sowie auf seiner Internetseite, manchmal als wirklicher Hund manchmal als Spielzeug oder als anderer Gegenstand als Erinnerung an den echten Fritz.
In einem Interview erwähnt Van Allsburg zu seiner Themenwahl sein Interesse an „Eigengedanken“ der Buchfiguren, zum Beispiel, wie sich eine von seiner Tochter schrillbunt ausgemalte Malbuchfigur fühlt. Sein Lieblingsbuch (Harold and the Purple Crayon) in der Kindheit hatte ein ähnliches Thema: Ein kleiner Junge, der sich mit einem lila Stift eine Welt malt, um sich am Ende ein Zimmer und ein Bett zu malen, sich hinzulegen und zu schlafen. Ebenso wählt er sich als Themen unerwartete Zusammenhänge und zweideutige Ausgänge von Situationen (z. B. Der Garten von Abdul Gasazi).
Bücher
- Bad Day at Riverbend
- Ben's Dream
- The Garden of Abdul Gasazi
- Jumanji
- Just a Dream
- The Mysteries of Harris Burdick
- The Polar Express (deutsch Der Polarexpress im Carlsen Verlag)
- Probuditi!
- The Stranger
- Swan Lake (Zeichner)
- The Sweetest Fig
- Two Bad Ants
- The Wreck of the Zephyr
- The Wretched Stone
- The Widow's Broom
- The Z Was Zapped (deutsch: Das Z zerplatzt, carlsen)
- Zathura (deutsch, carlsen)
Die Geheimnisse von Harry Burdick, eine Sammlung von Bildern auf der einen Seite und Sprüchen auf der anderen (sie stellen „wiederentdeckte Seiten“ von längeren Büchern dar) führt die Themen mit dunkleren Untertönen fort und gab die Idee ab für eine Kurzgeschichte des Schriftstellers Stephen King in der Sammlung Alpträume und Landschaften.
Van Allsburgs Kunst findet sich auch in einer der vielen Ausgaben von C. S. Lewis’ Reihe Chroniken von Narnia auf den verschiedenen Titeln der Bücher und er illustrierte eine Reihe von Kinderbüchern von Mark Helprin.
Weblinks
- Literatur von und über Chris Van Allsburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Chris Van Allsburg in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Van Allsburgs Internetseite
- Van Allsburg über die Filmfassung seiner Weihnachtsgeschichte Der Polarexpress in einem jüdischen Zuhause
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