Schlossanlage Ullstadt

Schlossanlage Ullstadt
Hauptgebäude des Schlosses Ullstadt, Westfassade

Die Schlossanlage Ullstadt in Ullstadt, Marktgemeinde Sugenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, wurde im 18. Jahrhundert nach Plänen von Johann Dientzenhofer erbaut und befindet sich heute im Besitz der Freiherren von und zu Frankenstein.

Löwe mit dem fürstbischöflichen Wappen auf dem rechten, inneren Torpfosten
Statue von Ferdinand Tietz am südlichen Seitenflügel der Schlossanlage
Salettl im Schlossgarten

Johann Peter von Franckenstein erwarb das Ullstädter Schloss von der in Not geratenen Familie der Freiherrn von Seckendorff. 1718 bis 1725 wurde an der Stelle des alten Schlosses ein neues Wasserschloss, das heutige Hauptschloss, nach den Plänen von Johann Dientzenhofer erbaut. Bauherrin war die Witwe Margarethe von Franckenstein, geb. von Eyb. Über der Eingangstür des Hauptschlosses ist das Stammwappen der Familie von Franckensteins mit den Symbolen derer von Cleen (drei vereinigte Kleeblätter) und derer von Sachsenhausen (ein Helm) sowie das Wappen der Familie von Eyb (drei Jakobsmuscheln) zu sehen. Die beiden Seitenflügel, erbaut von dem Baumeister und Architekten Johann Jakob Michael Küchel, gehen auf die Söhne Margarethes von Franckenstein, Johann Phillip Anton, Fürstbischof zu Bamberg, und Johann Philipp Ludwig Ignaz von Frankenstein, Domherr zu Würzburg, zurück, die hier eine Sommerresidenz errichteten. Ferdinand Tietz, Bamberger Hofbildhauer, fertigte die plastischen Dekorationen und Figuren.

Das Hauptschloss dient noch heute als Wohnung der Familie von Franckenstein. Nach Durchschreiten der Eingangstür kommt man in die Empfangshalle. Die einzelnen Wohnräume und die Hauskapelle sind um einen Innenhof angeordnet. Im oberen Geschoss befinden sich der mit Samttapeten ausgestattete blaue Saal, der Ledersaal und der Spiegelsaal. Alle Zimmer sind mit umfangreichem Wand- und Deckenstuck versehen, der die Familienwappen und Stuckmalereien zeigt. Die Seitenflügel dienten zum Teil als Stallungen.

Von den sechs Pfosten am Schlosseingang tragen die inneren einen gekrönten Löwen, der ein fürstbischöfliches Wappenschild hält. Diese standen bis zur Schleifung der Festungsmauern (1875) am Eingang der Reuther Tores in Forchheim. Bei Abtragung der Torbauten erwarb Freiherr von Franckenstein die gutgearbeiteten Plastiken für sein Schloß zu Ullstadt. Die anderen Pfosten tragen Trophäenskulpturen.

Literatur

  • Ruth Bach-Damaskinos, Jürgen Schabel, Sabine Kothes: Schlösser und Burgen in Mittelfranken, Hofmann Verlag Nürnberg, ISBN 3-87191-186-0

Weblinks

 Commons: Schlossanlage Ullstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
49.61749110.47959

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ullstadt — Markt Sugenheim Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Burgen und Schlössern in Bayern — Die Liste von Burgen und Schlössern in Bayern ist ein Verzeichnis von historischen Orten, wie Burgen, Schlössern, Herrensitzen, Festungen und Burgställen auf dem Territorium des heutigen Freistaats Bayern, nach Regierungsbezirken geordnet. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Adam Ferdinand Dietz — Tietz Skulptur im Trierer Palastgarten Adam Ferdinand Dietz bzw. Adam Ferdinand Tietz (* getauft 5. Juli 1708 in Holtschitz (Böhmen); † 17. Juni 1777 auf Schloss Seehof bei Memmelsdorf) war ein deutscher Bildhauer des Rokoko. Adam Tietz war… …   Deutsch Wikipedia

  • Hänge-Buche — im Herbst Systematik Eurosiden I Ordnung: Buchenartige (Fagales) …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Jakob Michael Küchel — (* 19. August 1703 in Bamberg; † 2. Juni 1769 ebenda) war ein deutscher Architekt des Rokoko. Küchel, Schüler der Architekten Maximilian von Welsch, wurde von Bischof Friedrich Carl Graf von Schönborn, dem Bischof von Bamberg, zu seinem… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Birkenfeld (Haßberge) — Das Schloss Birkenfeld liegt etwa zwei Kilometer westlich des Marktes Maroldsweisach im Landkreis Haßberge in Unterfranken. Die große Gutsanlage gilt als eine der bedeutendsten Schlossanlagen des 18. Jahrhunderts in Unterfranken. Eine… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”