- Schlößchen (Amtsberg)
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Schlößchen Gemeinde AmtsbergKoordinaten: 50° 44′ N, 13° 3′ O50.73547222222213.046016666667Koordinaten: 50° 44′ 8″ N, 13° 2′ 46″ O Eingemeindung: 1. Jan. 1994 Postleitzahl: 09439 Vorwahl: 03725 Schlößchen ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Amtsberg im Erzgebirgskreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Schlößchen liegt etwa 2 Kilometer südwestlich von Zschopau. Der Ort selbst gliedert sich in zwei voneinander getrennte Ansiedlungen. Die kleinere, nördliche liegt im Tal des Hörkelbaches, welcher in die Zschopau mündet.
Die südliche Ansiedlung zieht sich vom Tal der Wilisch in nördliche Richtung den Hang hinauf.Nachbarorte
Dittersdorf Gornau Zschopau Weißbach Grießbach Wilischthal Geschichte
Der Ortsname Schlößchen lässt erkennen, dass es sich bei der nördlichen Ansiedlung nicht um eine Bauern-, sondern um eine Gutssiedlung in unmittelbarer Nähe zu einem schlossartigen Gebäude handelt.
Das in der Quellmulde des Hörkelbach liegende Gut war bis in das 16. Jahrhundert Vorwerk des Zschopauer Schlosses und wurde mit Porschendorf bezeichnet. Die Ersterwähnung des Guts stammt vom 9. Februar 1560, als Kurfürst August seinem Oberjägermeister Cornelius von Rüxleben „das Forwergk Borssendorf in unser Ambte Schellenbergk über der Zschopa gelegen“ mit allen Nutzungen übereignete.[1] Vom Rittergut sind heute noch drei, im rechten Winkel zueinander errichtete Gebäude erhalten. Die beiden größeren waren Wirtschaftsgebäude. Das kleinere zeigt als besondere Merkmale ein Mansarddach und einen achteckigen Treppenturm mit Welscher Haube. Zwei Rundbogenportale lassen eine Datierung des Bauwerks auf die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts zu. Das vermutlich im 18. Jahrhundert erbaute Herrenhaus wurde 1947 abgerissen, nachdem die eigentlichen Besitzer enteignet und vertrieben wurden. Im Rahmen der Bodenreform wurden die ca. 140 Hektar Landbesitz an 14 Neubauern aufgeteilt.
Zum Rittergut gehörte auch die Schlösselmühle, eine Öl- und Mahlmühle am Ufer der Wilisch. Diese wurde später in die (mittlerweile verfallene) Papierfabrik Wilischthal einbezogen.[2]Die sich von der Wilisch heraufziehende Ansiedlung entstand erst nach 1792.[3] August Schumann nennt 1821 im Staatslexikon 15 in einer Reihe über dem Tal der Wilisch liegende Häuser.[4]
1875 wird der Ort als Schlößchen-Porschendorf bezeichnet, ab 1939 als Schlößchen (Erzgeb.).[5] 1896 wurde die Schule errichtet, der Unterricht wurde 1972 endgültig eingestellt. Bereits in den Jahren 1925 bis 1937 erfolgte der Aufbau einer zentralen Wasserversorgung.
Zum 1. Januar 1994 wurde aus den bis dahin eigenständigen Gemeinden Schlößchen, Weißbach und Dittersdorf die Gemeinde Amtsberg neu gebildet.[6]
Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Einwohnerzahl [5] 1788 3 Häusler 1834 324 1871 494 1890 684 Jahr Einwohnerzahl 1910 809 1925 938 1939 983 1946 921 Jahr Einwohnerzahl 1950 983 1964 853 1990 608 Trivia
Weniger bekannt, da kleiner als die Drebacher Krokuswiesen, sind jene in Schlößchen. Sie entfalten jedes Jahr von etwa März bis April ihre Pracht.
Literatur
- Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Schlößchen (Hrsg.): Ein „Schlößchen“ in Porschendorf - zur Geschichte des Rittergutes Schlößchen bei Zschopau. Amtsberg, 2010
- Das mittlere Zschopaugebiet. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1977 (Werte unserer Heimat. Band 28). S. 152-153.
- Porschendorf oder Schlößel (Schlößgen). In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 8. Band, Zwickau 1821, S. 516 f.
Weblinks
Commons: Schlößchen (Amtsberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Schlößchen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Geschichte von Schlößchen
- Förderverein "Das Schlösschen" e.V.
Einzelnachweise
- ↑ Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Schlößchen (Hrsg.): Ein „Schlößchen“ in Porschendorf - zur Geschichte des Rittergutes Schlößchen bei Zschopau. Amtsberg, 2010, S. 6
- ↑ vgl. Das mittlere Zschopaugebiet. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1977 (Werte unserer Heimat. Band 28). S. 152-153.
- ↑ vgl. Geschichte von Schlößchen
- ↑ vgl. Porschendorf oder Schlößel (Schlößgen). In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 8. Band, Zwickau 1821, S. 516 f.
- ↑ a b vgl. Schlößchen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, abgerufen am 13. Oktober 2010
Gemeindeteile der Gemeinde AmtsbergDittersdorf | Schlößchen | Weißbach | Wilischthal
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