Christen-Democratisch en Vlaams

Christen-Democratisch en Vlaams
Christen-Democratisch en Vlaams
Logo der CD&V
Partei­vorsitzender (Wouter Beke)
Stell­vertretende Vorsitzende Joke Schauvliege
Gründung 1945 als PSC-CVP
1972 als CVP
2001 als CD&V
Gründungs­ort Brüssel
Haupt­sitz Wetstraat 89
1040 Brüssel
Farbe(n) orange
Mitglieder­zahl 80.000
Europapartei EVP
EP-Fraktion EVP
Website www.cdenv.be

Die Christen-Democratisch en Vlaams (CD&V) anhören?/i (deutsch: Christlich-Demokratisch und Flämisch) ist eine Partei im belgischen Landesteil Flandern.

Gründung

Die erste Katholische Partei (Katholieke Partij) in Belgien wurde 1869 als Verbond van Katholieke Kringen en der Conservatieve Verenigingen (Verband katholischer Kreise und konservativer Vereinigungen) war eine 1869 gegründete katholische Partei in Belgien.

Der katholische Anwalt und Politiker Charles Graf Woeste gründete 1869 die katholische Partei als Antwort auf den wachsenden Antiklerikalismus, insbesondere von Seiten des belgischen Liberalismus. Von 1884 bis 1918 hatte die katholische Partei unter der Führung von Charles Woeste die absolute Mehrheit im Parlament und war in der Regierungsverantwortung.

1921 erfolgte die Umbenennung zur Katholieke Unie van arbeiders, burgers, middenstanders en landbouwers (Partei der Union der katholischen Arbeiter, Bürger, Bauern und Handwerker).

1936 erlitt die Union eine schwere Wahlniederlage; die Katholische Union (Katholieke Unie) ging im Katholische Block (Katholieke Blok) auf.

Zeit nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Eingliederung in die am 18./19. August 1945 gegründete Christelijke Volkspartij CVP (Christliche Volkspartei), die sich später aufteilte in die flämische Christen-Democratisch en Vlaams sowie das Pendant Parti Social Chrétien (PSC) im französischen Sprachraum Belgiens.

Politische Skandale und das Absacken des CD&V im Wählervotum in Brüssel sowie seines Pendants im französischen Sprachraum von Belgien führten zu einer Regierungsbildung ohne den CD&V. Nicht zuletzt die Gegensätze zu den Wallonen führten bei der Regionalwahl 2004 zu einem annähernden Gleichstand von CD&V und der Rechtsaußen-Partei Vlaams Belang.

Bei den Parlamentswahlen 2007 konnte die Partei hingegen wieder an Stimmanteilen zulegen, nachdem sie eine Listenverbindung („Kartell“) mit der Neu-flämischen Allianz N-VA eingegangen war. Als stärkste Partei mit 30 Sitzen stellte sie auch den Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer. Im Sommer 2008 zerbrach jedoch die Listenverbindung, sodass die CD&V nur noch über 23 Sitze verfügt.

Nach der Wahl 2007 stellte die CD&V mit Yves Leterme nach neunmonatiger Regierungskrise von März bis Dezember 2008 den Premierminister in einer Fünferkoalition. Yves Leterme trat nach Bekanntwerden einer Einflussnahme auf Richter in der Fortis-Affäre zurück. Ab dem 30. Dezember 2008 war der vormalige Kammervorsitzende im Abgeordnetenhaus Herman Van Rompuy Premierminister. Nachdem er jedoch am 19. November 2009 zum ersten ständigen Präsidenten des Europäischen Rates designiert wurde, legte er sein Amt als Premierminister am 25. November 2009 wegen Unvereinbarkeit nieder. Am gleichen Tag noch wurde Yves Leterme erneut zum Premierminister ernannt und führt seitdem seine zweite Föderalregierung.

Vorsitzende der CD&V war von 2008 bis 2010 Marianne Thyssen. Am 23. Juni 2010 trat sie infolge der Niederlage der CD&V bei den Föderalwahlen vom 13. Juni 2010 von der Parteispitze zurück. Seitdem hat Wouter Beke kommissarisch den Vorsitz übernommen.

Weblinks


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