- Christentum in Algerien
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Das Christentum in Algerien wurde während der römischen Epoche im 3. Jahrhundert eingeführt, im 7. Jahrhundert jedoch während der islamischen Expansion vom Islam verdrängt. Heute bilden die Christen in Algerien eine kleine Minderheit. In allen Maghrebländern ist der Islam Staatsreligion. Nach der algerischen Verfassung herrscht Religionsfreiheit, offene christliche Missionierung ist jedoch verboten. Wer öffentlich vom Islam zum Christentum übertritt, muss mit Verfolgung rechnen.
Inhaltsverzeichnis
Anzahl, Verbreitung
Die Diözese Algerien wurde 1838 mit der Eroberung Algeriens durch französische Kolonialtruppen eingerichtet. Am Anfang des 20. Jahrhunderts schätzte man die Zahl der Katholiken in Algerien auf etwa eine Million. Im Jahre 2002 zählte die UNO 10.000 Katholiken und 5.000 bis 20.000 Protestanten im Land.
2002 noch unter 0,1 %, liegt der Prozentsatz der Christen heute bei etwa 1,5 % der algerischen Gesamtbevölkerung. Laut UNO und christlichen Organisationen zählt man etwa 365.000 Christen durch das gesamte algerische Territorium. Etwa 90 % der Christen in Algerien sind Protestanten. Allerdings ist nur in der Kabylei (Tizi-Ouzou, Béjaia, Bouira, Sétif und Boumerdes) die Zahl der Christen mit fast 250.000 Gläubigen bedeutend (zwischen 1 und 5 % der Bevölkerung). Die übrigen Christen leben im Wesentlichen im Westen und in Algier.
Lage
Die Beziehungen zwischen den Religionen haben sich seit dem Abflauen des Bürgerkriegs um die Jahrtausendwende beruhigt. Sei den 1990er Jahren gab es die meisten Bekehrungen zum Christentum in der Kabylei, besonders in der Provinz Tizi-Ouzou.[1] Neben der überwiegenden Mehrheit von Muslimen und einer beträchtlichen Anzahl Irreligiösen zählte man hier 10 % Christen.
1996 wurde Pierre Claverie, Bischof von Oran, von Islamisten ermordet. Diesem Mord ging der von sieben Trappistenmönchen von Tibhirine im März des gleichen Jahres und der von sechs Nonnen verschiedener Orden voraus. Aufgrund eines neuen Religionsgesetz des Staatspräsidenten Abd al-Asis Bouteflika aus dem Jahre 2006 mussten fast dreißig christliche Kirchen geschlossen werden, und Dutzende Christen wurden unter dem Vorwurf der unerlaubten Missionierung verhaftet.[2]
Liste christlicher Konfessionen in Algerien
- Armée du Salut
- Assemblées de Dieu
- Eglise Adventiste du Séptieme Jour
- Eglise Evangélique Copte
- Eglise Protestante d'Algérie
- Frères Larges
- Mission Baptiste Evangélique
- Mission Biblique de Ghardaia
- Mission d'Afrique du Nord
- Mission Evangélique au Sahara
- Mission Evangélique de Médéa
- Mission Evangélique du Sahara
- Mission Rolland
- Römisch-katholische Kirche in Algerien[3]
Literatur
- Iso Baumer: Glaubenszeugnisse algerischer Christen. Ein Beitrag zur interreligiösenVerständigung. Verlag Kanisius, Freiburg, 2001; ISBN 3-85764-540-7
- Iso Baumer: Die Mönche von Tibhirine. Die algerischen Glaubenszeugen - Hintergründe und Hoffnungen. Verlag Neue Stadt, München, 2010; ISBN 978-3-87996-911-1
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Sadek Lekdja, Le christianisme en Kabylie, Radio France Internationale, 7. Mai 2001
- ↑ Kirche in Not - „Länderbericht Algerien“, 22. Juni 2009
- ↑ The World Christian Encyclopedia, Second edition, Volume 1, p. 57
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