- Oran
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وهران
OranSymbole Wappen Basisdaten Staat Algerien Provinz Oran Höhe 100 m Einwohner 679.877 (2009) ISO 3166-2 DZ-31 Kultur Partnerstädte Alicante
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ZarqaBlick auf Oran 35.691111111111-0.64166666666668Koordinaten: 35° 41′ N, 0° 39′ WOran (arabisch وهران, DMG Wahrān) ist eine Küstenstadt in der gleichnamigen Provinz im Westen von Algerien.
Sie ist nach der Hauptstadt Algier die zweitgrößte Stadt des Landes und eine bedeutende Industriestadt (Metall-, chemische, Leicht-, Lebensmittelindustrie). Sie besitzt einen Hafen und einen Flughafen, ist Kulturzentrum mit Universität, Theater und Museen.
Oran ist auch der Ort des Geschehens des Romans Die Pest des französischen Schriftstellers Albert Camus und die Heimatstadt des Raï. Sie gilt als die liberalste und weltläufigste der algerischen Städte.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Klima
Oran befindet sich in der subtropischen Klimazone. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 17,7 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 388 Millimeter im Mittel.
Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 24,2 bis 24,8 Grad Celsius, die kältesten Monate Dezember bis Februar mit 11,7 bis 12,4 Grad Celsius im Mittel.
Der meiste Niederschlag fällt von Oktober bis April mit durchschnittlich 32 bis 67 Millimeter, der wenigste von Mai bis September mit eins bis 19 Millimeter im Mittel.
Bevölkerung und Religion
Oran hat 679.877 Einwohner (Berechnung 2009)[1].
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner 1977 (Zensus) 499 330 1987 (Zensus) 609 823 2009 (Berechnung) 679 877 Seit der Unabhängigkeit 1962 ist der Islam die mit Abstand wichtigste Religion in Oran. Es gibt etwa 93% Muslime (1962 waren es nur ca.44%), 4% sind Christen, 3% sind Juden. In vielen Vierteln Orans findet man oft mehrere Moscheen. Die bekanntesten Moscheen in Oran sind:
- Moschee Sidi El Houari
- Moschee Eckmühl
- Moschee El Mouahidine
- Moschee Zin El abidine
- Moschee Osama bno Zaid
- Moschee el Fath
- Moschee Maghrawa
- Moschee Abubakr Es- Sedik
Geschichte
Oran wurde vermutlich im 10. Jahrhundert von muslimischen Kaufleuten aus Andalusien gegründet. Seit dem Untergang des Reichs der Abdalwadiden wechselte die Stadt mehrmals den Besitz zwischen Spanien und den Korsaren, bis 1830 Frankreich die Stadt in Besitz nahm. 1797 wurde die Hassan-Pascha-Moschee errichtet.
Im Juli 1940 ließ der britische Premierminister Winston Churchill die im Hafen von Oran vor Anker liegende (vichy-)französische Flotte beschießen, um eine befürchtete Übernahme durch die Deutschen zu verhindern. Am 10. November 1942 wurde die Stadt im Rahmen der Operation Torch von US-amerikanischen Truppen eingenommen und diente als Ausgangspunkt der folgenden Landung auf Sizilien.
Während der französischen Kolonialzeit hatte die Stadt den höchsten Prozentsatz an europäischer Bevölkerung in ganz Algerien, 1962 waren dies 54 %. Seit 1962 ist Oran Teil des unabhängigen Staates Algerien. Die verbliebene europäische Bevölkerung, meist Franzosen und Italiener, wurden von den neuen Machthabern größtenteils enteignet und vertrieben.
In der chaotischen Zeit der Unabhängigkeit Algeriens wurden am 5. Juli 1962 zwischen 95 und 3500 christliche Europäer bei einem Massaker getötet, eine genauere Aufarbeitung der Ereignisse steht bis heute aus (fr:Massacre_d'Oran).
Wirtschaft
Durch den großen Hafen entwickelte sich die Stadt seit der Kolonialzeit zu einem wichtigen Industrie- und Handelszentrum. Unter anderem ist die Chemie- und Nahrungsmittelindustrie hier angesiedelt. Auch erreicht das Erdgas aus der algerischen Sahara über Pipelines Oran und wird von hier aus exportiert.
Im Hafen „Marsa el Kebir” ist ein wichtiger Umschlagplatz für Export und Import Algeriens. Die meisten algerischen Firmen haben ihre Hauptsitze in Oran. Die Industriegebiete Es Senia, Oued Tlilet, und Hassi Ameur sind für ihre vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen bekannt, dort werden Lebensmittel, Kleidung, Möbel und Papierwaren hergestellt. Durch die Einführung der Marktwirtschaft hat Oran viele ausländische Investitionsfirmen angezogen, daher gilt die Stadt als wichtiges Zentrum der algerischen Wirtschaft.
Aus verschiedenen Orten kommen Sommergäste, um ihren Urlaub in Oran zu verbringen. Der Tourismus ist also ebenfalls ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden.
Tourismus
- Sidi El Houari
Sidi El Houari ist das Altstadtviertel und Wahrzeichen Orans. Hier gründeten andalusische Seeleute vor über tausend Jahren eine erste Siedlung, hier machten sich Spanier und Türken während Jahrhunderten gegenseitig die Vorherrschaft streitig.
- Küste
Die Küste um Oran verfügt über eine große Anzahl von Sandstränden. Am berühmtesten sind die Strände Coralès, La Grande, Les Andalouses und Bousfer.
- Santa Cruz
Das von den Spaniern im 16.Jahrhundert erbaute Fort von Santa Cruz überragt die Stadt in fast 400m Höhe.
Kulinarische Spezialitäten in Oran
Oran ist eine Küstenstadt, was bedeutet, dass Fisch eine wichtige Rolle im Speisenplan einnimmt. In zahlreichen Restaurants werden die verschiedensten Arten von Fisch auf unterschiedlichste Weise zubereitet. Unter anderem findet Fisch auch bei der Zubereitung von Paella. Dieses Gericht wurde in Oran von den Spaniern übernommen, die zweihundert Jahre lang Herren der Stadt waren.
Es gibt auch Fast Food, das bekannteste heißt Karantika, eine Oraner Spezialität, bei der ein Sandwich mit gebratenem Pudding aus Kichererbsenmehl gefüllt wird. Eine andere Spezialität in Oran ist Couscous mit Lammfleisch, Karotten, weißen Rüben, Melonenkürbis, Kichererbsen und grünen Gurken. Eine weitere kulinarische Besonderheit in Oran ist Chorba, eine besonders gewürzte Nudelsuppe mit Gemüse.
Söhne und Töchter der Stadt
- Ernest Libérati (1906–1983), französischer Fußballspieler
- Jean Bastien (1915–1969), französischer Fußballspieler und -trainer
- Kader Firoud (1919–2005), französischer Fußballspieler und -trainer
- Léon Ashkénasi (1922–1996), Rabbiner, Kabbalist, Philosoph
- Errol Parker (1930–1998), US-amerikanischer Jazz-Schlagzeuger, Pianist, Bandleader und Komponist
- Claude Dray (1935−2011), französischer Immobilienunternehmer und Kunstsammler
- Yves Saint Laurent (1936–2008), französischer Modeschöpfer
- Hélène Cixous (* 1937), Philosophin
- Hamid Skif (* 1951), Schriftsteller und Journalist
- Étienne Daho (* 1956), französischer Pop-Sänger
- Alain Chabat (* 1958), französischer Schauspieler und Regisseur
- Rachid Taha (* 1958), Raï-Musiker
- Catherine Destivelle (* 1960), französische Alpinistin
- Cheb Khaled (* 1960), Raï-Sänger
- Franck Amsallem (* 1961), französischer Jazz-Pianist und Komponist
- Chaba Fadela (* 1962), Schauspielerin und Sängerin
- Cheb Hasni (1968–1994), Raï-Sänger
- Noureddine Daham (* 1977), Fußballspieler
- Hemza Mihoubi (* 1986), algerisch-französischer Fußballspieler
Städtepartnerschaft
- Alicante, Spanien
- Marseille, Frankreich
- Havanna, Kuba
- Dakar, Senegal
- Durban, Südafrika
- Gdansk, Polen
- Sfax, Tunesien
- Zarqa, Jordanien
Quellen
Weblinks
Commons: Oran – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ort in Algerien
- Ort mit Seehafen
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