- Zescha
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Zescha
ŠešowGemeinde NeschwitzKoordinaten: 51° 17′ N, 14° 19′ O51.28722222222214.32145Koordinaten: 51° 17′ 14″ N, 14° 19′ 12″ O Höhe: 145 m ü. NN Einwohner: 307 (31. Dez. 2010) Eingemeindung: 1978 Postleitzahl: 02699 Vorwahl: 035933 Zescha, obersorbisch Šešow, ist ein Ort im Zentrum des Landkreises Bautzen in Ostsachsen und gehört seit 1978 zur Gemeinde Neschwitz. Der Ort liegt in der Oberlausitz und zählt zum Siedlungsgebiet der Sorben.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Zescha befindet sich etwa 14 Kilometer nordwestlich der Großen Kreisstadt Bautzen entlang des Schwarzwassers, das hier von Süden kommend in Richtung Schwarze Elster fließt. Östlich von Zescha erstreckt sich über acht Kilometer ein zusammenhängendes Waldgebiet bis Milkel.
Die Nachbarorte sind Niesendorf im Norden und Neschwitz im Süden.
Geschichte
Die Siedlung wurde erstmals 1357 als Zchesschow erwähnt. Während der Ort im 16. Jahrhundert noch anteilig zum Kloster St. Marienstern gehörte, das in der Region großen Grundbesitz hatte, lag die Grundherrschaft spätestens seit 1619 beim hier ansässigen Rittergut. Das benachbarte Niesendorf verblieb dagegen im Klosterbesitz.
Am 19. Mai 1813 kam es im Vorfeld der Schlacht bei Bautzen zu heftigen Kampfhandlungen im Gebiet von Zescha. Ein Gedenkstein erinnert daran.
Bis 1978 bildete Zescha eine eigenständige Landgemeinde; dann wurde es ins benachbarte Neschwitz eingemeindet.
Bevölkerung
Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 285 Einwohnern; darunter waren 267 Sorben (94 %) und 18 Deutsche[1].
Im Jahr 1925 hatte Zescha 323 Einwohner; davon waren 314 evangelischer Konfession. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren bedingt durch den Zuzug von Umsiedlern aus den Ostgebieten zeitweise über 400 Menschen in Zescha ansässig.
Der Ort ist seit dem 16. Jahrhundert durchgängig nach Neschwitz eingepfarrt.
Infrastruktur
Die Bundesstraße 96 von Bautzen nach Hoyerswerda verläuft einen Kilometer östlich des Ortes.
Seit 1890 verfügte Zescha über einen Haltepunkt an der Eisenbahn von Bautzen nach Königswartha, die 1908 über die sächsisch-preußische Grenze erweitert und somit zur Bahnstrecke Bautzen–Hoyerswerda ausgebaut wurde. Der Verkehr wurde 2001 endgültig eingestellt.
Weblinks
Commons: Zescha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Zescha im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
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